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If You Stay – Fuereinander bestimmt

If You Stay – Fuereinander bestimmt

Titel: If You Stay – Fuereinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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sollte doch eigentlich ein gutes Zeichen sein.
    Es bedeutet, dass er noch am Leben ist.
    Oder?
    Ich stehe zitternd da und starre auf den Wagen, den der Polizist gerade durchsucht. Einiges von dem, was er findet, tütet er ein und schüttelt dabei den Kopf.
    »Warum mache ich mir überhaupt die Mühe? Sein Vater wird ihm eh aus der Patsche helfen, genau wie beim letzten Mal.«
    Der Cop murmelt die Worte in sich hinein, so dass ich mir nicht sicher bin, ob er ein Selbstgespräch führt oder mit mir redet. Daher frage ich ihn.
    Er lächelt grimmig. »Sowohl als auch, schätze ich. Die Situation ist einfach frustrierend. Diesem Jungen steht die Welt offen, aber er scheint wild entschlossen zu sein, sich sein Leben zu verpfuschen. Der Kerl müsste dringend einmal im Gefängnis oder in einer Entzugsklinik landen, um wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen. Aber seine Familie hat Geld, und sein Vater ist Anwalt in Chicago, eine ganz große Nummer, deshalb kommt er immer damit durch. Doch eines schönen Tages wird ihn mal jemand in einem Leichensack wegschaffen. Er hat verdammtes Glück gehabt, dass Sie ihn heute Nacht noch rechtzeitig gefunden haben, sonst wäre heute dieser Tag gewesen.«
    Glück.
    Ich habe immer noch dieses Bild vor Augen, wie Pax zuckend vor mir auf dem Asphalt liegt und orangefarbener Schaum aus seinem Mund quillt. Das Wort »Glück« wäre mir in dem Zusammenhang nicht in den Sinn gekommen.
    Ich bin ziemlich aufgewühlt, als ich zu meinem Wagen gehe und mich in den Sitz sinken lasse. Ich bin mit Erbrochenem bedeckt und habe einen Geschmack im Mund wie von einem Aschenbecher. Ich greife nach einer Wasserflasche, nehme einen großen Schluck, spüle damit meinen Mund aus und spucke das Wasser dann auf den Boden.
    Was, zum Teufel, ist da gerade passiert? Ich war hergekommen, um einige Fotos von dem wunderschönen, friedlichen Vollmond zu schießen und habe am Ende einem Menschen das Leben gerettet.
    Es sei denn, er stirbt.
    In dem Fall wäre alles umsonst gewesen, und ich hätte nur den schrecklichen Geschmack des Erbrochenen eines anderen Menschen in meinem Mund zurückbehalten und Dinge gesehen, die mit Sicherheit für einige Zeit durch meine Träume geistern werden.
    Ich trinke einen weiteren Schluck von dem Wasser und drehe den Schlüssel im Zündschloss.
    Ich hoffe, er stirbt nicht.
    Das hoffe ich wirklich sehr.

[home]
    Kapitel 3
    Pax
    I ch spüre, wie das Licht versucht, sich zwischen meinen geschlossenen Augenlidern hindurchzustehlen, und presse sie fester zusammen. Ich bin noch nicht bereit, aufzuwachen.
Leck mich, Welt. Du kannst warten.
    Ich taste nach meinem Fläschchen. Greife, ohne die Augen zu öffnen, mit der Hand zum Nachttisch hinüber, wo es sich, zusammen mit einer Packung Zigaretten, einem Feuerzeug und einer Rasierklinge, befinden sollte.
    Meine Finger greifen ins Leere. Der Nachttisch ist nicht dort, wo er sein sollte.
    Ich murmele vor mich hin, dass ich meine verdammte Haushaltshilfe dafür feuern werde, dass sie meine Möbel umstellt.
    Doch nun, da mein Bewusstsein langsam zurückkehrt, wird mir klar, dass ich gar nicht da bin, wo ich sein sollte. Das Bett, in dem ich liege, ist hart und schmal und raschelt wie Plastik, wenn ich mich bewege.
    Was, zum Henker …?
    Ich öffne die Augen und stelle fest, dass ich mich in einem Krankenhauszimmer befinde. Eine Infusionsnadel, die mit einem Klebeband fixiert ist, steckt in meiner Hand, und ich trage ein dünnes Krankenhaushemd. Über meinen Füßen liegt eine gefaltete Decke, und an dem Bett befindet sich ein Schutzgitter aus Kunststoff.
    Was.
    Zum.
    Teufel.
    Ich blicke mich rasch um und stelle fest, dass ich allein bin. Die Wände sind kahl und weiß. Bis auf eine trocken abwischbare Tafel, auf der steht: »Ihre heutige Schwester ist Susan.« Außerdem tickt eine Uhr vor sich hin – tick, tick, tick. Das Geräusch ist nervig. Ihre schwarzen Zeiger sagen mir, dass es sieben Minuten nach drei am Nachmittag ist.
    Wie lange bin ich schon hier? Auf einem in der Nähe stehenden Stuhl erblicke ich einen Plastiksack, auf dem mit schwarzem Filzstift mein Name steht. Meine Stiefel stehen davor auf dem Boden.
    Das war’s.
    Ich bin allein in dem Zimmer und habe keine Ahnung, wie ich hierhergekommen bin.
    Das ist verwirrend.
    Ich versuche, ruhig zu bleiben und mich zu konzentrieren, um mich an den letzten Ort zu erinnern, wo ich gewesen bin.
    Wie aus einem wogenden Nebel taucht eine Erinnerung auf: eine mondhelle Nacht, Sterne, Sand, Wellen,

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