Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

wie kleine Prinzessinnen und Prinzen behandeln. «
       » Da kannst du Gift drauf nehmen. «

   » Da bist du ja endlich, Lisa . Ich hatte schon gedacht, du versäumst den Termin bei der Kosmetikerin«, begrüßte Ruth ihre Tochter, als diese das Zimmer betrat.
       » Sabrina hat mich geweckt - leider. Ich hätte nicht übel Lust den ganzen Tag im Bett zu verbringen. «
       » Na na, mein Kind. Dies ist der letzte Tag, bevor du eine verheiratete Frau bist. Und du willst morgen doch ganz besonders hübsch aussehen, wenn dein Vater dich zum Altar führt oder etwa nicht? Also guck nicht so mürrisch, sondern freu di ch lieber , wie es sich für eine B raut geziemt«, tadelte Ruth.
       » Ich weiß gar nicht , warum ich mir heute so eine Mühe geben soll. Immerhin ist heute Abend doch meine Abschiedsparty vom Si n gledasein und dann wird alle Kunst der Kosmetikerin vergeblich gewesen sein. W er auf die dämliche Idee gekommen ist die Single Party auf den Abend vor der Hochzeit zu legen hat mit Sicherheit nicht über die Sache nachgedacht «, erwiderte Lisa .
       » Das nennt man Tradition. Deine Party fängt außerdem schon am Nachmittag an und sie findet hier statt. Also ist die Gefahr wohl eher gering , dass du morgen einen Kater hast. Und ich denke deine Co usinen und Freundinnen werden auch nicht so lange hier bleiben. Immerhin ist das Morgen das Ereignis des Jahres und bestimmt ist jede Menge Presse da. Also wird es niemand darauf ankommen lassen mit Ringen unter den Augen auf einem Bild zu erscheinen. «
       Das kann ja heiter werden, dachte Lisa im Stillen. Wenn sie früher auf solchen Party s gewesen war , hatte die Angelegenheit immer bis in die frühen Morgenstunden gedauert und war äußerst spaßig gewesen. Weil aber ihre Mutter die Sache in die Hand genommen hatte, war damit zu rechnen, dass es stinklangweilig werden würde .
       Lisa kam sich nicht wie eine Braut vor. Eher hatte sie den Eindruck , sie sei eine stumme Beobachterin und alles , was bisher geschehen war , ginge sie überhaupt nichts an. Und sie hatte alle machen lassen, was immer sie für nötig hielten. Nie hatte sie auch nur einen kleinen Einwand erhoben, wenn es darum ging , wie ihr Brautkleid auszusehen hatte, wer es anfertigen würde oder wo man in die Flitterwochen verbrachte . Also geschieht dir ganz recht, was jetzt passiert, schalt sie sich. Na ja, tröstete sie sich, morgen Abend war der ganze Spuk vorbei und sie war in Sicherheit. Nach der Hochzeitsreise würden Josh und sie in das Haus ziehen, dass er zu diesem Zweck gekauft hatte. Wenigstens hatte er si e vorher gefragt, bevor er den Kaufvertrag unterschrieben hatte. Er war nämlich im Gegensatz zu ihrer Mutter an Lisa s Meinung interessiert .
       »Du hast sicher recht«, gab Lisa zurück .
    Ein Blick zu ihrem Vater genügt e , um festzustellen, dass er genauso genervt war von den Hochzeitsvorbereitungen wie sie . Es war für alle eine Geduldsprobe. Lisa war selbst erstaunt, dass sie bisher nicht einmal ausfallend geworden war, bei dem was man alles mit ihr veranstaltet hatte.
       » Wie wäre es, Dad, wenn du und ich noch eine Runde Tennis zusammen spielen, bevor die Schlacht losgeht ? « , fragte sie ihren Vater hoffnungsvoll.
       » Das ist eine ausgezeichnete Idee. Es geht doch nichts über ein gutes Tennismatch um sich von den Unwägbarkeiten des Leben s abzulenken«, antwortete er seiner Tochter und zwinkerte ihr zu.
       » Ich glaube nicht, dass du genügend Zeit dafür hast. Dein Termin ist in einer Stunde und du willst doch nicht zu spät kommen«, stellte Ruth fest.
       » Dann wirst du den Termin wohl verschieben müssen . Bei deinem Einfluss sollte das möglich sein. Ich hätte gerne etwas Zeit mit meiner einzigen Tochter v erbracht, wenn du es gestattest«, sprang ihr Vater in die Bresche .
       » Wie du willst. Obwohl ich beim besten W illen nicht weiß , warum ihr ausgerechnet jetzt ... «
       » Am besten wir ziehen uns schleunigst um«, beendete Lisa s Vater den Einwand und sie eilten aus dem Zimmer.
                               
    30. Kapitel
       Mick war mit dem Buch fertig und eigentlich hätte er die Korrekturen auch in seinem Arbeitszimmer zu Hause machen können . Aber er wollte nicht zurück, wurde ihm bewusst . Er wollte noch etwas hier bleiben und die Stille genießen. Die Berge hatten seiner Seele gut getan und das Buch hatte das übrige dazu beigetragen. Endlich fühlte er sich besser . Endlich