Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt
finden, damit es dieses Jahr klappt. Aber das Loslassen wird schon wieder zum neuen starken Plan. Sie schaffen es nicht, ernsthaft loszulassen. Verflixt.
Aber auf einmal, bei einem Treffen mit Freunden, zu dem Sie eigentlich nicht hingehen wollten, passiert es. Sie denken überhaupt nicht an die Liebe, während Sie neben jemandem zum Sitzen kommen, den Sie noch nie zuvor gesehen haben. Ein Blickkontakt, Ihr Herz fängt an, sich einen mittleren Infarkt zu erklopfen, und - obwohl Sie nicht an Übersinnliches glauben - geheime Wellen scheinen bis zu Ihnen herüber zu strahlen. Wooooom. Da ist sie, die große Liebe. Manche Momente beinhalten Chancen, die wir vorher nicht absehen können.
Bild 12
So verhält es sich doch mit allem, was wir unbedingt wollen, oder? Je mehr wir uns etwas wünschen, desto weniger kommen die Ideen und Lösungen. Und wenn Sie an der Tür vorbeikommen, hinter der der Weg zur Lösung liegt, schauen Sie nicht hin, da keine Blinklichter, Warnsirenen und Lautsprecherdurchsagen Bescheid geben: »Achtung, Achtung, hier ist die Tür, die zu Ideen und Lösungen führt.« Dabei kann die Lösung der kleine Zettel am Laternenpfahl sein, auf dem steht:«Große Liebe sucht
Spontan-Talent.« Sie sehen den Zettel aber nicht, denn Ihr Plan sagt: 1. Die Liebe findet man nicht am Laternenpfahl und 2. Ich bin kein Spontan-Talent. Tja. Pech gehabt. Vorbeigegangen, Liebe nicht gefunden.
Übung 22:
Wohin mit all den Gedanken?
Sie brauchen dazu:
• sich selbst
• Ihren Kopf
• Lust auf ein ganz klein wenig Esoterik
• Ihr Ja-Buch
Und so geht’s:
Notieren Sie in Ihrem Ja-Buch alle Gedanken und unerledigten Dinge, die in Ihrem Kopf herumschwirren. Legen Sie eine To-do-Liste mit all den Sachen an, die Sie beschäftigen, egal ob es sich Berufliches oder Privates handelt. Einmal in der Woche an einem festgelegten Tag gehen Sie diese Liste Punkt für Punkt durch. Dann haben Sie die Möglichkeit, einige To-do’s auszuformulieren, andere haben sich erledigt und können gestrichen werden. Sie werden lernen, dass all Ihre Gedanken auf der Liste sicher aufgehoben sind und regelmäßig gelesen und bearbeitet werden.
Was soll das?
Unendlich viele Gedanken nehmen uns ständig in Beschlag. In unserem Kopf sammeln sich immer wieder Ideen, die fertig gedacht werden wollen. Dazu kommen noch Fernsehen, Werbung, Internet, Job, Beziehungen. Um all das zu bewältigen,
müssen wir viel planen, und das wiederum blockiert unsere Spontaneität. Wir brauchen Methoden, um all diese Anforderungen zu kanalisieren und zu verwalten. So schaffen Sie es viel leichter, im Moment zu sein und zu bleiben.
Ein schönes Beispiel für das Über-den-Haufen-Werfen von Plänen ist der Film »Vergiss mein nicht« (2004) mit Jim Carrey und Kate Winslet. Während der Dreharbeiten, die zum Teil in New York stattfanden, las der Regisseur Michel Gondry in der Zeitung, dass zur gleichen Zeit ein großer Zirkus in New York gastierte. Aufgrund eines Transportproblems wurden die Zirkuselefanten nicht wie üblich in Lastern zum Zirkusplatz gefahren, sondern sie marschierten in einer Parade mitten durch New York City zu ihrem Standort. Der Regisseur entschloss sich kurzfristig, seine beiden Hauptdarsteller bei dieser Parade zu filmen - und das ohne Skript und Drehplan. Die Szene wirkt im fertigen Film so authentisch, weil sie authentisch war. Während der Parade haben sich die beiden Hauptdarsteller Jim Carrey und Kate Winslet in den Menschenmassen aus den Augen verloren. Im Film sieht man, wie Filmheld Joel (Jim Carrey) nach Clementine (Kate Winslet) ruft und sie sucht. Schaut man genau auf seine Lippen, sieht man, dass er nicht den Filmnamen »Clementine« ruft, sondern »Kate«, den Namen seiner Kollegin. Eine reale Situation, in der Filmfiguren und reale Personen verschmelzen. Im fertigen Film hat sich Jim Carrey dann noch einmal selbst synchronisiert und den falschen Namen korrigiert. Für uns ein schönes Beispiel, um zu zeigen, was entstehen kann, wenn man auch mal vom Plan abweicht - alle Beteiligten des Films haben sich auf den Moment eingelassen und spontan reagiert.
Schmeißen Sie Ihren Plan über den Haufen
Unerwartetes kann Sie nur aus der Bahn werfen, wenn Sie sich vehement an Ihren Plänen festhalten. Fegt die Energie des Unerwarteten Ihre Pläne davon, fegt es auch Sie mit, wenn Sie nicht loslassen. Trainieren Sie deshalb immer wieder mal, Ihre Pläne loszulassen oder sie an den jeweiligen Moment anzupassen. Dabei bleiben Sie
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