Ich bin Zlatan Ibrahimović
werden! Ganz und gar nicht! Ich rede davon, dass man seinen eigenen Weg gehen soll, wie der auch aussehen mag, und es soll keine Unterschriftslisten und keine Ausgrenzungen geben, nur weil du nicht so bist wie die anderen.
Aber eins ist auch klar, es ist nicht gut, wenn du die Meisterschaft vermasselst, die du deinem Klub versprochen hast, nur weil du dein Temperament nicht im Griff hast.
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A DRIANO G ALLIANI SASS mit geschlossenen Augen auf der Tribüne des Stadio Olimpico in Rom und betete: Lass uns gewinnen, lass uns gewinnen, und ich verstehe ihn wirklich. Es war der 7. Mai 2011. Es war halb elf am Abend, und die Minuten vergingen. Sie tickten nur allzu langsam, und auf der Bank wanden sich Allegri und die Jungs. Egal, ob man an Gott glaubte oder nicht, dies war der Moment für Gebete. Wir spielten gegen Rom, und wenn wir nur einen Punkt holten, würde der Scudetto, die erste Meisterschaft nach sieben Jahren, uns nicht mehr zu nehmen sein.
Ich war zurück auf dem Platz. Ein herrliches Gefühl. Wegen meiner Sperre war ich lange weg gewesen. Aber jetzt konnte ich dabei sein und die Meisterschaft entscheiden, aber ich glaubte nicht, dass es besonders leicht sein würde. Es herrschte Krieg auch zwischen dem AS Rom und dem AC Mailand, nicht nur, weil die beiden großen Städte gegeneinander standen. Das Spiel war für beide Mannschaften wichtig.
Wir kämpften um die Meisterschaft, der AS Rom um den vierten Platz. Ein vierter Tabellenplatz ist eine große Sache, denn dann darfst du in der Champions League spielen, was hohe Einnahmen aus Fernsehrechten bedeutet. Aber es war auch 1989 schon etwas passiert, und im italienischen Fußball vergisst man nicht so leicht. Dinge sitzen in den Wänden, wie ich schon gesagt habe. Alle erinnern sich natürlich an Ronaldo, der damals den Elfmeter nicht bekam. Aber dies hier war etwas viel Schlimmeres. Es war Antonio De Falchi, ein junger Anhänger des AS Rom, der nach Mailand gefahren war, um das Auswärtsspiel gegen den AC anzuschauen. Er hatte eine besorgte Mama: »Trag nichts Rotes und Gelbes. Zeig nicht, dass du Anhänger von Rom bist.« Und der Junge gehorchte.
Er kleidete sich anonym. Er konnte ein Junge aus jedem erdenklichen Klub sein, aber als einer von Mailands Hardcore-Fans ihn um eine Zigarette anhaute, verriet er sich durch seinen Dialekt, und es ging nach dem Motto: »Bist du für Rom, du Arsch?« Er wurde umringt und zu Tode getreten und geschlagen. Es war eine schreckliche Tragödie, und vor unserem Spiel fand ein Tifo für ihn statt.
Ein Tifo ist eine Choreografie, und Antonio De Falchis Name leuchtete in gelben und roten Farben auf der Tribüne auf. Es war natürlich eine schöne Geste, aber sie wirkte sich auch auf die Stimmung im Stadion aus. Es war ein großer und nervenaufreibender Tag. Der große Star beim AS Rom ist Totti. Er hat seit seinem dreizehnten Lebensjahr für den Klub gespielt und ist ein Gott in der Stadt. Er hat die Weltmeisterschaft gewonnen, er war Torschützenkönig und Fußballer des Jahres, alles Mögliche. Obwohl er nicht gerade jung war, hatte er in der letzten Zeit in Bestform gespielt, also wimmelte es von Totti-Plakaten und Rom-Schildern, doch ebenso von Mailand- und Ibra-Spruchbändern. Viele Fans, die hofften, die Meisterschaft feiern zu können, begleiteten uns, und auf den Rängen leuchteten bengalische Feuer.
Um Viertel vor neun wurde das Spiel angepfiffen, zur üblichen Zeit. Robinho und ich spielten in der Spitze. Cassano und Pato saßen auf der Bank, und wir fingen gut an. Aber in der vierzehnten Minute kam Vučini ć frei durch. Es fühlte sich schon wie ein Tor an, er würde ihn versenken. Aber Abbiati, unser Torwart, vollbrachte eine Großtat. Es war ein reiner Reflex, und wir begannen unruhig zu werden. Rom hatte uns bei unserem letzten Aufeinandertreffen in San Siro besiegt, und wir schufteten noch härter. Wir jagten in der Spitze jedem Ball nach, ich hatte mehrere Chancen, und Robinho traf den Pfosten. Kevin-Prince Boateng hatte eine Riesenchance, aber wir schossen kein Tor, und die Zeit verging. Ein 0:0 würde reichen, und die Uhr tickte und tickte, und am Ende waren die neunzig Minuten um. Es hätte klar sein sollen.
Da sagen die verdammten Schiedsrichter: Fünf Minuten Nachspielzeit! Fünf Minuten, und wir spielten weiter, und ehrlich gesagt, jetzt beteten mehr Leute als nur Galliani. Sieben Jahre ohne einen Scudetto sind eine lange Zeit für einen Klub wie den AC Mailand, jetzt waren wir nahe daran, und
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