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If you stay – Füreinander bestimmt

If you stay – Füreinander bestimmt

Titel: If you stay – Füreinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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alles andere auf dieser Welt geliebt. Sie hätte mit Freuden noch hundertmal ihr Leben gegeben, um dich in Sicherheit zu wissen. Allein um ihretwillen solltest du versuchen, dir ein gutes Leben aufzubauen. Sie hatte so viele Pläne für dich. Doch eigentlich wollte sie nur, dass du glücklich bist.«
    Nun fließen bei mir die Tränen, und mein Vater legt seine Arme um mich. Wir stehen für eine ganze Weile eng umschlungen da, bevor er zurückweicht und ich sehe, dass er ebenfalls weint.
    »Ich liebe dich auch, Pax. Ich hoffe, du weißt das.«
    Ich nicke nur, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich im Augenblick auch nur einen Ton herausbringen könnte. Es kommt mir so vor, als hätte mir jemand meine Eingeweide völlig durcheinandergebracht, so dass sie sich nun alle an der falschen Stelle befinden. Alles tut mir weh. Aber zum ersten Mal ist es in Ordnung, diesen Schmerz zu spüren. Er fühlt sich normal an. So als sollte ich ihn spüren. Nicht wie dieser beschämende Schmerz, den ich als Kind empfunden hatte, als es mir nicht gelungen war, meine Mutter zu retten.
    Die Leere in meinem Herzen ist verschwunden. An ihre Stelle ist dort nun so etwas wie eine stille Akzeptanz getreten. Mein Leben ist nun einmal so, wie es ist. Meine Mutter ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen, und ich habe es mit angesehen. Ich muss endlich darüber hinwegkommen und das Ganze hinter mir lassen. Das wäre ganz gewiss auch ihr Wunsch gewesen.
    Während ich so an diesem ruhigen, heiteren Ort an ihrem Grab stehe, wird mir klar, dass ich sie nicht hätte retten können. Ich war sieben Jahre alt. Mein Vater hat recht. Der Eindringling hätte sie ohnehin getötet. Das war von Anfang an sein Plan gewesen, denn sonst hätte er keine Pistole mitgebracht.
    Auf dem Rückweg zum Flughafen herrscht Schweigen im Wagen, bis mein Vater sagt: »Du solltest Mila anrufen. Sie hat sich große Sorgen um dich gemacht.«
    Ich schaue ihn überrascht an. »Das hat sie dir gesagt?«
    Er nickt. »Sie ist der Grund, warum ich zu dir nach Hause gekommen bin, schon vergessen? Wenn sie mich nicht angerufen hätte, wäre mir niemals klargeworden, wie schlimm es um dich stand. Sie liebt dich, Pax. Und wenn du eines aus dieser ganzen Sache mitnehmen solltest, dann, dass du im Hier und Heute leben musst. Was morgen wird, weiß niemand.«
    »Ich habe sie nicht verdient«, teile ich ihm ganz offen mit. »Ich habe mich wie ein Arschloch benommen. Ihr nur weh getan.«
    Mein Vater sieht mich zweifelnd an. »Wenn das wahr wäre, dann würde sie dich nicht so sehr lieben. Sie wartet auf dich. Sie hat hundertmal nach dir gesehen und mir eine Million Fragen gestellt, die ich nicht beantworten konnte. Das kannst nur du. Du musst sie für sie beantworten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, ob du zurückkommst. Ob es dir wieder gut- gehen wird. Wie du im Augenblick zurechtkommst. Dinge, über die du nicht redest, die ich also nicht wissen kann. Du musst dir Hilfe besorgen, um zu lernen, mit unangenehmen Situationen umzugehen. Du kannst sie nicht einfach weiter mit Drogen und Whiskey bekämpfen. Das weißt du.«
    Ich nicke. Und so schmerzlich es auch ist, es entspricht der Wahrheit.
    »Ich habe Mist gebaut«, sage ich.
    »Ja«, stimmt mir mein Vater zu, »aber haben wir das nicht alle?«
    Ich antworte nicht. Versinke wieder in meine Gedanken und drehe dabei Milas Ring an meinem Finger.
    Am Flughafen angekommen, sagt mein Vater zu mir: »Ich werde Großvater erzählen, dass du dich erinnerst. Es ist einer der Gründe, warum er aufgehört hat, mit uns zu reden. Er wollte den Mörder deiner Mutter unbedingt finden und hat darauf gedrängt, alles zu versuchen, damit du dich erinnerst. Als ich mich geweigert und dir stattdessen die Lüge aufgetischt habe, dass deine Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, da wollte er nicht länger mitmachen. Ich bin dafür verantwortlich, dass er sich aus unserem Leben zurückgezogen hat. Ihn trifft dabei keine Schuld. Es tut mir leid.«
    Ich nicke. Darüber kann ich mir später noch Gedanken machen. Im Moment steht das nicht ganz oben auf meiner Liste. Ich bekomme im Augenblick nur eines nicht aus dem Kopf, und das ist ein wunderschönes sanftes Gesicht mit großen grünen Augen.
    Als unser Flugzeug in Chicago gelandet ist, fährt mich mein Vater nach Hause.
    »Ich hoffe, dass wir von nun an besser miteinander auskommen werden, Pax«, sagt er mir draußen in der Einfahrt, und ich sehe ihm an, dass er es aufrichtig meint. Ich

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