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Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit

Titel: Ich Stell Mein Herz Auf Sommerzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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Handtaschen, Kekspackungen und Nachthemden so nah am Rand placiert, daß man sie herunterwischt und danach in die Hand nehmen muß.
    Wir haben gar keine Chance. Die Werbebranche gibt jährlich Milliarden von Dollar dafür aus, herauszukriegen, wie man uns noch dazu bringen könnte, unsere Portemonnaies zu öffnen.
    Und ich bin eine besonders leichte Beute, denn ich bin Zwangskäuferin. Auf mich trifft das Sprichwort zu: Der Kauf ist kurz, die Reu' ist lang. Nachträglich kann ich alles vernünftig erklären, ganz gleich ob ich eine Hose, die nicht paßt, oder eine Polospiel-Anleitung gekauft habe.
    Nach der Geburt eines meiner Kinder schenkte mir Mutter einen Scheck: Ich dürfe ihn ausgeben wofür ich wollte. Drei Tage lang raste ich durch die Warenhäuser, kaufte unzählige Dinge beinahe und verwarf sie wieder zugunsten anderer. Schließlich bezahlte ich mit dem Scheck die Telefonrechnung, bekam dafür aber wenigstens wieder etwas Farbe ins Gesicht.
    Meine Freundin Mayva las auch die Geschichte von dem Mann, der die 1,2 Millionen spazieren trug, und meinte: »Wie kann denn ein vernunftbegabtes Wesen 32.666 Dollar pro Tag ausgeben?«
    Mayva hat sich anscheinend in letzter Zeit nicht mehr um die Salatpreise gekümmert.
Tag- und Nachtkäufer
    Es gibt zwei Sorten Einkaufende: Tagkäufer und Ladenschlußkäufer, auch Torschlußkäufer genannt. Die Unterschiede zwischen ihnen sind enorm. Tagkäufer probieren zwei, drei Einkaufswägelchen aus, bis sie einen gefunden haben, bei dem alle vier Räder in die gleiche Richtung laufen.
    Abendkäufer schnappen sich den ersten besten, gleich neben dem Eingang, auch wenn in seinen Sitz ein welkes Salatblatt eingeklemmt ist.
    Tagkäufer fragen gleich beim Eingang: »Wo steht das Waschpulver aus dem Sonderangebot?«
    Abendkäufer fragen gleich beim Eintreten: »Um wieviel Uhr schließen Sie?«
    Tagkäufer haben Listen in der Hand und haken die einzelnen Artikel mit spitzem Bleistift ab.
    Abendkäufer brauchen an sich nur einen Liter Milch und gehen fünfzehn Minuten später um 73 Dollar ärmer wieder fort.
    Tagkäufer setzen die Brille auf, nehmen Dosen und Packungen in die Hand und prüfen sorgsam die Inhaltsangabe.
    Abendkäufer greifen mit geschlossenen Augen irgend etwas und hoffen, daß daraufsteht: »Nur Wasser hinzufügen.«
    Tagkäufer kaufen meist solo ein und haben nichts gegen eine angenehme zwischenmenschliche Kontaktaufnahme.
    Abendkäufer haben meist ein, zwei Kinder im Einkaufswägelchen sitzen und halten es für eine Strafe des Himmels, wenn jemand sie anspricht.
    Tagkäufer kaufen Sojabohnenquark und ein normales Joghurt.
    Abendkäufer kaufen Kartoffelchips und eine Sechserpackung.
    Tagkäufer lesen die sensationellen Angebote auf den Tafeln an der Kasse, kaufen aber nichts.
    Abendkäufer kaufen die sensationellen Sonderangebote, lesen aber die Tafeln nicht.
    Tagkäufer pflegen den Filialleiter zu fragen, ob die Ware frisch ist.
    Abendkäufer pflegen den Filialleiter zu fragen, ob das Bier kalt ist.
    Tagkäufer haben eine Handvoll Coupons bei sich und scheinen keine besondere Eile zu haben.
    Abendkäufer parken in der zweiten Reihe und geben der Kassiererin einen Blanko-Scheck, um schneller hinauszukommen.
Antistreß im Badezimmer
    Manche Leute haben die ausgefallensten Ideen, wie man sich entspannen soll. Das neueste Mittel gegen Streß nennt sich ›Schwebetank‹. Für knapp 25 Dollar steigt man in einen Holzbehälter voll warmen Wassers, in dem schätzungsweise 800 Pfund Kochsalz aufgelöst sind, und darf die nächste Stunde lang in vollständiger Dunkelheit schweben und seine Gefühle sortieren.
    Soll das ein Witz sein?
    Da kann man sich ja gleich in den Staubsaugerbeutel einsaugen lassen, um auf andere Gedanken zukommen!
    In meinen Augen ist dieser Schwebetank nur ein weiteres Mittel, das Telefon zum Klingeln zu animieren – von der Kasse der Verkäufer mal ganz abgesehen.
    Und neu ist die Idee natürlich auch nicht. Schon in den vierziger Jahren empfahl jede einigermaßen schicke Zeitschrift am Kiosk das heiße Bad am Nachmittag. Es sei, so hieß es, das ideale Mittel gegen alle Hausfrauenleiden, Langeweile, Depressionen, Neurosen, Unbefriedigtheit, Schmerzen im Kreuz, Kurzarbeit und Liebeskummer. Die Abbildung zeigte eine Frau, die mit geschlossenen Augen in meterhohem Schaum lag, ein wollüstiges Lächeln um die Lippen, losgelöst von Zeit und Raum.
    Bei mir hat das nie funktioniert. Auch nicht mit geschlossenen Augen. Ich roch dann den Schimmel auf den

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