Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
Freundin aus Seattle.«
»Typisch Mann, vergisst von einer Minute zur anderen, was man ihm sagt.« Deborah schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Bowle.
»Ich habe eben noch andere Dinge im Kopf. Hallo … Carol.« Er reichte ihr die Hand und blickte in ihre Augen. Einen Moment zu lange, wie Carol schien. Doch auch sie konnte sich nicht von seinen warmen, rauchblauen Augen losreißen.
»Na, wenigstens weiß er noch deinen Namen.«
Stanley überhörte die Spitze und hielt Carols Hand fest in der seinen. Carol konnte nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht schoss und ihr Atem sich beschleunigte. Dieser Mann hatte das gewisse Etwas! Er sah auf seine Art ungemein gut aus. Seine dunkelbraunen Haare waren mittellang, und eine dicke Strähne, die ihm bis zum Kinn reichte, war ihm bei der Begrüßung seitlich ins Gesicht gerutscht.
»So, Schatz, vielleicht kannst du dich auch wieder loseisen. Mach dir keine Hoffnungen, Carol, dieser Mann ist fasziniert von allen weiblichen Geschöpfen, Hauptsache, sie heißen nicht Deborah.«
Die Magie verschwand sofort, und Stanley ließ Carols Hand los. Verärgert warf er Deborah einen vernichtenden Blick zu. Diese hatte ihre Beine auf dem Sofa ausgestreckt und den Kopf schiefgelegt. Mit einem Schluck stürzte sie ihren Drink hinunter und erhob sich mit den Worten: »Ich hol mir noch einen. Carol, du auch?«
»Nein, danke.«
Deborah verschwand in der Küche und ließ die beiden alleine. Peinlich berührt von der Situation wusste Carol nicht, was sie sagen sollte und blickte sich im Zimmer um, dessen Bilder sie schon längst bewundert hatte.
»Wie war deine Reise, Carol?«, fragte Stanley, während er sich seinen Mantel auszog, ihn über die Sofalehne legte und sich ihr gegenübersetzte.
»Gut.« Sie wurde wieder rot und ärgerte sich darüber. Er blickte sie an. Sollte er wirklich jeder anderen Frau den Kopf verdrehen? Carol konnte nicht mehr denken. Sein Blick verwirrte sie. »Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?«, rutschte ihr raus, obwohl sie genau das nicht hatte fragen wollen. Nun war es an ihr, die Magie zu zerstören.
»Gut«, antwortete er genauso schlicht wie Deborah es getan hatte. Wieder blickten sie sich an. »Wie …«, begann Stanley, doch er brach ab, weil Deborah den Raum betrat.
»Redet ruhig weiter, lasst euch von mir nicht stören – oder störe ich etwa?«
»Debby, nun hör schon auf. Du forderst es geradezu heraus«, sagte Carol und fühlte sich unwohl.
»Also schön. Heute Abend gibt es Sandwiches. Wer will welche?«, fragte Deborah in die Runde.
***
Am nächsten Tag war Carol froh, dass Deborah und Stanley arbeiten mussten. Sie hätte nicht gedacht, zwischen die Mühlräder der Beziehung zu kommen. Auch hätte sie nicht vermutet, dass es diese Mühlräder überhaupt gab. Aber das war deren Problem, dachte Carol und blieb vor einem Dessous-Geschäft stehen, in dessen Schaufenster ein schwarzes Twin-Set ausgehängt war. Es bestand aus einem schwarzen BH mit blassrosa Spitzenblüten und einem passenden String, dazu waren schwarze Strümpfe ausgestellt, an deren Rändern sich das Muster wiederholte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen kam Carol wieder aus dem Geschäft. Unter der Prämisse, man müsse sich auch mal etwas gönnen, spazierte sie durch Denver Downtown, genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und die neue Stadt. Das Capitol faszinierte sie. Staunend umkreiste sie das Gebäude und stieß mit einem Mann zusammen, der genauso nach oben blickte, wie sie. Stanley, schoss es ihr durch den Kopf. Der Mann entschuldigte sich und lächelte. Aber es war nicht Stanley. Von da an wurden ihre Gedanken wieder von Stanley beherrscht. Auch wenn sie versuchte, ihn aus ihrem Kopf zu verbannen, es gelang nicht. Sie dachte an sein Lächeln, sein Gesicht, seine halb langen, schweren Haare und seine Größe, wie er auf sie hinabblickte und geheimnisvoll lächelte. Sie stellte ihn sich nackt vor. Kräftig und gut gebaut. Wie es sich wohl anfühlte, wenn er auf ihr läge, seinen Mund leicht geöffnet, schwer atmend, sein Becken sich auf ihrem riebe …
Carol wurde feucht. Ihr Körper sehnte sich nach ihm. Nach allem. Sie wollte ihn unbedingt haben. Bei den Gedanken erschrak sie. Dieser Mann war nicht mehr zu haben! Er gehörte ihrer Freundin, und sie würden heiraten. Carol biss die Zähne aufeinander. Sie musste versuchen, sich damit abzufinden und nur daran denken, warum sie überhaupt in Denver war: wegen der Ausstellung von »Sandford
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