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Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit

Titel: Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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dir aus, und wenn sie dir gefällt, wird er kein einziges Mal versuchen, den Kanal zu wechseln, um zu sehen, ob nicht vielleicht woanders was besseres läuft.
    Nie bringt er Freunde mit nach Hause und zwingt dich, dich in dein Schlafzimmer zurückzuziehen wie der Übeltäter in die Zelle.
    Nie lügt er dich an, und vergißt du seinen Geburtstag, so regt ihn das nicht auf.
    Eine Beziehung wird sehr dadurch gefestigt, daß ein Freund Geheimnisse zu wahren versteht. Deinem Hund kannst du erzählen, daß der Kredit platzt, wenn du die Zinsen nicht bis zum Fünfzehnten des Monats beisammen hast – er wird es für sich behalten.
    Sie sehen, ich liebe Tiere. Dennoch glaube ich, daß der Mann in W. zu weit gegangen ist. Seine Frau und sein Hund vertrugen sich offenbar schlecht. Da setzte er eine Anzeige in die Zeitung: »Frau oder Hund müssen das Feld räumen. Frau ist gutaussehende Blondine, aber ungeduldig. Hund ist Kurzhaarterrier, zweijährig, weiblich, sterilisiert. Freie Wahl.« Der Mann bekam mehr als zwanzig Anrufe von Leuten, die den Hund wollten. Ein Anrufer sagte, er habe eine kleine zierliche Brünette und einen englischen Setter – ob ein Tausch in Frage käme.
    Meinem Mann gefiel die Geschichte ausnehmend gut. Er sagte, so etwas sei nur zu verständlich. »Schließlich kann ein Hund ihm genausoviel liebevolle Sorge zuwenden wie eine Frau. Er kann ihm die Pantoffeln und die Zeitung bringen, hängt nicht den ganzen Tag am Telefon, läßt nie schmutziges Geschirr im Ausguß und hält ihm nachts die Füße warm.«
    Ich sagte: »Wenn du das so siehst, warum hast du keinen Hund geheiratet?«
    Mein Mann ist zu klug … zu alt … und zu gut ernährt, um auch nur im Traum an eine solche Lösung zu denken.

 

4. Wenn's ihm nur schmeckt
     
    Mein Mann kam neulich abends in die Küche, tauchte den Löffel in eine Schüssel und äußerte: »Mmmmm. Schmeckt ja phantastisch. Was ist es denn?«
    »Huhn, Speckstreifchen, Zwiebeln und Nieren«, sagte ich.
    »Und wie heißt es?«
    »Es ist für den Hund. Für uns gibt es Bohnen und Wiener Würstchen. Geh und wasch dich.«
    »Was ist das für eine braune Flüssigkeit in der Flasche da?«
    »Das ist ein neues Getränk für Hunde, die es leid sind, pures Wasser zu trinken. Es schmeckt nach Rindsbouillon.«
    »Ein gewaltiger Schritt für jemanden, der bisher Wasser aus der Toilettenschüssel getrunken hat«, sagte er. »Woher weißt du übrigens, ob unser Hund es leid ist, pures Wasser zu trinken? Hat er mal ›Ba!‹ gesagt und es ausgespuckt?«
    Da hatte mein Mann einen entscheidenden Punkt berührt. Noch nie hatten wir einen Hund gehabt, der sang, sprach, Zettel schrieb oder sich uns sonstwie mitteilte.
    »Auf irgendwas muß man sich schließlich verlassen«, sagte ich.
    Das haben wir tatsächlich getan. In den letzten fünf bis zehn Jahren habe ich erlebt, wie sich die Palette der Hundenahrung von ein paar Tüten unförmiger Klümpchen neben dem Grassamen in der Garage zu einem ganzen Delikatessenladen ausweitete. Auf Treu und Glauben habe ich heimgeschleppt: Käse- und Fleischflocken, Trockenfutter, das in seiner eigenen Sauce zu einer Leckerei wird, Appetithäppchen, Plätzchen, die nach Leber schmecken, Knochen, von denen man als Hund weiße Zähne bekommt, und Extrahappen gegen Langeweile.
    »Nun muß ich dich aber doch mal was fragen«, fing mein Mann wieder an. »Hat dieser Hund jemals Entzücken über im Fernsehen angepriesenes Hundefutter gezeigt?«
    »Du weißt ja, daß er nur auf eine einzige Fernsehsendung reagiert: Wenn Wahlpropaganda kommt, geht er in sein Körbchen.«
    »Es ist ihm also total egal«, schloß mein Mann. »Möglicherweise ist er überhaupt Vegetarier und kann es nur nicht sagen. Wir könnten ihm jeden Tag eine rohe Kartoffel hinwerfen, und er wäre vielleicht überglücklich.«
    Er hob die Flasche Rote-Beete-Saft an den Mund, nahm einen Schluck und schüttelte sich entsetzt.
    »Was hast du denn erwartet?« seufzte ich. »Was Leckeres?«
    »Also ich möchte wetten, dieses Zeug trinkt selbst ein Hund nur aus der Toilettenschüssel.«
Vierbeiniger Jogger
    Nach langjähriger Ehe mit einem Mann, der ganze Sonntage vorm Fernseher sitzt und sich Tierfilme anschaut, bin ich allmählich soweit, Tieren menschliche Gefühle zu unterstellen.
    Marlin Perkins hat neulich einen Alligator als gelangweilt bezeichnet, William Conrad die Art eines Elefanten durch ein Dorf zu trampeln als spielerisch, und Lorne Green hat neulich einen Pinguin, der nicht ins

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