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Ich. Die Autobiographie

Ich. Die Autobiographie

Titel: Ich. Die Autobiographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Berger , Holde Heuer
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»Promessi Sposi« unter der Regie von Salvatore Nocita. Zum zweiten Mal spielte ich in dem Werk des berühmten italienischen Schriftstellers Manzoni über die Pest in Mailand und um die Liebe. Eine Pflichtlektüre an den Universitäten. Mit dabei Franco Nero, Anthony Quinn jr., Alberto Sordi, Lucia Bosé. Ein Vierstundenepos, produziert für die italienischen Universitäten und als Serie im Fernsehen.
    Eine Herausforderung war 1990 meine Mitwirkung als Mailänder Banker in »Der Pate III« unter der Regie des berühmten Francis Ford Coppola. Ein fantastischer Regisseur und ein wundervoller Mensch. Er ist das Herz des gesamten Teams in einem Film. Selten lernte ich einen Künstler kennen, der Menschen so geduldig und gelassen in einem Meer der Harmonie badet und gleichzeitig zu Bestleistungen bringt. Das eine schließt oft das andere aus. Capito? Coppola gelingt die Balance zwischen Kunst und Kommerz geradezu spielerisch.
    Ich drehte mit Diane Keaton, Andy Garcia und John Savage, der durch »Apocalypse now« berühmt geworden war. Mit Al Pacino funktionierte die Zusammenarbeit so là là. Er war äußerst frech, redete davon, dass ich mein Englisch für die Rolle verbessern sollte. Ich blickte ihn erstaunt an. Konnte er wirklich so dumm sein und meine Rolle nicht verstanden haben?

Al Pacino war frech, Fidel Castro eine sinnliche Hexe
     
     
     
    Ich spielte einen Italiener aus Mailand. Gut, einen kultivierten Italiener, der vielleicht auch einige Semester in Oxford studiert hatte, aber eben einen Italiener mit Akzent im Englischen. Also antwortete ich Al Pacino in einem Englisch, dass er als New Yorker bis heute nicht beherrscht. »Who the damn you are. Have you got it, you haven’t« (Wer verdammt bist du. Hast du Eier, oder hast du keine). Er brauchte nicht so unhöflich zu sein. Während des Drehs in Rom für »Der Pate III« war er reizend, freute sich über jede Einladung von mir, und hier in New York wurde er frech. »And this was the end of our friendship.« Ich gebe zu, vielleicht habe ich launisch reagiert. Und vielleicht wollte er nur einen Witz machen. So what.
    Meine Schicksalsrolle als Märchenkönig Ludwig holte mich 1993 wieder ein. In dem Kunstfilm »Ludwig 1881« spielte ich den bayerischen König ein zweites Mal. Nun unter der Regie der beiden Schweizer Filmemacher Fosco und Donatello Dubini. Eine schöne Arbeit, aber auch sehr melancholisch. Die Erinnerungen an meinen »Luwig« mit Luchino und Romy übermannten mich. Ich erlebte ihrer beider Tod ein zweites Mal physisch und psychisch. Das kam meiner Rolle sehr entgegen, denn dieser König war ein trauriger König.
    1996 drehte ich zwei Filme auf zwei Kontinenten. In Marokko »Das Unglück der Pharaonen« unter der Regie des marokkanischen Kulturministers Ben Barka. Mit dabei meine Freundin Florinda Bolkan und Philippe Leroy. In Venezuela »Letzter Schnitt« unter der Regie von Marcello Avallone. In Caracas spielte ich neben John Savage eine Hauptrolle – im Rollstuhl. Das scheinbar so einfache Fahren damit musste ich erst lernen, ein paar Mal kippte ich um oder fiel mit dem Stuhl in den Swimmingpool, weil ich die Bremsen nicht beherrschte.
    »La Revanche« unter der Regie von Claude Barrois war meine nächste Arbeit, bevor ich in »L’affaire Dreyfus« mitspielte. Der Film galt dem hundertsten Geburtstag des zu Unrecht der Spionage verdächtigten und als Justizopfer verurteilten Hauptmanns Dreyfus. Die Affäre führte übrigens damals zur Trennung von Kirche und Staat in Frankreich. Einer meiner wenigen politischen Filme.
    Politiker interessierten mich noch nie besonders. Es sei denn von der menschlichen Seite. Clinton, I love him. Er ist wie Kennedy, er hat eine dolle Ausstrahlung. Ich sehe ihn von der Männerseite aus, die Männer mag. Ich fände es richtig, wenn er Seitensprünge machen würde, man kann nicht immer mit einer First Lady rummachen, man muss auch mal in die Bronx fahren. Sonst wird es fad.
    Auch Fidel Castro kommt mir oft in den Sinn. Aus einem einzigen Grund: Weil man nichts von ihm weiß. Er ist der letzte Kommunist, irgendwas muss er haben. Ich würde ihn wahnsinnig gerne treffen. Gina Lollobrigida erzählte mir, er sei eine sexy bitch (sinnliche Hexe), gehe ohne Komplexe an die Frauen ran. Auch sie versuchte er während eines Interviews in Havanna zu verführen. Nach seinem Übergriff packte Gina Nationale sofort ihre Koffer, um nach Miami zu flüchten. Es ist bekannt, dass die Kubaner Sexmaniacs sind. Richtige Böcke, gut

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