Ich bin verliebt in deine Stimme
warst doch ganz scharf auf sie.«
»Erstens«, erwiderte Peter, »habe ich dir damals gesagt, daß die nur scharf auf dich ist. Zweitens bin ich persönlich im Moment auf gar keine besonders scharf. Und drittens regle ich das schon selbst, wenn ich auf eine scharf bin.«
»Entschuldige, ich wollte dir doch nur unter die Arme greifen.«
»Unter die Arme greifen? Danke vielmals! War es das, was du mir sagen wolltest?«
»Du bist doch nicht etwa eingeschnappt, Peter? So kenne ich dich ja gar nicht.«
Der Reporter war keineswegs vergrätzt. Das sah nur ganz kurz so aus bei ihm. Schon grinste er wieder. »Was hat sie denn gesagt?« fragte er.
Ja, was hatte Edith eigentlich gesagt? Ralf dachte nach. Richtig, gar nichts hatte sie gesagt, denn das Telefon war ihnen dazwischengekommen, wie so oft. Aber, kein Zweifel, mit der würde sich das schon noch regeln lassen.
»Sie war nicht abgeneigt, Peter.«
»So?«
»Bei ihr braucht's nur noch einen zweiten Anlauf. Demnächst werde ich …«
»Gar nichts wirst du!« unterbrach der Zeitungsmensch den Modeschöpfer. »Ich werde – wenn überhaupt einer!«
»Gut.« Ralf druckste ein bißchen herum. »Aber …«
»Was aber?«
»Wie ich dir, so du mir.«
»Was?«
»Wie ich dir, so du mir. Weißt du, in diesem Sinne hätte ich das Ganze gerne abgewickelt.«
Peter blickte Ralf verständnislos an und sagte: »Kannst du dich denn nicht so ausdrücken, daß es auch ein normaler Mensch kapiert?«
Ralf räusperte sich zweimal.
»Ja, siehst du«, begann er noch einmal, »siehst du, ich helfe dir bei meiner Assistentin weiter, und du ebnest mir den Weg beim Fräulein vom Amt. So habe ich das gemeint.«
Peter konnte seine Überraschung nicht verbergen. Er hatte dieses Mädchen schon wieder vergessen.
»Sag mal«, antwortete er, »wie lange soll denn dieser Blödsinn noch weitergehen? Ich habe doch gestern nicht im Traum gedacht, daß da etwas Ernstes dran ist.«
»Was heißt Ernstes?« Ralf glaubte, es sich schuldig zu sein, die Sache herunterzuspielen. »Davon redet doch kein Mensch, du kennst mich doch. Ich bin eben mal ein bißchen neugierig auf die.«
»Wegen ihrer Stimme?«
Der Spott leuchtete aus Peters Augen, doch völlig unbeeindruckt davon erwiderte Ralf: »Ja, wegen ihrer Stimme. Und auch noch wegen etwas anderem.«
»Und das wäre?«
»Ich sagte dir schon, daß sie mir so intelligent erschien, so souverän.«
»Daß sie dir über war, so hast du dich ausgedrückt.«
»Richtig.«
»Und ich habe dir geraten: Finger weg von solchen Weibern! Ich spreche aus Erfahrung.«
»Außerdem ist das keine, die sich leicht herumkriegen läßt.«
»Wer sagt das?«
»Sie hat mich ganz schön abblitzen lassen, als ich sie um ihren Namen bat.«
»Sei froh drum.«
»Aber sie hat sich doch verraten. Ich weiß nun einen Weg, wie ich an sie rankommen kann.«
»Wie denn?«
»Durch dich.«
»Nein!« rief der Reporter, wobei er abwehrend die Hände ausstreckte.
»Dann zerstörst du unsere langjährige Freundschaft, Peter.«
»Ich sehe, du bist verrückt«, erwiderte der Reporter darauf. »Also, was soll ich tun?«
»Sie für mich ausfindig machen.«
»Ich dachte, dieses Problem wäre schon gelöst.«
»Nicht ganz.«
»Du sagtest doch, du wüßtest, wie an sie ranzukommen sei. Heißt das nicht, daß du weißt, wer sie ist?«
»Eine tolle Basketballspielerin.«
»Was bitte?«
Ralf mußte über Peters Begriffsstutzigkeit lachen. »Eine Basketballspielerin von internationaler Klasse«, bekräftigte er.
Peter seufzte und sagte: »Na, wenigstens keine Karatekämpferin.«
»Deine Aufgabe ist also ganz einfach«, erklärte Ralf.
»Inwiefern einfach?«
»Du gehst zum Fernamt, um ein Interview mit ihr zu machen.«
»Und ihr Name? Den weißt du anscheinend immer noch nicht?«
»Brauchst du den überhaupt? Genügt es nicht, nach dem ›großen As‹ zu fragen? Oder glaubst du, dort wimmelt es nur so von solchen Stars?«
»Das mit Sicherheit nicht.«
»Na also, dann stell dich nicht so an. Ich dachte immer, du seist Berlins gerissenster Reporter.«
Auch intelligente Zeitungsmenschen sind nicht hundertprozentig gegen plumpe Schmeicheleien gefeit.
»Den Namen bringe ich dir innerhalb eines Stündchens auf Bütten!« versprach Peter Mann, fügte jedoch hinzu: »Interessieren würde mich freilich, warum du das nicht selbst in die Hand nimmst. Die Sache ist doch wirklich nicht allzu schwierig.«
»Soll ich dir das verraten?«
»Ich hätte nichts dagegen.«
»Ich sehe in
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