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Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Titel: Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein
Autoren: Ruth Omphalius
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bekriegen sich untereinander.
    In den nördlichen Gebieten Mexikos beispielsweise liefern sich Drogenbanden einen erbitterten Kampf um die Schmuggelrouten in die USA. Sie töten und terrorisieren die Bevölkerung, bestechen Polizisten und Behörden.
    Gleichzeitig versuchen Staat und Polizei, die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Die mexikanische Regierung setzt bei ihrer Offensive gegen den Rauschgifthandel seit Dezember 2006 mehr als 50.000 Soldaten zur Unterstützung der Polizei ein. Sie operieren an der Grenze zu den USA, führen Razzien durch und bekämpfen die Kartelle mit Waffengewalt. Es gelang, mehrere Tonnen Drogen zu beschlagnahmen und Drogenbosse festzunehmen. Mohnfelder und Drogenlabore wurden zerstört.
    Der massive Militäreinsatz hat jedoch dazu geführt, dass sich auch die Drogenhändler stärker bewaffnen und mit Gewalt antworten. Etwa 28.000 Menschen sind bereits im mexikanischen Drogenkrieg getötet worden. Unter dem Motto hasta la madre (etwa: genug ist genug) hat sich eine Bürgerbewegung organisiert, an deren „Friedensmärschen“ Hunderttausende Menschen teilnahmen. Ihr Ziel ist ein „Friedenspakt“, der unter anderem ein Ende der Militarisierung der Drogenpolitikvorsieht. Gleichzeitig fordern die Demonstranten die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven für junge Mexikaner. Denn damit wäre das Drogengeschäft weit weniger attraktiv.
    Wo kommen die Drogen eigentlich her?
    Nur in einigen Regionen der Welt werden Drogen in großem Umfang angebaut und von dort aus durch kriminelle Organisationen auf den internationalen Markt gebracht. Die Schlafmohnanbaugebiete für die Herstellung von Opium und Heroin befinden sich hauptsächlich im sogenannten Goldenen Dreieck im Grenzgebiet der Staaten Laos, Thailand und Myanmar und im sogenannten Goldenen Halbmond in Afghanistan, Pakistan und Iran sowie in Kolumbien und Mexiko.

    Warum wird ausgerechnet in diesen Regionen Schlafmohn angebaut? Zum einen herrschen dort klimatische Bedingungen, die für eine gute Ernte sorgen. Aber auch geografische Besonderheiten, zum Beispiel schwer zugängliche Täler in abgelegenen Bergregionen locken die Drogenkartelle. Dort können große Anbauflächen über lange Zeiträume vor den Behörden versteckt werden.
    Schließlich kommen wirtschaftliche Gründe hinzu. 90% der Exporte aus den Ländern der Dritten Welt sind Rohstoffe. Die Preise für Rohstoffe sinken jedoch und damit verringert sich das dringend notwendige Einkommen. So fehlt auch das Geld, um in moderne Landwirtschaft zu investieren und die Bauern finanziell zu unterstützen. Für diese ist es dann leichter und billiger, z. B. Mohn anzubauen. Er ist einfach zu transportieren und die Bauern verdienen mit kleinen Mengen viel mehr als mit traditionellen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
    Um die Lebensumstände für die Menschen in den betroffenen Regionen zu verbessern, wären ein Abbau der Zölle und ein fairer Handel auf dem Weltmarkt mit Produkten aus Entwicklungsländern nötig. Doch die Schwierigkeiten und Einschränkungen, unter denen der Handel mit legalen Exporten der Dritten Welt leidet, machen das Drogengeschäft zu einer rentablen Alternative.
    Längst beherrschen nicht mehr nur die Importe aus fernen Ländern den Markt. Inzwischen werden zahlreiche Drogen in Europa selbst produziert – vor allem synthetische Drogen. Am bekanntesten ist die meist als Kapsel hergestellte chemische Droge Ecstasy oder kurz XTC. Das Geschäft mit den sogenannten Designerdrogen hat die höchsten Zuwachsraten. Sie werden in Drogenlaboren in den Benelux-Ländern Niederlande, Belgien und Luxemburg sowie in Deutschland hergestellt. Die Europäer decken mit ihrer Herstellung ca. 80% des weltweiten Ecstasy-Marktes ab, der sich bis nach Nordamerika, Ostasien und Südafrika erstreckt.
    Designerdrogen – dem Gesetz immer einen Schritt voraus
    Alle illegalen Drogen stehen auf einer Liste der nach dem Betäubungsmittelgesetz verbotenen Rauschmittel. Deshalb „designen“ die Hersteller neue Drogen mit neuen Namen, um die verbotenen Substanzen zu ersetzen und immer neue Zusammensetzungen auf den Markt zu bringen. Diese können gar nicht so schnell entdeckt, analysiert und mit den notwendigen behördlichen Verfahren verboten werden. Sobald die neue Designerdroge auf dem Index steht, geht das Spiel von vorne los.
    Wie wird das Drogengeld legal gemacht?

    Ganz gleich, woher die Drogen stammen, am Ende stellt sich für jeden Drogenring die Frage, wie das aus den
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