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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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und ein mit einer Maske für die gestresste Haut angetaner Mann sie aus ihrem feuchten Biotop errettet. Tut er aber nicht. Tarzan guckt Fußball.
    Bis heute wirkt nach, was Frauen schon früher getan haben, um dem ständigen Frieren zu entgehen. Sie zündeten zahllose Feuer an, um es schön warm zu haben. Deshalb verwandeln sie heute das Badezimmer in einen Glutofen. Tarzan dagegen saß einsam und allein auf dem zugigen Baum und fror. So ähnlich ist’s geblieben. Wie sollten sich Tarzan und Jane da im Bad gemeinsam und glücklich treffen? Und: In welchem Badezimmer wäre denn überhaupt noch Platz für Männerkosmetik? Schließlich müssten seine Tiegel ja schon allein deshalb größer als ihre sein, weil Männer viel mehr Masse haben (außer an der Brust). Wo sollten denn die Litertöpfe Creme stehen? Auf der Ablage unter dem Spiegel sind traditionell Rasiermesser, -pinsel und -seife angeordnet, der Schleifgurt hängt bereits flach an der Wand. Kaum dass die Zahnbürste noch dort hinpasst. Wie würde Jane schließlich aufschreien, wenn Tarzan erst die Zahnpastatube weder richtig ausdrückt noch sie verschraubt? Wie laut kann sie werden, wenn er dann noch mit seinen dicken Fingern die erstbeste Creme großzügig auf seiner breiten, haarigen Brust verteilt? Und wie wird sie sich steigern, wenn er auch diesen Deckel nicht ordentlich aufschraubt?
    Reicht es ihnen denn nicht, dass sie sich häufig über die Angewohnheit von Männern aufregen können, Flaschen mit den Zähnen zu öffnen, den Korken in eine Ecke zu spucken und einen herzhaften Schluck zu nehmen? Darauf hat die Kosmetikindustrie natürlich längst reagiert und die meisten Fläschchen mit unförmigen Glasstöpseln versehen, die nur schwer mit den Zähnen zu greifen sind. Hat schon einer von euch die neue Bodylotion mit Grapefruit-Extrakt probiert?
    Und sowieso hat Jane längst den überwiegenden Teil des Badezimmers zu ihrem uneingeschränkten Territorium erklärt: schrille Tiegelchen und geheimnisvolle Töpfchen, winzigste Tübchen und Pröbchen aus Glas, farbig und doppelt und dreifach verpackt, bunte Flakons und beschleifte Fläschchen (alle französisch beschriftet – wo sie sich doch sonst so anstellt mit dem Französischen) stehen hier in rauhen Mengen beieinander. Daneben gigantische Pinsel, die Tarzan für Affenschwänze hält und mit denen er in Minutenschnelle die Decke gestrichen hätte, verfügbar in drei verschiedenen Farben, Wässerchen, um die Cremchen abzutupfen, und Wattepads, um eine andere Lotion aufzutragen. Irgendwo dazwischen ist bestenfalls Platz, um das aus der Single-Wohnung gerettete grüne Plastikkrokodil am äußersten Rand der Badewanne zu plazieren. (Warum das für Tarzan so wichtig ist, wird an passender Stelle erklärt.) Und das alles für wenige Quadratzentimeter Jane-Haut. Besonders grotesk: Jane richtet sich dabei so dermaßen scheußlich her, dass es ihr selbst peinlich ist. Wer hat noch keine grün maskierte Frau mit Kippe im Mund, eingehüllt in den verschmierten Bademantel und mit einem merkwürdigen, aber kunstvoll geflochtenen Turban auf dem Kopf kreischend ins Badezimmer hasten sehen, bloß weil Mann mal eben aufs Klo gehen wollte?
     

 
Von Glatzen, Bärten und andere haarige Geschichten
    Doch wagt es Tarzan einmal, eines von Janes Rezepten zu übernehmen, ist es auch wieder nicht richtig: Bleibt ihm beim Fußballspiel der Mund vor Entsetzen offen stehen, weil der Elfmeter reinging, und läuft deshalb das pflegende Bier aus dem Mund über Drei-Tage-Bart, Shirt und Short, ist zu Hause das Gezeter so riesig wie an dem Tag, als Tarzan versuchte, die Hefe-Bier-Tabletten in Quellwasser anzurühren und zu trinken. Dass Jane sich aber heimlich das gute Export aus dem Kühlschrank auf den Kopf schüttet und obendrein ein herrlich frisches, rohes Ei in ihren Haaren verreibt, um es dann in den Ausguss zu schwemmen, das soll in Ordnung sein? So geht das nicht, jemand muss es Jane einmal sagen: „Bier nicht essen. Bier nicht auf den Kopf schütten. Bier trinken. Wie Tarzan.“
    Schlimm genug, dass die Chefredakteurinnen schon Erfolge verbuchen konnten: Zahllose ehemalige Norwegerpulli tragende Frauenversteher verwandelten sich – von weiblich dominierten Medien getrieben und manipuliert – in den letzten Jahren zu echt harten, aber nichtreflektierenden Glatzenträgern. Für Tarzan völlig unverständlich, denn die Glatze kommt ohnehin früher, als es sich die meisten Frauen und Männer wünschen. Im schlimmsten Fall

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