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Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt

Titel: Ich bin total spontan - wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Schmitt , Torsten Voller
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Wir alle achten darauf, dass wir regelmäßig zu essen bekommen. Und wenn Ihr Kollege Sie fragt, ob Sie mit ihm zusammen die Mittagspause zusammen verbringen möchten, planen Sie das ja auch nicht bis ins Letzte durch. Sie behalten nur Ihren Masterplan »Ich will nicht verhungern« im Auge. Ansonsten gehen Sie Schritt für Schritt vor.
    Sie sagen zunächst einmal »Ja«.
    Anschließend entscheiden Sie, wo Sie hingehen möchten: Imbiss, Salatbar, Steakhouse …
    Dann überlegen Sie, wie Sie dort hinkommen: Zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Auto …
    Im Lokal angekommen, suchen Sie sich den passenden Sitzplatz aus: draußen, drinnen, Ecktisch, an der Bar …
    Als Nächstes suchen Sie die Getränke aus: Wasser, Cola, Bier …
    Und schließlich wählen Sie das Essen aus: Vorspeise, Hauptspeise, Nachtisch, viel, wenig …
    Bei jedem dieser Schritte könnte etwas Unerwartetes passieren, aber Sie können in dem Moment damit umgehen: Draußen sind keine Plätze mehr frei, dann gehen wir rein. Es gibt keine
Suppe, dann nehme ich Salat. Auch wenn das ein zugegebenermaßen sehr einfaches Beispiel ist, hilft es, das Prinzip des ungeplanten, aber nicht planlosen Handelns zu verstehen und es zu verinnerlichen, um auch in prekären Situationen nicht vom »Kaninchen-Feeling« überwältigt zu werden. Geplant ist, nicht zu verhungern, planlos ist, wie Sie das im jeweiligen Moment erreichen. Was ist in diesem Moment der nächste richtige Schritt? Und dann der nächste. Und dann der nächste usw.
    Leider halten wir oft zu stark an unseren Plänen fest und machen Schritt zwei vor Schritt eins, weil wir fest davon ausgehen, dass der Plan genau so funktionieren wird. Vielleicht haben wir insgeheim den Wunsch, durch Vorausplanung die Realität zu schaffen.
    Eins, zwei, Polizei
    »Routinen sind zwar verdammt wichtig, um das eigene Vorgehen zu strukturieren. Aber sie bergen auch die Gefahr, dass man vor lauter Routine die jeweiligen Eigenarten des Falles nicht mehr erkennt. Und sie verführen dazu, sich in einer Art Scheinsicherheit zu wiegen. Dabei ist es wichtig, dazu zu stehen, dass man Dinge nicht weiß oder noch nicht beurteilen kann.«
    Aus einem Interview mit Reinhard Chedor, Leiter des Landeskriminalamtes Hamburg, »brand eins«, Schwerpunkt Improvisation
    Wenn Sie trainieren, »im Moment zu sein«, dann immer mit dem Ziel, die eigenen Pläne hinter sich zu lassen und voll und ganz in der Situation aufzugehen. Stellen Sie sich vor, Sie wären
als Bodyguard in eigener Sache unterwegs: immer wach, immer aufmerksam, immer bereit für was auch immer kommt. Sie haben den 360-Grad-Blick, der registriert, was um Sie herum passiert. Sie wissen, egal wo in der Welt Sie sich gerade aufhalten, immer schon vorher, wo der beste Fluchtweg ist. Dieser Fluchtweg wird aber nur in der Notsituation genutzt. Das bedeutet im Klartext: Unsere Pläne im Kopf müssen immer wieder über den Haufen geworfen werden. Ein guter Bodyguard wird in seiner Karriere tausende von Fluchtwegen gecheckt haben, ohne vielleicht auch nur einen zu brauchen. Es gilt, immer wieder neue Strategien zu entwickeln und immer wieder auch davon Abschied zu nehmen. Alles umsonst? Oder Gott sei Dank? Egal, bleiben Sie einfach immer wach und präsent.
Die eigenen Pläne loszulassen ist verdammt schwer
    Es ist Frühling und der letzte Schnee ist gerade geschmolzen, einzelne Schneeglöckchen blühen schon, die Krokusse bohren sich durch die Erde ans Licht und sorgen für die erste Farbe in der Natur. Die Sonne wärmt, und man kann endlich Schal, Mütze und Handschuhe zuhause lassen. Sie sind draußen und gehen im Park spazieren. Auf der Parkbank zur Rechten ein glückliches Paar, das sich eng umschlungen an den ersten Sonnenstrahlen wärmt. Vor Ihnen auf dem Weg ein Paar, das langsam Hand in Hand schlendert, weil es sich alle fünf Schritte küssen muss. In den Bäumen werben die Vögel umeinander, und auf der Terrasse des Cafés sitzt ein Pärchen, er himmelt sie verliebt an, sie hat das bezauberndste Lächeln der Welt. Nur Sie sind Single und alleine unterwegs. Sie versuchen,
entspannt zu bleiben, denn Sie haben in Ihrem Leben gelernt, dass es meist nicht klappt, wenn Sie sich unbedingt verlieben wollen. Je mehr Sie suchen und es wollen, desto weniger klappt es. Das war letztes Jahr schon so und vorletztes Jahr auch und das Jahr davor - ach egal. Sie haben gelernt: Man darf es nicht so dringend wollen. Sie beschließen also, Ihren Plan loszulassen und nicht mehr zu suchen. Die Liebe soll Sie

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