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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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riesige Gestalten in langen schwarzen Trenchcoats, schwarze Hüte, Sonnenbrillen. Sie tragen lange, glänzende Schwerter. Keine Chance für uns, dass wir es nach unten schaffen werden. Auch wenn meine ererbten Fähigkeiten stärker werden – mit drei Mogadori kann ich es nicht aufnehmen. Hinaus geht es für uns nur durch eins der Fenster oder über eine kleine Veranda vorn am Zimmer. Die Fenster sind zwar kleiner, aber der Hinterhof ermöglicht eine heimliche Flucht, vorn kann man uns eher sehen …
    Aus dem Keller dringt Lärm nach oben; die Mogadori sprechen miteinander in einer hässlichen, kehligen Sprache. Zwei laufen in den Keller, der Dritte will die Treppe hinauf, zu uns.
    Mir bleiben nur ein paar Sekunden. Schon höre ich schwereSchritte auf der Treppe. Die Fenster werden zerbrechen, wenn wir durch sie fliehen. Also müssen wir durch die Türen zur Veranda. Mit Telekinese öffne ich diese Türen. Draußen herrscht finstere Nacht. Ich höre Schritte die Treppe hinaufkommen. Schnell ziehe ich Sam und Henri zu mir und werfe sie mir wie Kartoffelsäcke über die Schultern.
    »Was soll das?«, flüstert Henri.
    »Keine Ahnung. Aber hoffentlich klappt es.«
    Gerade als der Hut des ersten Mogadori auf der Treppe in Sicht kommt, laufe ich zu den Türen, und direkt vor dem Verandarand springe ich. Wir fliegen in den Nachthimmel. In den Sekunden des Schwebens sehe ich Autos auf der Straße unter uns fahren, erkenne Leute auf den Gehwegen. Ich weiß nicht, wo wir landen werden, und ob dann mein Körper das ganze Gewicht darauf tragen kann. Als wir auf dem Dach eines Hauses gegenüber aufschlagen, breche ich zusammen, Sam und Henri liegen auf mir. Ich bekomme keine Luft und meine Beine fühlen sich an, als seien sie gebrochen. Sam will aufstehen, doch Henri drückt ihn wieder runter. Er schleift mich zum anderen Ende des Daches und fragt, ob ich ihn und Sam mit Telekinese hinunter auf die Erde befördern kann. Es gelingt mir. Henri ruft mir zu, dass ich nun springen muss. Ich stehe auf wackligen, schmerzenden Beinen, und just bevor ich springe, drehe ich mich noch einmal um – die drei Mogadori stehen auf der Veranda gegenüber, blicken sich verwirrt um. Ihre Schwerter glänzen.
    In letzter Sekunde verschwinden wir, ohne dass sie uns gesehen haben.
    ***
    Mit Sams und Henris Hilfe schaffe ich es zu Sams Truck. Dort wartet Bernie auf uns. Wir beschließen, Henris Wagen zurückzulassen – höchstwahrscheinlich wissen die Mogadori, wie eraussieht, und könnten ihn und damit uns aufspüren. Wir verlassen Athens und Henri lenkt den Truck Richtung Paradise, das uns nach diesen Ereignissen sicher im wahrsten Sinne des Wortes paradiesisch vorkommen wird.
    Henri erzählt Sam alles von Beginn an und hört nicht auf, bis wir in unsere Auffahrt einbiegen. Es ist immer noch dunkel.
    Sam schaut zu mir herüber und lächelt. »Unglaublich. Es ist die coolste Sache, die ich je gehört habe.«
    Offensichtlich hat er schon immer nach dieser Bestätigung gesucht. So lange und so oft hat er seine Nase in die Verschwörungstheorien über Außerirdische gesteckt und Hinweise auf das Verschwinden seines Vaters gesucht – jetzt weiß er, dass es nicht vergeblich war.
    »Bist du wirklich feuerfest?«, fragt er mich.
    »Ja.«
    »Wahnsinn!«
    »Danke.«
    »Kannst du fliegen?«
    Zuerst halte ich die Frage für einen Witz, aber Sam meint es ernst. »Ich kann nicht fliegen. Ich bin immun gegen Feuer und kann meine Hände leuchten lassen. Erst gestern habe ich gelernt, Telekinese einzusetzen. Weitere ererbte Fähigkeiten oder Kräfte sollten sich bald zeigen, jedenfalls hoffen wir das. Aber ich habe keine Ahnung, was sie sein werden. Zuerst müssen sie sich tatsächlich entwickeln.«
    »Ich hoffe, du lernst, dich unsichtbar zu machen«, meint Sam.
    »Mein Großvater konnte das. Und alles, was er berührte, wurde auch unsichtbar.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    Sam beginnt zu lachen.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr beide alleinnach Athens gefahren seid«, sagt Henri. »Ihr seid wirklich unfassbar. Beim Tanken habe ich gesehen, dass die Nummernschilder seit vier Jahren abgelaufen sind … Ich weiß wirklich nicht, wie ihr ohne Kontrolle durchgekommen seid.«
    »Also, von jetzt ab können Sie auf mich zählen«, versichert ihm Sam. »Ich werde tun, was nötig ist, um Sie gegen die Mogadori zu unterstützen. Besonders weil ich wetten möchte, dass sie es waren, die meinen Dad entführt haben.«
    »Danke, Sam«, sagt Henri. »Das Wichtigste,

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