Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)
Presse betraf, aber heute hatte sie einfach keine Lust auf die Fragen zu antworten. So war es ihr nur recht, als der Chauffeur die Tür ihres Wagens geschlossen hatte . Woher hatte die Presse eigentlich von dem Ausflug mit Mick gewusst , fragte sie sich. Irgendjemand von der Fluggesellschaft oder vielleicht dem Limousinenservice den Mick g e chartert hatte musste geplaudert haben, mutmaßte sie. Nun, solche Dinge gab es immer wieder in ihrem Leben. Es war garantiert immer irgendwer zu finden der der Presse gegen ein kleines Entgelt mitteilte, wo sich Lisa Saunders im Moment aufhielt und mit wem. Sei’s drum. Sie war an diese Indiskretion längst gewöhnt und deshalb sollten sie diese Art von Fragen auch schon lange nicht mehr stören . Das , das in diesem Fall etwas anderes war, verärgerte sie fast. Sie hatte nicht vor auch noch Salz in ihre Wunden streuen zu lassen und deshalb würde sie sich zu dem Thema Michael Scott auch nicht äußern . Als sie endlich durch die eisernen Tore zum Anwesen ihrer Eltern fuhren, fühlte sich Lisa in Sicherheit. Hier gab es einen Wachdienst und der sorgte zuverlässig dafür , dass die Familie Saunders nicht belästigt wurde.
» Lisa , endlich bist du wieder da«, rief ihre Mutter ihr entgegen, als sie aus der Limousine stieg. Sie nahm Lisa zu ihrer Begrüßung in die Arme und hauchte ihr die obligatorischen zwei Küsschen auf die Wange n . » Du weißt, dass ich dich immer schrecklich vermisse, wenn du nicht hier bist. «
» Solange war ich dieses Mal ja nun auch nicht weg«, erwiderte Lisa .
Ihre Mutter war seit dem Absturz noch besitzergreifender geworden, als schon davor. Lisa war davon bereits genervt und das, obwohl sie kaum zwei Minuten zu Hause war.
» Komm erst einmal mit ins Haus. Du siehst erholt aus. Hat sich Sab rina also gut um dich gekümmert ? « , fragte Ruth , während sie ihre Tochter hinein zog .
» Ich kann mich sehr gut um mich selbst kümmern«, antwortet e Lisa mit einem trotzigen Unterton in der Stimme den ihre Mutter geflissentlich überhörte.
Im Salon stand en Kaffee und Kuchen bereit, so dass Lisa nichts anderes übrig blieb, als sich zu setzen und die Tasse entgegenzunehmen , die Ruth ihr eingeschenkt hatte. Viel lieber wäre sie in ihr Zimmer gegangen und hätte erst einmal fünf Minuten Ruhe gehabt, bevor das Verhör begann. Und das Verhör begann dann auch wie voraussehbar.
» Nun erzähl doch mal , Kind. Wie war denn die Hochzeit? «
»Nett«, sagte Lisa .
» Was soll das heißen nett? Die van Kleins haben doch sicherlich nicht gespart. Sabrina kommt ja aus gutem Hause und erst Richard. «
Es folgte eine Abwandlung über die verschiedenen Besitztümer beider Familien. Lisa musste ein Gähnen unterdrücken.
» Di e beiden lieben sich wirklich«, warf sie ein.
» D as ist ja herrlich. Dann hat Sabrina ja jetzt alles, was sie sich wünschen kann. Ich hoffe, die beiden werden sehr glücklich zusammen. Vielleicht ist ja auch schon ein Erbe unterwegs, wer weiß? Monica wird sicher außer sich sein vor Freude. Immerhin ist Richard Carrington eine gute Partie «
Monica , Sabrinas Mutter, war mit Ruth gut bekannt . Sie bewegte sich in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen , und schon als Sabrina und Lisa klein gewesen waren, hatten beide beschlossen, dass eine Freundschaft zwischen den Kindern geradezu ideal wäre. Lisa hätte Sabrina allerdings sowieso zu ihrer Freundin auserkoren. Dazu hatte es der Einmischung der Mütter gar nicht bedurft, dachte Lisa , während sie den Bemerkungen zu der Familie Carrington kaum folgen konnte.
Ruth schien nicht zu bemerken , wie sehr Lisa die weiteren Hochrufe auf die High Society langweilten.
» Nun, ich freue mich ja so für die beiden. Und nun zu dir. «
J etzt kam also wieder das alte Lied , dachte Lisa gerädert .
» H ast du einen jungen Mann kennengelernt ? Immerhin laufen noch jede Menge Junggesellen durch die Gegend und eine Hochzeit ist immer eine gute Gelegenheit diese kennenzulernen . Ich habe gehört, sogar der Sohn des Herzogs von Kern war da. «
» Kann sein, ich habe ihn jedenfalls nicht gesprochen. Und ich bin auch nicht mit einer Anzahl Heiratsanträge im Gepäck zurückgekehr t, falls du das wissen wolltest«, erwiderte Lisa gereizt.
» Nun sei doch nicht gleich so aufbrausend, mein Kind. Es ist doch wohl ganz natürlich, dass ich mir Gedanken um dein Wohlergehen mache. «
»Es war
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