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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Ihnen.“
    „Eine müßige Drohung, soweit ich es beurteilen kann“, gab Hazlett unbeeindruckt zurück. „Sie haben genau zwei Minuten, Wyvern. Entweder, Sie sagen mir dann, wo Sie das verdammte Schriftstück versteckt haben, oder ich hole meine Männer herein und erlaube ihnen, sich mit meiner hübschen Gefangenen zu vergnügen. Und selbstverständlich …“, fügte er mit einem lüsternen Grinsen hinzu, „… werden Sie das Privileg genießen dürfen, dieser ergötzlichen Prozedur beizuwohnen.“
    Mit einem schiefen Lächeln bückte Benedict sich, zog die dünne Rolle aus seinem Stiefel und hielt sie Hazlett auffordernd hin, in der Hoffnung, dass die Aussicht, das Dokument endlich in seinen Besitz zu bringen, den Mann unvorsichtig werden ließ. Für den Bruchteil eines Moments schien es, als würde der Viscount sich darauf stürzen, doch dann sagte er: „Versuchen Sie erst gar nicht, mich auszutricksen, Wyvern. Werfen Sie es auf den Boden. Vor meine Füße.“
    Indessen versuchte Jessica mit aller Macht, sich aus den engen Umwindungen der Kordel, die ihren Oberkörper an den Stuhl fesselten, zu befreien, doch ihr Entführer hatte ganze Arbeit geleistet – der Knoten lag außerhalb der Reichweite ihrer Hände. Schließlich flog ihr Blick auf der Suche nach irgendetwas, das ihr bei ihrem verzweifelten Unterfangen dienlich sein konnte, wie gehetzt im Raum umher und blieb an Hazletts gläserner Schreibtischgarnitur mit zwei kugelförmigen Tintenfässern haften.
    So unauffällig wie möglich ließ sie ihre Hand über die Schreibtischplatte gleiten und hob eines der beiden Gefäße aus seiner Halterung. Eilends rief sie sich Matts Anweisungen für gerade Würfe in Erinnerung, dann zielte sie auf die Pistole in Hazletts Rechter, um das schwere gläserne Geschoss im gleichen Moment, da Benedict die Ölpapierrolle auf den Boden fallen ließ, loszuschleudern.
    Obgleich ihr ein anerkennenswert gerader Wurf gelang, traf sie weit daneben. Als Hazlett mit einem überraschten Aufschrei vornüberkippte und der Schuss sich löste, erkannte Jessica mit einer Mischung aus Ärger und Erleichterung, dass das Tintenfass ihn an der Schläfe erwischt hatte. Der Aufprall musste so heftig gewesen sein, dass er die Waffe losgelassen, vorher jedoch offenbar versehentlich abgedrückt und sich in den Fuß geschossen hatte.
    Über den bewusstlos am Boden liegenden Viscount springend, stürzte Benedict zur Tür, riss sie auf und zog den Schlüssel aus seinem Schloss, um im nächsten Augenblick von innen abzuschließen. Dann griff er sich die Rolle und Hazletts Pistole, steckte beides in seinen Hosenbund und eilte an Jessicas Seite.
    Kaum hatte er die Fesseln gelöst, zog er sie auf die Füße und schloss sie in seine Arme. „Meine Liebste!“, murmelte er mit erstickter Stimme in ihr Haar. „Bist du auch wirklich unverletzt? Sag mir, dass dieses Monstrum dir kein Leid zugefügt hat!“
    „Nur ein paar Schrammen und Beulen“, versicherte sie ihm zärtlich und genoss seine tröstende Umarmung. „Und du, mein Liebster? Diese Kerle müssen dir furchtbar wehgetan haben!“
    „Es war nichts im Vergleich zu der Qual, als ich erfuhr, dass Hazlett dich in seiner Gewalt hat.“ Die schmerzenden Prellungen an seinem Brustkorb heldenhaft ignorierend, presste er Jessica an sich. „Wirst du mir je verzeihen können? Denn hätte ich als Erstes die Vauxhall Gardens aufgesucht, wäre diese Entführung niemals geschehen.“
    Zärtlich legte Jessica ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Mach dir keine Vorwürfe, mein Liebster. Ich bin dir unendlich dankbar, dass du mich gefunden hast.“ Sie hielt inne, und ein Ausdruck höchster Verwunderung trat in ihre Augen. „Du warst wirklich bereit, die Mine für mich aufzugeben?“
    „Natürlich!“, stöhnte Benedict. „Habe ich dir nicht schon gesagt, dass du mir alles bedeutest? Ohne dich wäre mein Leben sinnlos und leer.“
    Mit Tränen der Rührung in den Augen schlang Jessica ihm die Arme um den Nacken, zog seinen Kopf zu sich herunter und presste ihre Lippen auf seine. Bereitwillig erwiderte Benedict den Kuss, und sie versanken in süßer Selbstvergessenheit.
    Widerwillig löste er sich schließlich von ihr. „Ich glaube, wir müssen uns um Hazlett kümmern“, erklärte er seufzend.
    Obwohl Jessica sich nicht sicher war, ob der Viscount, nachdem er sie entführt hatte, überhaupt Mitgefühl verdiente, besaß sie genügend Vernunft, um zu erkennen, dass wenigstens ein Arzt gerufen werden musste,

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