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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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kommt“, warf Justin Garcia ein, einer der aufstrebenden Salsa-Spezialisten des Studios.
    Rhianna Markham, die neben ihm stand und ebenfalls am Wettbewerb teilnahm, lachte amüsiert auf. „Komm schon, Justin. Sag doch, was du wirklich denkst.“
    Shannon stieß Rhianna an. „Vorsicht. Wir stehen mitten zwischen unseren Schülern.“ Damit hatte sie Recht, denn das Hotel befand sich in unmittelbarer Nähe des Studios. Viele andere Tanzschulen beneideten das
Moonlight Sonata
um diese Lage – und nicht nur, weil es sich um ein beliebtes Viertel handelte. Im Erdgeschoss des Studiogebäudes befand sich ein Club, der sich in den letzten Jahren zu einer der angesagtesten Adressen entwickelt hatte, seit der charismatische junge Latino Gabriel Lopez neuer Eigentümer geworden war. Lopez war an diesem Abend natürlich auch anwesend, um seinen Freunden zur Seite zu stehen. Wegen der Nähe zum Studio waren sogar einige der Schüler gekommen, die eher unregelmäßig Tanzunterricht nahmen. Gebannt sahen sie zu, wie sich die Crème de la Crème der Schautänzer aus aller Welt einen unerbittlichen Wettkampf lieferte.
    „Sie ist einfach wunderbar“, sagte Rhianna laut genug, um gehört zu werden. Sie warf Shannon einen verschwörerischen Blick zu, dann senkte sie den Kopf. Unwillkürlich musste Shannon grinsen.
    Gordon beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte: „
Du
solltest da auf der Tanzfläche stehen. Du wärst viel wunderbarer als sie.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich gebe gern Unterricht, aber ich mag keine Wettkämpfe.“
    „Angsthase.“
    Wieder grinste sie. „Ich weiß, wann ich chancenlos bin.“
    „Du bist niemals chancenlos“, widersprach er und drückte ihre Hand.
    Auf der Tanzfläche fand sich Lara nach einem weiteren perfekten Sprung in völliger Harmonie mit dem Rhythmus der Musik in den Armen ihres Partners wieder.
    Plötzlich tippte jemand Shannon auf die Schulter. Zuerst reagierte sie nicht darauf. Schüler, Lehrer, Amateure, Profis, Reporter und interessierte Zuschauer drängten sich an der Tanzfläche. Die Berührung bedeutete nichts, da ständig irgendjemand versuchte, sich nach vorn zu schieben, um mehr sehen zu können.
    Aber wieder tippte ihr jemand auf die Schulter. Irritiert drehte sich Shannon ein Stück weit um. Die Seitenbereiche der Bühne lagen im Schatten, da alle Scheinwerfer auf die Schautänzer gerichtet waren. Wer da etwas von ihr wollte, konnte sie nicht erkennen. Vielleicht war es einer der livrierten Kellner. Aber an diesem Abend trugen Ober, einige der Preisrichter und etliche Teilnehmer fast alle einen Frack, so dass man sie nicht voneinander unterscheiden konnte.
    „Ja?“ flüsterte sie.
    „Du bist die Nächste“, sagte eine Männerstimme.
    „Die Nächste?“ erwiderte sie. Aber da war der Mann, dessen Gesicht sie nicht hatte erkennen können, schon wieder verschwunden. Er musste sich geirrt haben – sie nahm doch gar nicht am Wettkampf teil.
    „Ooh!“ rief Jane unvermittelt. „Sie ist einfach phantastisch!“ Shannon sah zurück zur Tanzfläche und hatte im nächsten Augenblick den Mann vergessen, der sie mit jemandem verwechselt haben musste. Derjenige, der als Nächster tanzen sollte, würde schon wissen, dass er an der Reihe war und nur auf seinen Auftritt warten.
    Abgesehen davon, dass das Warten an sich nervenaufreibend genug war, riss sich niemand darum, unmittelbar nach Lara anzutreten.
    „Exzellent“, räumte Ben ein. „Jeder Schritt sitzt.“
    Aus der Menge ertönte ein bewunderndes Raunen.
    Dann jedoch erstarrte Lara Trudeau auf einmal in einer beinahe lyrischen Pose. Wie in Zeitlupe presste sie ihre langen Finger mit den makellos lackierten Nägeln an ihre linke Brust. Ein Wiener Walzer erfüllte die Luft, und die Zeit schien stillzustehen.
    Einen Moment später sank die Tänzerin zu Boden. Selbst ihr Fall hatte noch die Eleganz ihrer so charakteristisch grazilen Bewegungen.
    Lara lag auf der Tanzfläche und regte sich nicht mehr.
    „Das gehört doch nicht zu ihrer Nummer“, flüsterte Gordon Shannon zu.
    „Nein“, gab die verwundert zurück. „Meinst du, sie hat das in letzter Minute eingearbeitet, damit es noch spannender wirkt?“
    „Wenn ja, dann übertreibt sie es jetzt aber gewaltig.“ Gordon schaute besorgt auf die Tanzfläche.
    Für einige Sekunden herrschte im Saal gebannte Stille. Doch da Jim Burke einfach nur weiter neben ihr stand, setzte tosender Applaus ein, der aber schnell wieder abebbte. Diejenigen, die mit den Tänzen vertraut

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