Ich will dich noch mehr. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
sich zu ihr um, »wie du ja weißt, ist Clarissa seit Montag krank. Und so, wie es aussieht, wird sie noch die nächsten zwei Wochen fehlen. Da wir bereits seit gestern im Zugzwang sind, Sketche zu drehen, wollte ich dich bitten, ihren Platz einzunehmen. Ich weiß, dass du die Rollen nicht auf der Stelle auswendig kannst, aber es wäre gut, so schnell wie möglich den Text zu lernen und mit den anderen zu proben.«
Vor Freude wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das waren drei wunderbare Neuigkeiten: Ihr wurde nicht gekündigt, sie konnte in seiner Nähe bleiben und endlich bei den Sketchen mitspielen.
»Würdest du dir das zutrauen?«
Lynn nickte eifrig. »Ja, klar!«
»Lionel wird mit dir proben und ich werde mir später anschauen, ob es dir liegt und wie du über die Kamera beim Publikum ankommst.« Daniel machte eine kurze Pause. Lynn wartete, wenn auch ungeduldig. Erwartungsvoll blickte sie ihn an und spürte ein leichtes Ziehen in ihren Brüsten, denn sie wusste, er würde zum vergangenen Freitag Stellung nehmen.
»Lynn … ich …, äh, ich … werde für zwei Wochen nach New York fliegen. Wenn du deine Sache gut machst, dann wirst du öfter bei den Sketchen dabei sein, okay?!«
»Okay.« Lynn versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Wieso hatte er nichts über Freitag gesagt? Und warum musste er ausgerechnet jetzt nach New York? Nun konnte sie endlich bei den Sketchen mitspielen – und er war nicht dabei ...
Lynn erinnerte sich siedendheiß an ihren Satz, dass sie in seinen Augen nicht so wie Clarissa dastehen wollte. Vielleicht brauchte Daniel eine Frau, die er nur mal zwischendurch flachlegen konnte?
»Lynn?«
Sie schreckte hoch. »Ja?« Es klang ein wenig zu hektisch und zu schrill.
»Du kannst jetzt gehen, wenn du willst.«
»Okay.«
Bei der Tür blieb sie stehen, drehte sich um. »Guten Flug, Daniel.« Erwartungsvoll blickte sie ihn an, doch er hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und war in einen Stapel Unterlagen vertieft.
»Danke«, nuschelte er.
***
»Und, sind doch nette Texte dabei, nicht wahr?« Freddy strahlte übers ganze Gesicht.
Lynn nickte.
»Ein paar Sketche habe ich geschrieben«, sagte er stolz.
»Hey, Freddy«, rief Peter auf einer Leiter stehend von einem Scheinwerfer hinunter, »gib nicht so an. Nur weil du dabei gesessen hast, heißt es noch lange nicht, dass du auch mitgeschrieben hast.«
»Peter, sei froh, dass du so weit da oben bist, sonst würde ich dir einen Tritt in den Hintern verpassen.«
»Sachte, sachte, Leute. Wir wollen doch unsere junge Lady nicht gleich verschrecken, oder? Hallo, Lynn. Schön, dass du mal dabei bist.« Lionel hatte sich ihr zugewandt und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. »Hast du uns schon einmal live zugesehen?«
Lynn nickte. »Ja, ich habe gestern sogar einige Passagen gesprochen und gespielt. Daniel wollte sehen, ob ich dafür geeignet bin.«
»Gut, dann kennst du ja deinen Text, oder?«
»Stimmt.«
»Und, wie findest du ihn?«
»Klasse! Ist auf jeden Fall mehr Text, als ich dachte.«
Lionel lächelte und wandte sich an die anderen: »So, Leute, dann kommt mal zusammen, ich möchte gerne anfangen. Für alle, die gestern und vorgestern nicht dabei waren: ich habe für zwei Wochen das Kommando, da Daniel nach New York fliegen musste. Da Clarissa noch für unbestimmte Zeit krank sein wird, hat Daniel Lynn für die Sketche eingesetzt. Sie wird auch im ersten gleich mit dabei sein. Dafür habe ich uns im Hotel ›Wilshire Grand Hotel‹ einen Fahrstuhl für zirka drei Stunden gemietet …«
»Einen Fahrstuhl?«, unterbrach Peter ihn.
»Ja, ganz recht. Der Fahrstuhl-Sketch wird dort geprobt und aufgenommen. Da wir das Ding in einer Stunde zur Verfügung haben, sollten wir uns schnellstens auf den Weg machen. Dafür brauche ich Freddy, als Schauspieler, dich Peter, fürs Licht und Lynn, dich ebenfalls als Schauspielerin. Ihr anderen könnt hier bleiben, eure Texte durchgehen oder eine Pause machen.
Peter, ich kann dich im Auto nicht mitnehmen, da ich die Rückbank und den Beifahrersitz für das Equipment der Kamera brauche. Aber, Freddy, du kannst ihn doch bestimmt mitnehmen, oder?«
»Klar, kein Problem.«
»Ich nehme mein eigenes Auto«, sagte Lynn.
»Gut, dann sehen wir uns in einer halben Stunde im Foyer des ›Wilshire Grand Hotel‹.«
***
Das ›Wilshire Grand Hotel‹ war sehr edel. Lynn kannte es nur vom Vorbeigehen und da machte es schon einen luxuriösen Eindruck.
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