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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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Konzept. Meine Gelassenheit ist er nicht gewöhnt. An eine solche Reaktion ist er nicht gewöhnt.
    Inzwischen steht Luca nur noch ein paar Meter von mir entfernt, eine gefährlich kurze Distanz, angesichts unserer jetzigen Situation. Er starrt auf einen Punkt zwischen Guido und mir.
    Erst in dem Moment merke ich, dass wir uns an den Händen halten. Guido lässt los und steht auf. Er sieht mich an und dreht dabei Luca den Rücken zu. Er lächelt mich an und beißt sich auf die Lippe. Dann dreht er sich zu Luca um, aber ich kann sein Gesicht nicht sehen, sondern nur Lucas, es wirkt unglaublich ernst, beinahe drohend. Guido geht auf ihn zu und bleibt einen Schritt vor ihm stehen. Einen Moment lang fürchte ich, dass die Situation aus dem Ruder laufen könnte und sie sich gleich schlagen werden. Aber dann geht Guido in Richtung Tür und verschwindet, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Als die Tür sich hinter ihm schließt, spüre ich, wie etwas in mir zerbricht und wie sich in meinem ganzen Körper eine Sehnsucht ausbreitet wie ein süßes Gift. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter, und ich spüre, dass ich unter meinem Pullover Gänsehaut habe.
    »Du hast dich also entschieden«, sagt Luca und bleibt vor mir stehen.
    Ich sage nichts. Ich bin nicht die, die hier etwas sagen muss.
    »Ist das … Ist er das?«, fragt er mich. »Der, den du kennengelernt hast?«
    Er bezieht sich auf das, was ich ihm in San Francisco gesagt habe, dass ich »jemanden« kennengelernt habe.
    »Ja, das ist er«, sage ich nur.
    »Okay«, meint er. Dann dreht er sich um und entfernt sich eilig.
    »Warte!«
    Er dreht sich um und sieht mich an.
    »Wolltest du mir nicht etwas sagen?«, frage ich ihn.
    »Das ist jetzt nicht mehr nötig.«
    »Ach nein?«, frage ich und kann ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Du hast ja wirklich die Ruhe weg«, sagt er. Er provoziert mich, ich spüre seine Verärgerung, seine Wut.
    »Und das ist falsch? Sollte ich lieber schreien und mir die Haare ausreißen?«
    »Okay, ich gehe«, sagt er und dreht sich wieder um. Ich lasse ihn ein paar Schritte gehen, um zu sehen, was er vorhat, bevor ich ihn aufhalte.
    »Mich interessiert aber, was du zu sagen hast«, rufe ich laut.
    Er bleibt wieder stehen. Man sieht ihm an, dass er unschlüssig ist.
    »Bist du mit ihm zusammen?«, fragt er mich, ohne sich umzudrehen.
    »Wolltest du mich das fragen?«
    »Auch das. Vor allem das. Dann hätte ich dir noch etwas gesagt, aber das hängt von deiner Antwort ab.«
    »Und wenn die Ja wäre?«
    Er ballt die Hände zu Fäusten. Ich sehe, wie sich sein Körper unter dem Mantel verkrampft.
    »Dann hätten wir uns nichts mehr zu sagen.«
    »Und wenn sie Nein wäre?«
    »Was für ein blödes Spiel ist das denn?«
    »Wenn sie Nein wäre, hättest du mir dann etwas zu sagen?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Also hängt alles von mir ab? Versuchst du mir das zu sagen?«
    »Natürlich hängt es von dir ab, wenn du mit jemandem zusammen bist.«
    »Und was ist mit Dalila? Zählt sie gar nicht in diesem … Spiel? Ich bin ganz ruhig, das stimmt, weil sich in meinem Kopf ein paar Dinge verändert haben, aber es kam ein bisschen überraschend. Du bist mit Dalila hierhergekommen, dem Mädchen, mit dem ich dich erwischt habe …«
    »Sie hat nichts damit zu tun …«, sagt er.
    Ich sehe ihn fragend an und gebe ihm klar zu verstehen, dass ich seinen Worten nicht glaube.
    »Das ist eine ganz andere Geschichte«, beharrt er. »Also, ich weiß, dass du recht hast, du willst Erklärungen, aber die kann ich nicht einmal mir selber geben. Ich habe nichts mit Dalila angestellt, sie gehörte einfach … Sie gehört zu der anderen Welt, in der ich gelebt habe, aber eigentlich habe ich gar nicht nach ihr gesucht, es war nur, weil ich davonlaufen wollte, das weiß ich jetzt und das will ich immer noch, vielleicht ist genau das das Problem, ich weiß nicht, wo und wie ich leben will …«
    »Luca, liebst du mich noch?«
    Diese Worte sind mir einfach so herausgerutscht. Das ist die Frage, die fehlte, die Frage, die hartnäckig nach einer Antwort suchte. Eine Antwort, die ich nicht geben konnte.
    Er sieht mich an, sichtlich verlegen durch meine direkte Frage.
    Plötzlich hört man ein Pfeifen und einen Knall. Der Himmel erhellt sich kurz. Ich stelle mich an die Brüstung und sehe zwei Männer, die Feuerwerkskörper anzünden. Dann hört man weitere Pfiffe und Explosionen, als wäre Silvester.
    Luca schweigt kurz.
    »Was hat sich denn verändert?«, fragt er

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