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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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Kapitel 1: Geheimnisse entlüftet
    Harry hob beim Laufen langsam den Kopf und starrte missmutig, als der vertraute Anblick vom Ligusterweg 4 in Sichtweite kam. Was bereits ein schrecklicher Tag gewesen war, wurde unaufhörlich schlimmer. Er war nicht nur gezwungen, unangekündigt auf der Türschwelle der Dursleys aufzukreuzen (etwas, was ihm deren Ärger einhandeln würde, wie ihm bewusst war), sondern musste ihnen auch noch mitteilen, dass zwei weitere Missgeburten an diesem Nachmittag zu ihm stoßen würden. Seine Mundwinkel zuckten missmutig, während er sich vorstellte, wie sie die Neuigkeiten aufnehmen würden.
Harry hatte sich vor etwa einer Stunde am Bahnhof Kings Cross von Ron und Hermine getrennt. Die beiden wollten einen kurzen Zwischenstopp bei ihren Familien machen, bevor sie zum Ligusterweg apparieren würden. Harry lief unwillkürlich ein Lächeln übers Gesicht, als er an ihren Freundschaftsbeweis dachte. Er war davon ausgegangen, daß er den Dursleys wieder alleine ausgeliefert sein würde, aber obwohl er sich etwas Sorgen machte, wie seine Freunde behandelt würden, musste er zugeben, dass der Gedanke an Unterstützung in der Tat sehr beruhigend war.
Harry hatte überlegt, dass es besser – oder zumindest weniger peinlich – sein würde, wenn er trotzdem zuerst am Ligusterweg anlangte und seine Verwandten auf die Ankunft von Ron und Hermine vorbereitete. Er hatte so schnell wie möglich vom Hogwarts-Express und den anderen Schülern wegkommen wollen ... bevor er noch mit Ginny zusammenstieß.
Ginny.
Harry schüttelte schnell den Kopf – er konnte es sich nicht leisten, an Ginny zu denken. Er war sich noch immer nicht sicher, ob seine Entschlossenheit stark genug war.
Da er noch nicht volljährig war, hatte er sich am Kings Cross schnell davongestohlen, ohne mit irgend jemandem ein Wort zu wechseln, und die Bahn genommen. Die lange heiße Reise hatte ihn reizbar gemacht. Das verhieß nichts Gutes für das anstehende Wiedersehen. Er hatte erwogen, einfach von Hogsmeade zu apparieren, um den Hogwarts-Express zu vermeiden. Was machte es jetzt noch, wenn sie ihn aus Hogwarts hinauswarfen? Er würde ohnehin nicht dorthin zurückkehren.
Hermine, wie immer die Stimme der Vernunft, hatte ihn aber daran erinnert, dass es ihm nichts brachte, wenn er dem Ministerium einen Vorwand lieferte, seinen Zauberstab zu zerbrechen. Und Harry musste zugeben, dass sie Recht hatte.
Rufus Scrimgeour wollte Harry unter seiner Kontrolle wissen und Harry würde dem Mann glatt zutrauen, sein Leben nur deswegen schwerer zu machen, um ihn zum Nachgeben zu zwingen. Harry hatte kein Verständnis für ihn oder sein politisches Kalkül. Dennoch war unbesonnenes Zaubern vor seiner Volljährigkeit aus reiner Bequemlichkeit ein Risiko, das sich nicht einzugehen lohnte.
Harry hasste es, wenn Hermine Recht behielt.
Er hatte mit Ron und Hermine in einem Abteil gesessen und versucht, die Leere in seinem Herzen zu ignorieren, die Ginnys Abwesenheit erzeugt hatte. Er hatte sie die gesamte Reise lang nicht gesehen und fragte sich, in welchem Abteil sie wohl saß. Weder Ron noch Hermine hatten sich danach erkundigt, wo sie war, doch er hatte Hermine dabei ertappt, wie sie ihn mehrmals nachdenklich angeschaut hatte. Harry hatte ihren Blick standfest vermieden und unglücklich aus dem Fenster gestarrt, während seine Gedanken auf glücklichere Tage gerichtet waren...
Ginny.
Die Hände in die Jeanstaschen gesteckt und seine Schultern gestrafft, stapfte Harry über die Straße zum makellos beschnittenen Garten des Ligusterwegs 4. Er hatte Dumbledore versprochen, ein letztes Mal vor seinem Geburtstag zurückzukehren und er hatte vor, dieses Gelöbnis zu halten. Harrys Brust verengte sich, als er an seinen Schulleiter dachte, doch er blinzelte die Feuchtigkeit aus seinen Augen und ging weiter vorwärts. Das war, was Dumbledore gewollt hatte. Das war, was er tun würde.
Trotzdem, das Wissen darum, was er zu tun hatte, machte es nicht gleich einfacher. Er war nicht in der Stimmung, es mit dem Schwachsinn der Dursleys aufzunehmen. Er hatte keine Geduld für ihre kleinliche Engstirnigkeit ... er hatte größere Herausforderungen vor sich. Die Tage, an denen Vernon Dursleys purpurnes Gesicht ihn zusammenschrumpfen lassen konnte, waren längst vorbei. Harry fragte sich, was ihn erwarten würde, wenn sie die Tür öffneten und ihn dort nach seiner letzten ereignisvollen Abfahrt im letzten Sommer stehen sahen.
Alles in allem, nahm er an, dass es schlimmer

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