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Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)

Titel: Ich habe dir schon immer gehört (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.M. Ziemann
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fühlte er sich be frei t von den Gedanken an Lisa .
       Das war jedenfalls das, was er sich einredete. Es konnte auf jeden Fall nicht schaden , den Berichten über sie, die täglich in der Presse zu lesen waren , noch etwas länger zu entgehen. Morgen würde er auf jeden Fall ausschlafen , beschloss er . Nach der Anstrengung der letzten Tage hatte er sich das wirklich verdient. Er würde in aller Ruhe frühstücken und sich dann der leidvollen Aufgabe der Korrektur zuwenden.
                               
    31. Kapitel
       Ruth hatte r echt behalten. Wie fast immer stellte Lisa fest . Ihre Party am Abend zuvor war mehr als gesittet gewesen. Von ihren Co usinen hatte sie auch nichts anderes erwartet. Alle, ohne Ausnahme , waren geradezu entnervend langweilig und die Gespräche hatten sich deshalb hauptsächlich auf den neusten Klatsch beschränkt . Ihre Freundinnen hatten sich sehr bemüht für Stimmung zu sorgen, aber Ruth hatte jeden Spaß schon im Keim erstickt. Keine frivole Unterwäsche , kein Stripper und eine Mutter als Anstandswauwau. Also war um zehn Uhr Schluss gewesen. Sie hoffte, dass wenigstens Josh etwas mehr von seiner Party gehabt hatte, obwohl sie bezweifelte, dass er dazu neigte , aus dem Ruder zu laufen. Er war bestimmt sehr zurückhaltend gewesen und würde heute Morgen sicherlich nicht mit einem Kater aufwachen.
       Lisa stand am Fenster und sah den Bediensteten zu, wie sie die Blumen du Geschenke in das Haus brachten, die auch heute wieder ununterbrochen geliefert wurden.
       Seltsam bedrückt , dafür , dass es sich um ihren Hoc hzeitstag handelte, ging sie in ihr Ankleidezimmer. Dort hing es - ihr Hochzeitskleid. Ein Traum aus Seide, Spitzen und Perlen.
       In ein paar Stunden würde sie in diesen Traum gekleidet am Arm ihres Vaters zum Altar schreiten. Sacht strich sie über den Stoff und seufzte . Etwas so S chönes passte wahrlich nicht zu den hässlichen Gedanken , die sie sich fortwährend machte. Sie stellte sich eine Unmenge an Dingen vor, die jetzt noch schief gehen konnten. Und ertappte sich bei dem Gedanken , wie sie sich vorstellte, die ganze Hochzeit könnte platzen.
       Es klopfte an der Tür .
       »Herein«, sagte Lisa .
       » Dieser Strauß Blumen ist für sie abgegeben worden , mit dem Hinweis ihn direkt auf ihr Zimmer zu bringen. Es ist auch eine Karte dabei. «
       » Das ist sehr nett von ihnen, Mary. Stellen sie ihn bitte auf den Ankleidetisch. Josh ist wirklich ein Schatz. Noch an unserem Hochzeitstag hat er daran gedacht , mir Blumen zu schicken. «
       » Mr. Wilson ist ein wirklicher Gentleman, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf«, stellte Mary fest.
       » Das ist er. «
       Nachdem Mary die Blumen auf den Tisch gestellt hatte , verließ sie das Zimmer. Lisa betrachtete den Strauß und strich versonnen über die Blüten blätter der weißen Rosen. Die Blumen strömten einen Duft aus, der sie betörte . Ja, Josh war wirklich ein Schatz und sie würde ihm eine gute Frau sein, schwor sie sich. Neugierig auf das , was er ihr geschrie ben haben könnte , nahm sie den Brief und öffnete ihn.
     
    Ich warte auf dich in Delray.
                                              
       Lisa musste sich setzen. Was hatte dieser Brief zu bedeuten, fragte sie sich. Das konnte einfach nicht wahr sein, dachte sie verzweifelt. Warum hatte Mick ihr nur diesen verfluchten Brief geschrieben und noch dazu an dem Tag , an dem sie Josh heiraten sollte? Selten dummes Timing. Warum nicht eher? Warum hatte er sich nicht eher gemeldet?
       Und dann besaß er die Frechheit , nur diese paar Worte zu schreiben. Er war Schriftsteller oder etwa nicht?
       Und nun erwartete er wahrscheinlich, dass sie ihre Koffer pack en würde und zu ihm kam. Er hatte genug Chancen gehabt , um ihr zu sagen , wie er fühlte . Aber er hatte statt dessen einen Brief geschrieben. Verflucht dachte sie, es hätte nur einer kleinen Geste bedurft und sie wäre bei ihm geblieben . Ihr Magen verkrampfte sich und dann liefen ihr die Tränen über die Wangen. Sie rannte ins Badezimmer und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Du musst dich zusammenreißen, beschwor sie sich vor dem Spiegel und schüttelte immer wieder den Kopf.
       Als es an der Tür klopfte , antwortete sie nicht. Sie wollte im Moment niemanden sehen. Doch das Klopfen ging weiter und so blieb ihr nichts anderes übrig , als die Tür zu öffnen .

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