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Ich gehoere zu dir

Ich gehoere zu dir

Titel: Ich gehoere zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron W Bruce
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anstupste.
    Häufig nahm sich Mutter noch zusätzlich Zeit, um den Hungrigen ausgiebig abzulecken, während ich vor Wut über diese Ungerechtigkeit schäumte.
    Schwesterchen und der Schnelle waren mittlerweile größer als ich – mein Körper war so groß wie ihrer, aber meine Beine waren kürzer und stämmiger. Der Hungrige war natürlich der Kümmerlichste aus dem ganzen Wurf, und es ärgerte mich, dass Schwesterchen und der Schnelle mich immer im Stich ließen, um miteinander zu spielen, als ob der Hungrige und ich aufgrund irgendeiner naturgegebenen Ordnung im Rudel zusammengehörten. Schwesterchen und der Schnelle interessierten sich mehr füreinander als für die restliche Familie. Aber das zahlte ich ihnen heim, indem ich ihnen meine Gesellschaft versagte und mich, so oft ich Gelegenheit dazu hatte, in die Röhre zurückzog.
    Eines Tages erschnupperte ich den köstlichen Geruch von etwas Totem, Verwesendem, als plötzlich genau vor meiner Nase ein winziges Tier explodierte – ein Frosch!
    Begeistert stürzte ich darauf zu und versuchte ihn zu fangen, aber der Frosch hüpfte erneut davon. Er hatte Angst, obwohl ich doch nur mit ihm spielen und ihn – wahrscheinlich – nicht essen wollte.
    Inzwischen hatten Schwesterchen und der Schnelle mitbekommen, dass ich etwas Interessantes aufgestöbert hatte, und stürmten in die Röhre. Schliddernd kamen sie in dem schlammigen Wasser zum Stehen und waren so ungestüm, dass sie mich umwarfen. Der Frosch hüpfte vor Schreck weiter, und der Schnelle hechtete ihm nach, wobei er meinen Kopf als Sprungbrett benutzte. Ich knurrte böse, aber er ignorierte mich.
    Schwesterchen und der Schnelle machten die unmöglichsten Verrenkungen, um den Frosch zu packen, aber der rettete sich in eine größere Wasserlache und schwamm mit gewaltigen Beinstößen davon. Schwesterchen steckte die Schnauze ins Wasser und schnaubte. Es spritzte so sehr, dass der Schnelle und ich ganz nass wurden. Der Schnelle sprang ihr auf den Rücken, und die beiden begannen miteinander zu raufen. Den Frosch – meinen Frosch! – hatten sie schon wieder vergessen.
    Traurig zog ich davon. Anscheinend bestand meine Familie nur aus Schwachköpfen.
    In den darauffolgenden Tagen musste ich noch oft an diesen Frosch denken, meist kurz vor dem Einschlafen. Und jedes Mal fragte ich mich, wie er wohl geschmeckt hätte.
    Immer häufiger knurrte Mutter jetzt leise, wenn wir hungrig zu ihr kamen. Und dann kam der Tag, an dem sie drohend mit den Zähnen knirschte, als wir uns gierig auf sie stürzen wollten. Da erkannte ich verzweifelt, dass meine Geschwister endgültig alles verdorben hatten. Der Schnelle machte sich ganz flach und kroch unterwürfig auf Mutter zu. Sie senkte den Kopf und ließ ihn an ihrer Schnauze lecken. Dann belohnte sie ihn, indem sie ihm etwas zu fressen hinlegte, und alle vier stürzten wir uns darauf. Der Schnelle stieß uns fort, aber jetzt kannten wir den Trick: Wenn ich schnüffelte und dann Mutters Schnauze leckte, gab sie auch mir etwas zu fressen.
    Inzwischen kannten wir das Bachbett in- und auswendig. Wir hatten so oft darin herumgetollt, dass die ganze Gegend nach uns roch. Der Schnelle und ich nahmen es mit dem Spielen sehr ernst und verbrachten fast unsere ganze Zeit damit. Irgendwann wurde mir jedoch klar, dass es dem Schnellen immer nur darum ging, mich auf den Rücken zu werfen und meinen Kopf und meine Kehle mit seinen Zähnen zu bearbeiten. Schwesterchen ließ sich nie auf solche Spiele mit ihm ein, und folglich verlor sie auch nie. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob mir das gefiel, was jeder für die natürliche Rangordnung in unserer Familie hielt. Nur dem Hungrigen war es natürlich völlig egal, welchen Rang er einnahm. Also biss ich ihm in die Ohren, wenn mein Frust zu groß war.
    Eines Nachmittags lag ich faul herum und beobachtete, wie Schwesterchen und der Schnelle mit einem Stofffetzen spielten, den sie gefunden hatten. Plötzlich stellten sich meine Ohren auf. Irgendein fremdes Tier näherte sich, ein ziemlich großes und lautes. Ich beeilte mich, auf die Füße zu kommen, aber ehe ich zum Bachbett runterrennen konnte, um nachzusehen, was das für ein Geräusch war, stand Mutter vor mir, den ganzen Körper in gespannter Alarmbereitschaft. Ich wusste nicht, warum, und am wenigsten verstand ich, weshalb sie den Hungrigen im Maul trug. So komfortabel wurden wir schon seit Wochen nicht mehr transportiert. Mutter führte uns in die dunkle Röhre und legte sich flach

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