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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauen konnte.
    Das blonde Haar war nicht gefärbt. Lang und lockig umrahmte es ein rundes Gesicht mit einer Stupsnase und kleinen Pausbacken. Sie hatte das Kindliche trotz ihrer zwanzig Jahre noch nicht verloren. Der Mund war ein wenig zu klein geraten, auch er trug zum kindlichen Aussehen von Eve Bennett bei. Sie wurde auch altersmäßig oft unterschätzt. Nur die wenigsten ahnten, dass sie schon zwanzig Lenze zählte. Gar nicht kindlich war ihr Körper. Wer das Gesicht gesehen hatte und seinen Blick nach unten wandern ließ, der konnte oft genug einen Pfiff oder ein Glänzen seiner Augen nicht vermeiden. Was Eve zu bieten hatte, war schon außergewöhnlich. Man konnte sie nicht als dick bezeichnen, sie war eben gut gebaut und war genau da gut gepolstert, wo es sein musste. Ihren Busen hatte mal jemand als knackig bezeichnet und das übrige als provokativ. Eve wurde oft genug auf der Straße angesprochen, aber sie ging nie auf die Angebote ein. Sie hatte auch keinen festen Freund und lebte eigentlich sehr zurückgezogen, was bei ihrem netten und freundlichen Wesen einem kleinen Wunder glich. Eve saß auf dem Stuhl und fühlte sich unbehaglich. Erstens weil sie nicht wusste, was ihr Chef mit ihr vorhatte, und zweitens gefielen ihr auch nicht seine Blicke. Oft genug wurde sie von Männern so betrachtet, dann schaute sie schnell zur Seite, weil sie die Gedanken der Leute kannte.
    Aber Mr. Carruthers?
    Plötzlich sprach er, und Eve zuckte zusammen, als sie seine Stimme hörte. »Wie lange bist du jetzt bei mir, Eve?«
    »Vier Jahre.«
    Er nickte. »Eine lange Zeit. Du kennst das Geschäft, nicht?«
    »Ja, Mr. Carruthers.«
    »Gefällt es dir?«
    »Doch… sehr…«
    »Hm.« Er ließ sich zurücksinken und zog die Hosenträger in die Länge. Als er sie losließ, klatschten sie gegen seine Brust. »Ja, das glaube ich auch, dass es dir gefällt. Ich kann mir vorstellen, wie sehr es dir Spaß macht, etwas zu verkaufen, obwohl nicht viele Kunden hier erscheinen. Du hast dich auch entwickelt, hast Geschick gezeigt und sogar eine Abteilung in der Abteilung eingerichtet. Das finde ich toll. Ich habe auch immer gesehen, wie du durch den Laden gegangen bist und dir die Regale angeschaut hast. Bist du mit der Ware und ihrer Präsentation zufrieden, Eve? Ehrlich!«
    Sie lächelte und fühlte sich in ihrer Lage unwohl. Nie hätte sie es gewagt, ihrem Chef unverblümt die Wahrheit zu sagen, aber wenn er sie so direkt fragte, konnte sie einfach nicht anders und musste nicken.
    »Wie soll ich die Antwort verstehen?«
    Eve hob die Schultern. »Im Prinzip ist es nicht schlecht, Sir, aber es gibt Dinge, die man anders machen könnte.«
    »Wirklich?« Seine Augen hatten sich verengt, und die Pupillen glitzerten.
    »Ja, Sir.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, erklärte er breit lächelnd. Das Mädchen war überrascht. Mit einer solche Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Die lag ja auf ihrer Linie, und sie schüttelte leicht den Kopf.
    »Bist du überrascht?«
    »Ja, Sir.«
    »Du hast mich falsch eingeschätzt.«
    »Vielleicht.«
    Er nickte. »Diesen Laden hier gibt es schon lange. Wenn ich nicht selbst etwas Geld geerbt hätte, wäre ich schon längst pleite gegangen. Außerdem gehört mir diese untere Etage des Hauses, also brauche ich keine Pacht zu zahlen. Trotzdem wirft er zuwenig ab, um davon leben zu können.«
    »Ich verstehe Sie, Sir. Sie wollen mich entlassen, weil…«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint.«
    Eve war überrascht. »Nicht?«
    »Das Gegenteil ist der Fall. Ich will dich nicht entlassen, Mädchen, sondern einsteigen lassen.«
    »Wieso?«
    »Du sollst den Laden weiterführen.«
    Eve atmete tief ein. »Das begreife ich nicht. Ich soll ihn weiterführen? Aber was machen Sie?«
    »Ich habe ja meine Hobbys. Das Aquarium und die Zierfischzucht kosten mich viel Geld und auch Zeit. Deshalb möchte ich Zeit investieren. Natürlich kann ich dir die Mittel für einen Umbau nicht zur Verfügung stellen, aber ich möchte, dass du neue Waren einkaufst. Das heißt, wir werden alles moderner machen. Frische Wäsche, auch Dinge, die es sonst nur in Sex-Shops zu kaufen gibt. Du weißt, was ich meine. Winzige Tangas, durchsichtige BHs, Bodystocks, Strapse…«
    »Aber, Sir…«
    »Das ist doch ›in‹. Oder?«
    »Schon, nur…«
    »Eve, bist du nicht die Richtige, um das verkaufen zu können? Bei deinem Körper? Ich glaube, du kannst aus diesem Geschäft eine Goldgrube machen, und deshalb habe ich vor, dich als meine Partnerin

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