Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)
nicht so gemeint, Mutter«, erwiderte Lisa schwach lächelnd.
» Du bist sicherlich erschöpft von dem F lug«, stellte ihre Mutter fest, »d ennoch bin ich brennend an den Einzelheiten interessiert. Wie war denn das Hotel? Was hat es zu essen gegeben und wer war alles da? « fragte sie weiter.
Lisa würde kein e Ruhe haben , bis sie ihr die Hochzeit in allen Einzelheiten geschildert hatte, das wusste sie nur zu gut. Als Lisa ihren Bericht beendet hatte, wurde sie denn auch nicht entlassen, sondern Ruth fing an , die eine oder andere Sache auf der Hochzeitsfeier zu kritisieren. Das war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen.
» Scheint so, als wenn es jetzt Mode wäre , in einem exotischen Land Hochzeit zu feiern. Die Mal on e s haben es letztes Jahr genauso gemacht, wenn ich mich recht entsinne. Ich persönlich kann dem ja nichts abgewinnen. Erstens sehe ich nicht ein, warum man in Amerika nicht auch seine Hochzeit feiern kann und zweitens muss man auch mal bedenken , in was für eine Gefahr man die Hochzeitsgäste damit bringt. Immerhin man weiß ja nie, welche Krankheiten es in diesen Ländern gibt . «
» Ich fand es in dem Hotel sehr sauber und die Hochzeit war einfach wunderschön arrangiert«, erwiderte Lisa , deren Kopf ihr mitteilte, dass sie sich allmählich auf dem Weg zu ausgeprägten Kopfschmerzen befand. Sie musste diesen Raum so schnell wie mögl ich verlassen , bevor ihr der Schädel platzen würde .
» Nun, wenn du einmal heiratest, werde ich auf jeden Fall auf eine Hochzeit hier in deinem Elternhaus bestehen, darauf kannst du dich verlassen. «
»Wenn ich einmal heirate«, gab Lisa müde zurück.
» Was soll das denn heißen? Natürlich wirst du früher oder später heiraten. Du kannst nicht ewig durch die Weltgeschichte ziehen. Immerhin wirst du ja nicht jünger. «
» Danke, Mum. «
» So habe ich es ja nun auch nicht gemeint. Noch siehst du gut aus, aber wenn du nicht bald nach einem Ehemann Ausschau hältst , wird es zu spät sein. Die in f rage kommenden Männer w erden immer weniger, glaube mir«, sagte Ruth und Lisa hatte das Gefühl, dass ihre Mutter mit Sicherheit eine Liste in ihrem Kopf parat hatte , wer die in f rage kommenden Männer waren. Eins war klar, dass Mick mit Sicherheit nicht auf dieser Liste stand.
» Ich bin wirklich etwas erschöpft, Mum. Ich werde mich jetzt in mein Zimmer zurückziehen, wenn du nichts dageg en hast«, erklärte sie entschuldi gend .
» Mach das. Wir sind heute Abend eingeladen und ich möchte nicht, dass du aussiehst, als ob du seit drei Tagen nicht mehr geschlafen hättest . «
» Und bei wem sind wir eingeladen? « , fragte Lisa nun schon etwas ungeduldig.
» Bei den Wilsons . «
» Gut, ich werde mich nun etwas hinlegen und komme früh genug nach unten , um mit euch noch einen Drink zu nehmen , bevor wir fahren . «
Lisa war natürlich klar, was ihre Mutter im Schilde führte. Josh Wilson - Spross einer angesehenen Hotelierfamilie . Lisa hatte erst vor Kurzem eine Tennisverabredung mit ihm gehabt. Er war eigentlich ganz nett und sehr charmant , aber selbst wenn sie Interesse an ihm gehabt hätte, wäre sie niemals mehr al s das eine Mal mit ihm ausgegangen, alleine deshalb, weil Ruth darüber sehr erfreut gewesen wäre. Und das hatte sie Josh auch klargemacht. Nun , an scheinend war der junge Mann in die nähere Wahl gezogen wo rden, stellte Lisa fest und dachte mit Grauen an den bevorstehenden Abend. Immer wenn ihre Mutter derartige Dinge initiierte , kam sich Lisa wie ein Stück Vieh vor, das auf den Mark t geführt wurde , um dort an den M eistbietenden versteigert zu werden. Müde ging sie in ihr Zimmer.
19. Kapitel
Mick hatte die sechs Wochen in Italien genossen. Meist war es ihm sogar gelungen , Lisa aus seinen Gedanken zu verbannen. Doch kaum war er zurück in den Staaten ließ sich das nicht mehr so leicht bewerkstelligen. Er musste etwas dagegen unternehmen und deshalb überlegte er ernsthaft , an seinem nächsten Buch zu arbeiten. Normalerweise begann er nicht so schnell nach seinem letzten das nächste Buch, aber im Moment erschien ihm diese s Vorhaben als ideale Lösung . D ie Arbeit, die es erforderte ein Buch zu schreiben , wäre eine perfekte Ablenk ung von seine n Gedanken . Aber damit einher ging auch die Frage , wo er das Buch schreiben würde . Delray war ein sehr verlockender Ort, was
Weitere Kostenlose Bücher