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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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die waren nicht von dieser Welt. Wenn es Hunde gewesen wären, hey, kein Ding, die hätten wir fertig gemacht. Aber ich glaube, die Biester hätten uns im Ganzen verspeist, trotz unserer Größe. Immer wieder zerrten sie an den Leinen, um uns packen zu können.«
    »Also haben Sie geredet?«
    »Ja.«
    »Wann kamen sie wieder?«
    »Vor über einer Woche, am Abend, bevor die nächste Ausgabe ausgeliefert wurde.«
    Henri sieht mich besorgt an. Erst vor einer Woche waren Mogadori innerhalb hundert Meilen von unserem Wohnort. Sie könnten immer noch hier irgendwo sein; vielleicht überwachen sie diese Sache hier. Vielleicht hat Henri deshalb ihre Anwesenheit gespürt. Sam steht neben mir und saugt alles in sich auf.
    »Warum töteten sie Sie nicht einfach, so wie sie es mit Ihrem Informanten getan haben?«
    »Zur Hölle, woher soll ich das wissen?! Vielleicht weil wir ein respektables Magazin veröffentlichen.«
    »Wie hat Ihr Anrufer von den Mogadori erfahren?«
    »Er sagte, er habe einen von ihnen gefangen und gefoltert.«
    »Wo?«
    »Weiß nicht. Nach seiner Telefonnummer muss er in derNähe von Columbus wohnen, sechzig, vielleicht achtzig Meilen nördlich von hier.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Klar. Und ich war mir nicht sicher, ob er spinnt oder nicht – aber wir hatten von ähnlichen Gerüchten bereits gehört. Er hat damit angefangen, dass sie unsere Zivilisation zerstören wollen, und manchmal hat er so schnell geredet, dass es schwierig war, ihn richtig zu verstehen. Eins hat er immer wiederholt: dass sie hinter etwas oder jemand her seien. Denn hat er Zahlen genannt.«
    Ich reiße die Augen auf. »Welche Zahlen? Was haben sie bedeutet?«
    »Keine Ahnung. Wie gesagt, er hat so schnell gesprochen, dass wir nichts tun konnten, als möglichst fix mitzuschreiben.«
    »Sie haben während des Telefonats mitgeschrieben?«, fragt Henri.
    »Natürlich. Wir sind Journalisten. Meinen Sie vielleicht, wir erfinden unsere Artikel?«
    »Jep, meine ich.«
    »Haben Sie noch Ihre Notizen?«, unterbreche ich.
    Er nickt. »Ich sage Ihnen, sie sind nutzlos. Fast nur schnelles Gekritzel über ihren Plan, die menschliche Rasse auszurotten.«
    »Ich muss sie sehen!«, belle ich. »Wo sind sie?«
    Er zeigt auf einen Schreibtisch an der Wand. »Dort, auf den Post-its.«
    Der Schreibtisch ist von Papieren übersät. Auf den Haftnotizen finde ich ein paar sehr vage Sätze über die Hoffnung der Mogadori, die Erde zu erobern. Nichts Konkretes, keine Pläne oder Details, nur ein paar hingekritzelte Schlagworte:
     

     
    Dann entdecke ich die Notiz, die ich suche. Aufmerksam studiere ich sie drei oder vier Mal.
     

     
     
    »Warum ist ein Fragezeichen hinter der Vier?«
    »Weil er etwas dazu gesagt hat, aber so schnell, dass ich nicht mitgekommen bin.«
    »Verarschen Sie mich?!«
    Er schüttelt vehement den Kopf. Ich seufze. Das Einzige, das Wenige, was über mich gesprochen wurde – ist nicht notiert.
    »Was bedeutet SA?«
    »Südamerika.«
    »Hat er gesagt, wo in Südamerika?«
    »Nein.«
    Ich nicke und starre auf die Zettel. Ich wünschte, ich hätte das Gespräch gehört, hätte selbst Fragen stellen können. Wissen die Mogadori wirklich, wo sich Sieben befindet? Sind Sie wirklich auf den Fährten von ihm oder ihr? Wenn ja, dann wirkt der lorienische Zauber zumindest immer noch. Ich falte die Notizen und stecke sie ein.
    »Weißt du, was die Zahlen bedeuten?«, fragt der Typ.
    Ich schüttle den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Halten Sie die Klappe!«, sagt Sam und stößt ihm mit dem schweren Ende des Holzes in die Magengegend.
    Können Sie uns noch irgendetwas sagen?«, frage ich.
    Er überlegt einen Moment. »Ich glaube, helles Licht stört sie. Es schien sie zu schmerzen, als sie die Sonnenbrillen abgenommen haben.«
    Da hören wir von unten ein Geräusch, als würde jemand langsam versuchen, die Tür zu öffnen. Wir blicken einander an, dann den Mann im Stuhl. »Wer ist das?«, frage ich leise.
    »Sie.«
    »Was?«
    »Sie haben gesagt, dass sie uns beobachten würden. Sie wüssten, dass jemand kommen könnte.«
    Henri und Sam sehen sich mit schreckgeweiteten Augen an.
    »Warum haben Sie uns das nicht eher gesagt?!«
    »Sie haben gedroht, mich zu töten. Und meine Familie.«
    Ich rase zum Fenster und sehe in den Hinterhof hinunter. Wir sind im Obergeschoss, etwa sieben Meter hoch. Der Hof ist mit drei Meter hohen Holzlatten eingezäunt. Schnell laufe ich zur Treppe zurück und spähe hinunter: Drei

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