Himmels-Taler
Buch:
In einer fernen Dimension, jenseits von Zeit und Raum, liegt das magische Land Xanth. Zauberer und Elfen, Drachen und Zentauren, Kobolde und Einhörner leben in diesem wundersamen Reich der Phantasie. Und jedes Wesen besitzt einen eigenen Zauberspruch, mit dem es sich immer dann retten kann, wenn das Leben zu gefährlich oder zu langweilig wird.
Das magische Land steht kopf: Humfrey, der Gute Magier, hat sich buchstäblich vor aller Augen in Luft aufgelöst. Während die Erwachsenen die Hoffnung bereits aufgegeben haben, macht sich der kleine Dolph auf, um den verschwundenen Magier wiederzufinden. Als Weggefährte hat er sich das verknöchertste Wesen von ganz Xanth ausgesucht: Mark, das Skelett, soll ihn begleiten. Zusammen reisen sie zum Zauber-Schloß Roogna und entdecken eine geheimnisvolle Botschaft, die ihnen Rätsel aufgibt. Ein sonderbarer Schlüssel soll ihnen den Weg zum magischen Himmels-Taler weisen…
20 156 Band 1 Chamäleon-Zauber
20 158 Band 2 Zauber-Suche
20 160 Band 3 Zauber-Schloß
20 162 Band 4 Zentauren-Fahrt
20 164 Band 5 Elfen-Jagd
20 166 Band 6 Nacht-Mähre
20 168 Band 7 Drachen-Mädchen
20 230 Band 8 Ritter-Geist
20 232 Band 9 Turm-Fräulein
20 236 Band 10 Helden-Maus
PIERS ANTHONY
HIMMELS-TALER
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Ralph Tegtmeier
Mit Illustrationen von
Johann Peterka
BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 20 139
Erste Auflage: April 1990
© Copyright 1988 by Piers Anthony Jacob
All rights reserved
Deutsche Lizenzausgabe 1990 by
Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe GmbH & Co.
Bergisch Gladbach
Originaltitel: Heaven Cent
Lektorat: Reinhard Rohn
Titelbild: Greg Hildebrandt
Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg
Satz: Fotosatz Schell, Bad Iburg
Druck und Verarbeitung:
Brodard & Taupin, La Flèche, Frankreich
Printed in France
ISBN 3-404-20139-6
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer
1
Geheimnis
Dolph machte es sich auf Ivys Bett gemütlich und beobachtete den Webteppich. Was er in diesen beweglichen Bildern zu sehen bekam, war immer so viel interessanter als sein langweiliges Leben auf Schloß Roogna! Ivy hatte gerade Unterricht bei Chem Zentaur, daher hatte er den Webteppich ganz für sich. Das gefiel ihm auch am besten, denn große Schwestern gingen einem immer fürchterlich auf die Nerven.
Bei diesem Gedanken veränderte er seine Gestalt und nahm den wölfischen Aspekt eines Werwolfs an. Er kringelte sich zusammen und legte den Schwanz um die schwarze Nase. Im allgemeinen hatten Tiere bessere Körper als Menschen, weil sie wilder, aber auch entspannter waren. Natürlich konnte er jetzt den Wandteppich nicht so gut erkennen, weil seine Augen nicht ganz so scharf waren, aber das spielte kaum eine Rolle, denn er hatte ohnehin fast alles schon einmal gesehen. Jedenfalls alles, was interessant war: die großen Schlachtszenen und die seltsamen Ungeheuer. Nachdem man ein paarmal zugesehen hatte, machte es keinen großen Spaß mehr, einen Oger dabei zu beobachten, wie er den Saft aus einem Felsbrocken quetschte oder aus einem Baum eine Brezel formte, ebensowenig wie es noch Vergnügen bereitete, zum soundsovielten Mal einer Herde Zentauren beim Völkerball zuzusehen.
Aber hier und dort war immer noch das eine oder andere Geheimnis verborgen, und das konnte noch einigermaßen interessant werden.
Da war beispielsweise die Frage, was mit Oma Iris’ Talent geschehen war. Sie war eine Zauberin der Illusion, die in ihren besseren Zeiten alles so aussehen lassen konnte wie alles mögliche andere, und es hörte und fühlte sich dann auch so an und roch auch so, so daß es unmöglich war, das eine vom anderen zu unterscheiden. Das machte vielleicht Spaß! Aber im letzten Monat hatte sie einen wichtigen Teil dieser Fähigkeit eingebüßt – den ›visuellen Aspekt‹, wie sie sich ausdrückte –, und wenn sie auch immer noch dafür sorgen konnte, daß etwas sich so anhörte wie etwas anderes, was es gar nicht war, konnte sie es doch nicht mehr so aussehen lassen. Oma Iris war natürlich sehr alt, aber Dolph begriff, daß so etwas auch dann noch sehr lästig sein konnte. Was war mit ihren Illusionsgestalten? Er hatte im Webteppich danach gesucht, hatte sie aber nicht finden können.
Dann war da die Sache mit den Rosen. Die wuchsen in einem besonderen Hof und waren ein Geschenk an
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