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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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ausbilden konnte, was einen Mann ausmacht:
     
    TARZAN!
     
    Er lebte fröhlich und unbeschwert die ersten 30 Jahre seines Lebens im Urwald, sorgte sich um wenig mehr als um die nächste Mahlzeit und die Nachtruhe, erlegte wie ein Weltmeister Getier, das er stehenden Fußes mit seinen Kumpels teilte und aufaß. Tarzan bildet seine Muskeln nicht etwa aus, weil er es toll fand, sooo aufgeblasene Bizepse zu haben oder entsprechende Bilder aus Zeitschriften ausgerissen vorgehalten bekam. Nein, er tat es, weil die tägliche Arbeit ihn dazu zwang. Er trug keine modischen Klamotten, die sich irgendein merkwürdiger Designer im Drogenrausch ausgedacht hatte. Nein, Tarzan trug einen Kompromiss aus praktischen Schurz und verfügbarem Material: Tigerfell. Tarzan brachte zu essen nach Hause, was es eben gab. Jane bereitete daraus etwas Leckeres, ohne sich darüber zu beschweren, dass immer Elefant ja auch langweilig sei.
    Kurz: Tarzan tat das, was getan werden musste, jenseits von wirren Modeerscheinungen und Trends. Tarzan konnte den zuckersüßen Nashville-Sound vom erdig-ruhigen Country eines Johnny Cash unterscheiden. Und warum verfügte er über diese Eigenschaften? Weil Tarzan die ersten 30 Jahre seines Lebens von allem Möglichen umgeben war, bloß nicht von Frauen. Deshalb kam nie jemand auf die Idee, ihm Vorschriften zu machen, ausgefallene Sonderwünsche zu äußern oder ihn sonst wie zu manipulieren. Tarzan ist pur.
     

 
2. Uneitel: schöne Menschen – Tarzan ist
     
    Tarzan ist, wie er ist, schön und geradlinig. Er folgt nicht den Modetrends, beträufelt sich nicht mit diversen Wässerchen. Er geht zum schweigsamen türkischen Frisör, ins Hamam und rasiert sich mit dem Messer. Tarzan verfolgt einen schlichten Stil.
     
    Tarzan ist einfach schön. So wie er ist. Tarzan hat nie Zeit mit Tübchen verbracht oder mit dem Einsalben potenzieller Pickelchen oder Problemzonen der mittelalten Haut ab 25. „Uuiihhheee“, heult der von grässlichen Komplexen geplagte Frauenchor, denn so etwas können Janes nicht glauben: „Krähenfüßchen“, schreien sie. „Haare in Nase und Ohren.“ Und: „Von der trockenen Luft im Großraumbüro gestresste Haut macht alt!“ Das versteht Tarzan nicht: Wer hat schon John Wayne beim Peeling gesehen? Oder Bruce Willis beim Auflegen einer Maske? Jene zahllosen Filmszenen dagegen, die Frauen am Frisiertisch zeigen, wie sie sich rapunzelig die Haare kämmen – das kennt schon jedes Kind. Welcher Mann aber erscheint Jane interessanter? Der mit dem wettergegerbten Gesicht oder das Weichei, dessen Züge kurz vor der Rente immer noch aussehen, als sei er 25? Siehste. Deshalb bevorzugt Tarzan die Basis-Körperpflege und bleibt damit erfrischend uneitel. Abgesehen davon, dass Frauen gar keinen Mann im Badezimmer dulden.
    Ganz anders die Frauen: Ihre tiefe Verbeugung vor der Kosmetik lässt sich stammesgeschichtlich leicht erklären. Selbst wenn dieser Teil der Geschichte für Tarzan geradezu uninteressant ist – ja, fast schon gleichgültig: Es gehört dazu, sie zu kennen. Schließlich reicht Tarzans Überblick sogar durch die geschlossene Badezimmertür. So versucht er seiner Jane viel Verständnis für ihre teilweise äußerst merkwürdigen Verhaltensweisen entgegenzubringen. Und das fällt ihm natürlich leichter, wenn er weiß, warum Jane sich bunte, breiähnliche Substanzen auf die seltsamsten Stellen im Gesicht schmiert, um sie später wieder voller Mühe „abzunehmen“ – obwohl niemand sie darum gebeten hat, dies zu tun.
    Als Jane vor vielen tausend Jahren häufig allein am Feuer saß, musste sie ja irgendwas machen. Die Felswände waren geschrubbt, die Beeren längst zu Janes 1-A-Marmelade zertreten, Tarzan auf Beute- oder Kriegszug. Außerdem wollte Jane mal mit jemand anderem reden als dem immer gleichen Gesicht im Wasserloch, über das sie sich so gern beugte. So ging sie dazu über, sich selbst vorzumachen, sie sei eine andere, wenn das fremde Gesicht in der spiegelgleichen Oberfläche des Wasserlochs ein wenig anders aussah als das ihre normalerweise. Auch heute ist das noch so: Frauen versuchen immer wieder, ihre Gesichter anders aussehen zu lassen.
     

 
Asche auf ihr Gesicht
    Mal benetzte Jane ihre zarte, weiße Haut mit einem Wässerchen aus dem nahe gelegenen Bach, mal strich sie ein bisschen frisches Tierblut oder ein wenig kalte Asche aus dem Feuer auf ihre Wangen. Wie sie schnell feststellen musste, sah das nicht wirklich gut aus, und sie wusch alles wieder ab.

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