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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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waren und die Lara kannten, spürten, dass sie nicht Zeuge eines dramatischen Finales geworden waren, sondern dass etwas nicht stimmte.
    Die Zuschauer begannen, sich aufgeregt miteinander zu unterhalten.
    Shannon trat vor, war sich aber nicht sicher, ob Lara nicht bloß ein neues Spiel mit ihren Bewunderern trieb. Gordon fasste sie am Arm.
    „Da stimmt was nicht“, sagte er. „Ich glaube, sie braucht einen Arzt.“
    Der Erste, der zu Lara eilte, war Dr. Richard Long, ein attraktiver Chirurg, der zudem im
Moonlight Sonata
Tanzunterricht nahm. Er kniete neben ihr nieder und fühlte nach ihrem Puls. Abrupt hob er den Kopf und rang für eine Sekunde um Fassung, bis er mit heiserer Stimme rief: „Ruft einen Krankenwagen!“ Sofort beugte er sich wieder zu Lara und begann mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.
    Der Schock lähmte die Gäste für einen Moment, im nächsten Augenblick griff jedoch jeder nach seinem Mobiltelefon, um die Notrufnummer einzutippen.
    Richard versuchte zur gleichen Zeit unbeirrt, Lara aus der Bewusstlosigkeit zurückzuholen.
    „Mein Gott, was ist los mit ihr?“ rief Gordon, dessen Blick verriet, dass er unentschlossen war, ob er zu Lara eilen sollte oder nicht.
    „Drogen?“ überlegte Ben.
    „Lara? Niemals!“ gab Jane mit Nachdruck zurück.
    Shannon nickte zustimmend.
    „Aber ja doch“, meinte Ben spöttisch. „Mal überlegen … Drogen in South Beach? In Miami, Florida? Nur einen Katzensprung weit von Südamerika entfernt? Nein, völlig
un-denkbar
.“
    „Für Lara Trudeau schon“, herrschte Shannon ihn an.
    „Vielleicht andere Drogen“, sagte Justin. „Medikamente.“
    „Könnte sein“, stimmte Gordon ihm zu. „Sie ist bekannt dafür, dass sie schon mal ein paar Xanax einwirft, wenn sie nervös ist.“
    „Oder Alkohol?“ fragte Justin besorgt.
    „Wenn sie tanzt?“ hielt Rhianna dagegen und schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Sie betrachtet ihren Körper als Tempel“, sagte Sam voller Überzeugung. „Aber sie sagt selbst, dass auch ein Tempel ab und zu ein paar Opfergaben benötigt. Sie muss irgendetwas genommen haben. Seht sie euch doch an.“
    „Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes. Es darf nichts Schlimmes sein!“ presste Shannon hervor und war so unentschlossen wie Gordon, ob sie sich auf die Tanzfläche begeben sollte oder nicht.
    Unvermittelt legte Gordon eine Hand auf ihre Schulter und sagte leise: „Nicht.“
    Verwundert sah sie ihn an.
    „Es ist zu spät“, flüsterte er.
    „Was?“ Shannon wollte nicht glauben, was er da sagte, doch noch während sie redete, stand Richard Long auf.
    „Räumen Sie bitte alle die Tanzfläche. Ich fürchte, ich kann nichts mehr tun“, sagte er traurig.
    „Nichts mehr tun? Was soll das heißen?“ kam die angstvolle Frage aus der Menge.
    „Sie ist … von uns gegangen“, erwiderte Richard mit belegter Stimme, als wolle er sich dafür entschuldigen, dass seine Worte das Unfassbare bestätigten.
    „Sie ist tot?“
    Richard seufzte niedergeschlagen, weil er nicht wusste, was er noch sagen sollte, damit die Menschen im Saal das Unbegreifliche realisierten. „Ja, sie ist tot.“
    Von draußen durchbrach das Geräusch der Sirenen des nahenden Krankenwagens die fassungslose Stille im Saal.
    Augenblicke später teilte sich die Menge, um die Sanitäter durchzulassen, die sofort ihre Geräte aktivierten, um die Wiederbelebungsversuche fortzusetzen. Doch wie sehr sie sich auch bemühten, es war vergebens. Die Umstehenden betrachteten das makabre Schauspiel, unfähig, sich davon abzuwenden.
    Shannons Blick war starr auf die Sanitäter gerichtet. Sie konnte nicht glauben, was sie da sah. Auf einmal kamen ihr die mysteriösen Worte in Erinnerung.
    Du bist die Nächste.
    „Ach, Unsinn“, versuchte Shannon sich zu beruhigen. Jemand hatte sie für die nächste Schautänzerin gehalten, das war alles. Und Lara war nur gestürzt, weiter nichts. Die Wiederbelebungsversuche würden erfolgreich sein – jeden Moment würde sie wieder atmen, die Augen aufmachen und aufstehen. Und kurz darauf würden wieder alle über sie reden und sagen, ihr sei jedes Mittel recht, um von allen Teilnehmern am besten im Gedächtnis zu bleiben – um in den Köpfen der Menschen unsterblich zu sein.
    Aber niemand lebte ewig.
    Schließlich zogen sich die Gäste entsetzt und gedämpft miteinander diskutierend aus dem Saal zurück.
    Lara Trudeau war tot. Unbegreiflich. Und doch war sie so gestorben, wie sie gelebt hatte – glanzvoll, wunderschön, anmutig … Sie

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