If you stay – Füreinander bestimmt
gehalten und mich geliebt, als ich es nicht verdiente. Ich möchte nichts weiter als eine Chance, dir zu beweisen, dass ich deiner Liebe wert bin. Deine Eltern waren auf ihre Weise auch verkorkst, aber sie haben niemals die Hilfe erhalten, die sie benötigt hätten. Doch ich werde diese Hilfe in Anspruch nehmen, das verspreche ich dir. Ich werde an mir arbeiten. Ich werde lernen, mit schmerzvollen Dingen umzugehen, und ich werde dich nie wieder ausschließen und allein lassen. Sag mir nur, dass du bei mir bleiben wirst.«
Den Blick auf sie gerichtet, warte ich ab, halte den Atem an.
»Bitte«, flüstere ich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit nimmt sie endlich den Ring aus meiner Hand, stellt sich auf die Zehenspitzen und haucht mir einen Kuss auf die Lippen.
»Ich liebe dich so sehr«, flüstert sie. »Aber ich kann nicht. Nicht im Augenblick.«
Ich habe das Gefühl, als würde mein Herz in einem Schraubstock zusammengepresst, als ich sie anschaue. Ich sehe in ihr schönes, zartes Gesicht, sehe die Frau, die mich von meiner allerschlimmsten Seite erlebt hat, aber heute immer noch, ohne mich zu verurteilen oder zu verspotten, vor mir steht. Dieses Gefühl der Enge in meiner Brust nimmt zu, und meine Augen beginnen zu brennen. Ich fühle mich vollkommen leer.
»Ich weiß«, erwidere ich ehrlich. »Ich verstehe das.«
Und das tue ich wirklich.
Die Wahrheit tut verdammt weh. Aber ich habe Mila keinen Grund gegeben, zu bleiben, also warum sollte sie es tun? Mir bleibt nur eines … ihr einen Grund zu geben.
Ich schlucke, doch der Kloß in meinem Hals will nicht verschwinden.
»Ich werde dir einen Grund geben«, erkläre ich mit rauher Stimme. »Das verspreche ich dir. Wenn du mir eine Chance gibst, dann werde ich dir einen Grund geben, bei mir zu bleiben.«
Sie küsst mich erneut, und ich kämpfe gegen das Bedürfnis an, sie an mich zu pressen, nie wieder loszulassen, sie zum Bleiben zu zwingen.
»Ich baue darauf«, murmelt Mila, als sie zurücktritt. »Ich brauche einfach etwas Zeit, Pax. Zeit, um zu sehen, dass es dir ernst ist, dass du an dir arbeiten wirst. Das ist alles.«
Ich weiß, dass es für sie ebenso schwer ist wie für mich, und ich hasse mich dafür, dass ich ihr dies angetan habe. Dass ich für diesen schmerzlichen Ausdruck in ihrem Gesicht verantwortlich bin.
Ich nicke langsam. Die Bewegung tut weh.
»Nimm dir all die Zeit, die du brauchst, Mila. Ich werde ewig auf dich warten, wenn es sein muss.«
Eine Träne läuft ihr über die Wange, und sie sieht weg. Ich benutze meinen Daumen, um die Träne wegzuwischen und dann ihr Kinn anzuheben.
Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich liebe dich«, murmele ich in ihr Ohr.
Und dann nehme ich all meine Kraft zusammen, denn nur so vermag ich es überhaupt, zu gehen und sie zurückzulassen.
Kapitel 25
Mila
M eine Nächte kommen mir nun viel länger, dunkler und kälter vor.
Ich wälze mich wieder einmal in meinem Bett hin und her, ziehe mir die Decke bis zum Kinn hoch und versuche, mich dazu zu zwingen, nicht an Pax zu denken. Als ob das möglich wäre. Bei dem Gedanken an das, was Pax durchgemacht hat, schnürt es mir das Herz zusammen.
Seit er letzte Woche gegangen ist, seit ich gesehen habe, wie dieser Ausdruck von Schmerz und Angst über sein Gesicht gehuscht ist, gehe ich diesen Moment in meinem Kopf immer und immer wieder durch. Es tut mir unendlich leid, und ich mache mich selbst deswegen fertig. Aber ich hatte einfach keine andere Wahl.
Er muss wissen, dass das, was man tut, Konsequenzen hat. Und auch wenn er behauptet, sich ändern zu wollen, und ihm klar ist, dass er sich ändern muss, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass er einen guten Grund braucht, um dies auch wirklich zu tun. Wenn ich ihn wieder zurücknehme, als ob er mir nie weh getan hätte, so hätte er keinen guten Grund.
Außer dem, dass sein ganzes Leben gerade um ihn herum zusammengebrochen ist, du Idiot,
sage ich mir. Pax hat auch ohne mich allen Grund, sich zu ändern. Hoffentlich ist er stark genug, dies zu erkennen.
Wider besseren Wissens greife ich nach meinem Handy. Es ist eine Woche her, seit ich ihn gesehen oder mit ihm gesprochen habe. Mein Herz sehnt sich danach, von ihm zu hören, um zu erfahren, ob bei ihm alles in Ordnung ist. Vielleicht kann ich ja dann schlafen.
Ich denke an dich. Hoffe, es ist alles okay.
Ich sende die SMS und warte, das Handy in der Hand, ab. Keine Antwort. Obwohl ich eigentlich eine verdient hätte.
Ich schwanke in meinen
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