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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Kasten. „Du hast recherchiert, oder? Obwohl ich dich gebeten habe, es nicht zu tun!“
    „Beantworte einfach meine Frage.“
    „Nein! Ich bin doch keine Tatverdächtige! Ich habe nichts Unrechtes getan! Ich bin nicht mal deine Freundin, also hör auf, dich wie ein eifersüchtiger Ehemann zu benehmen! Du hast hier überhaupt keine Rechte!“
    Sein wütender, frustrierter Gesichtsausdruck machte für einen kurzen Augenblick tiefem Schmerz Platz. Dann erstarrte seine Miene zu einer Maske aus Eis. „Ich verstehe. Danke, dass du mich daran erinnerst hast, dass ich dir nichts bedeute. Ich war nämlich kurz davor, das zu vergessen.“
    Er stakste ums Bett herum und nahm sein Hemd.
    Ihr wurde ganz flau im Magen vor Panik und Bedauern. Hastig zog sie sich das Laken über die Brüste. „Du kannst nicht allen Ernstes erwarten, dass ich deine ständigen Anschuldigungen einfach so akzeptiere! Ich habe dir alles erzählt, was ich erzählen kann. Also warum lässt du es nicht einfach auf sich beruhen?“
    „Weil ich es nicht kann.“
    „Vertrau mir doch einfach.“
    „Machst du Witze? Wie würdest du denn damit umgehen, wenn ich irgendeinen geheimnisvollen Job hätte, über den ich nicht rede? Wenn ich jede persönliche Frage mit einem blöden Witz abwehren würde? Glaubst du nicht, dass das an dir nagen würde?“
    „Wenn du nicht damit zurechtkommst, dann lass mich einfach zufrieden, Mr Perfect.“
    „Genau das hatte ich vor.“ Er zog seine Stiefel über und griff nach seiner Jacke. „Und ich bin weit entfernt von perfekt, Molly. Aber ich weigere mich, diesen Mist länger mitzumachen! Ich bin normal, eine Eigenschaft, die du offenbar schon vor langer Zeit verloren hast.“
    „Leck mich doch“, brüllte sie seinem Rücken hinterher, um ihrer Panik Luft zu machen. Scheiße, scheiße, scheiße! Warum hatte sie diese ganzen Dinge gesagt? Und wie zurHölle hatte sie diesen einen Zettel in der Diele vergessen können, wo sie doch den ganzen restlichen Paketinhalt weggeschmissen hatte?
    Am liebsten hätte sie Cameron jetzt mitten in sein sorgfältig eingecremtes, solariumgebräuntes Gesicht getreten. Sollte sie Ben hinterherlaufen? Ihn anflehen, zu bleiben? Sie würde nie im Leben diesen schmerzlichen Ausdruck vergessen, als sie ihm seine Zuneigung einfach so vor die Füße geschmissen hatte.
    „Verflucht!“ Er hatte zwar eindeutig eine Grenze überschritten, trotzdem hatte er es nicht verdient, so behandelt zu werden.
    Molly sprang vom Bett und raste nackt zur Treppe. „Ben! Warte!“
    Durch die geöffnete Haustür strömte ihr eiskalte Luft entgegen, aber als Ben sah, wie sie nackt die Stufen herunterhastete, schlug er die Tür wieder zu.
    „Geh wieder ins Bett, Moll.“
    „Warte doch. Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Manchmal tut die Wahrheit eben weh.“
    „Aber hör mir doch zu, das war doch nur …“
    Als er ihr endlich in die Augen sah, wünschte Molly, sie hätte wenigstens ihren Morgenmantel übergezogen. Denn in diesem Blick war kein Tropfen geschmolzene Schokolade mehr. Dieser Blick war reiner brauner Granit. Vor ihr stand ein Chief of Police, der eine nackte Frau ansah, die sein Leben ins Chaos stürzte.
    „Ben, es tut mir leid. Ich weiß, wie schwer es sein muss, damit zurechtzukommen.“
    „Es ist nicht schwer. Es ist unmöglich. Wenn wir ein Paar wären, würde ich jetzt Schluss machen und dir lang und breiterklären, warum es vorbei ist. Aber da du keine Beziehung wolltest, kann ich ja einfach gehen.“
    „Dieser Zettel hat doch nichts zu bedeuten!“
    „Gut zu wissen.“ Er streckte die Hand nach dem Türknauf aus.
    „Ben, warte doch! Es tut mir leid! Du verstehst einfach nur nicht …“
    „Ach, ich verstehe nicht? Wenn du mir jetzt bitte aus dem Weg gehen würdest? Ich möchte die Tür aufmachen. Oder willst du, dass dich die halbe Stadt so sieht?“
    Mollys Blick zuckte panisch zwischen Ben und der Tür hin und her. Dann verschränkte sie die Arme vor dem Bauch und drückte ihre Brüste in eine etwas prominentere Position. „Ich gehe nirgendwohin, bis du mir zugehört hast.“
    Ihre Mopsparade schien ihn erschreckend wenig zu beeindrucken. Gegen seinen berechtigten Zorn hatten selbst ihre Sex-Superkräfte keine Chance. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurden Mollys Beine schwächer. Bens Blick hingegen blieb unbeteiligt.
    „Hast du denn überhaupt irgendetwas zu sagen?“, fragte er schließlich. „Oder wolltest du mich

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