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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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die Hand über die Augen.
    Kicher, kicher. Es gibt doch nichts Komischeres als einen Menschen, der sich verlaufen hat
.
    Bepackt, wie er ist, schafft er es trotzdem, die Tür mit dem Bein aufzuhalten. Er wirft einen Blick auf die Raumnummer draußen und dann auf seinen Zettel, der, wenn er ihn nicht sofort und entschlossen festhält, auf den Boden segeln wird. Er packt zu. Aber mit der falschen Hand. Der volle Pappbecher platscht auf den Boden. Der Zettel segelt hinterher.
    Verdammt! Da geht es schon wieder los, kicher, kicher. Es gibt doch nichts Komischeres als einen Menschen, der sich verlaufen hat, der seinen Kaffee verschüttet und dem sein Stundenplan runterfällt.
    »Kann ich Ihnen helfen?« Die Frau steigt vom Podium.
    Justin manövriert seinen Gesamtkörper zurück in den Saal, die Tür geht zu, und es wird wieder dunkel.
    »Na ja, hier steht…«, mit Blick auf das durchweichte Blatt Papier auf dem Boden zögert er und korrigiert sich: »Na ja, hier
stand
, dass ich jetzt in diesem Raum eine Vorlesung habe.«
    »Ausländische Studenten müssen sich in der Aula einschreiben.«
    Justin runzelt die Stirn. »Nein, ich…«
    »Entschuldigung«, sagt sie und tritt etwas näher, »aber ich dachte, Sie hätten einen amerikanischen Akzent.« Dabei hebt sie den Pappbecher auf und wirft ihn in den Mülleimer, über dem ein Schild mit der Aufschrift »Getränke verboten« angebracht ist.
    »Ah … oh … tut mir leid.«
    »Die höheren Semester treffen sich nebenan.« Flüsternd fügt sie hinzu: »Glauben Sie mir, hier wollen Sie nicht bleiben.«
    Justin räuspert sich, stellt sich einigermaßen gerade hin und stopft sich die Ordner enger unter den Arm. »Eigentlich soll ich hier eine Vorlesung über Kunstgeschichte und Architektur halten.«
    »Sie halten die Vorlesung?«
    »Ja, ich bin der Gastdozent. Ob Sie’s glauben oder nicht.« Er versucht, sich die Haarsträhnen, die ihm an der Stirn kleben, aus dem Gesicht zu blasen.
Ich muss mir die Haare schneiden lassen, unbedingt. Da ist es schon wieder, das Gekicher. Der Gastdozent, der gerade seinen Kaffee verschüttet hat und demnächst seine Ordner fallen lassen wird, muss dringend zum Friseur. Also echt, kann man sich was Komischeres vorstellen?
    »Mr Hitchcock?«
    »Ja, der bin ich«, antwortet er und merkt, wie ihm die Ordner wegrutschen.
    »Oh, tut mir leid«, flüstert die Frau. »Ich wusste ja nicht …« Geistesgegenwärtig fängt sie einen der Ordner für ihn auf. »Ich bin Dr. Sarah Fields vom IBTS . Der Fachbereich hat mir gesagt, ich könnte vor Ihrer Vorlesung eine halbe Stunde mit den Studenten haben, natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind.«
    »Oh, davon wusste ich gar nichts, aber das ist natürlich null problemo.«
Null problemo
? Er schüttelt den Kopf und strebt zur Tür.
Starbucks, ich komme
!
    »Mr Hitchcock?«
    Er bleibt an der Tür stehen. »Ja?«
    »Haben Sie nicht vielleicht Lust dazubleiben?«
    Ganz bestimmt nicht. Auf mich warten ein Cappuccino und ein Muffin, wie für mich gemacht. Nein. Ich muss einfach nur nein sagen
.
    »Äh … ne-ja.«
Ne-ja?
»Ich meine ja.«
    Kicher, kicher, kicher. Dozent hat sich blamiert. Ist von einer attraktiven jungen Frau in einem weißen Kittel, die behauptet, eine Ärztin einer unbekannten Organisation zu sein, dazu gezwungen worden, etwas zu tun, was er eindeutig nicht wollte.
    »Großartig. Willkommen.«
    Sie schiebt die restlichen Ordner unter seinen Arm und kehrt aufs Podium zurück, um mit ihrem Vortrag weiterzumachen.
    »Okay, dann bitte ich jetzt wieder um Aufmerksamkeit, und zwar für unsere Frage zur Blutmenge. Das Opfer eines Autounfalls kann bis zu dreißig Bluteinheiten benötigen, ein blutendes Magengeschwür braucht zwischen drei und dreißig Einheiten, eine Bypassoperation zwischen einer und fünf Einheiten. Die Menge schwankt also, aber Sie sehen an den Beispielen, dass der Bedarf so hoch ist, dass wir
immer
Blutspender brauchen.«
    Justin sucht sich einen Platz in der ersten Reihe, während ihm voller Entsetzen klar wird, in was er da hineingeraten ist.
    »Sonst noch Fragen?«
    Könnten wir vielleicht das Thema wechseln?
    »Bekommt man Geld, wenn man Blut spendet?«
    Gelächter.
    »Nein, hier in Irland leider nicht.«
    »Erfährt ein Mensch, der Blut bekommt, wer der Spender ist?«
    »Im Normalfall sind Spenden anonym, aber die Produkte in einer Blutbank können durch den Zyklus von Spenden, Testen, Komponententrennung, Lagerung und Vergabe an den Empfänger immer zurückverfolgt

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