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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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    Gab sie den Kampfgenossen Menötios’ tapferer Sprößling.
    Jetzo begann zu Apollon der Herrscher im Donnergewölk Zeus:
    Phöbos, geh, o Geliebter, vom dunkelen Blut ihn zu säubern;
    Aus dem Geschoß enthebe Sarpedon, trage darauf ihn
    Fern hinweg an den Strom und spül ihn rein im Gewässer;
    Auch mit Ambrosia salb ihn und hüll ihm ambrosisch Gewand um.
    Dann ihn wegzutragen vertrau den schnellen Geleitern,
    Beiden, dem Schlaf und dem Tode, den Zwillingen, welche sofort ihn
    Setzen ins weite Gebiet des fruchtbaren Lykierlandes,
    Wo ihn rühmlich bestatten die Brüder zugleich und Verwandten
    Mit Grabhügel und Säule; denn das ist die Ehre der Toten.
    Jener sprach’s; und dem Vater war nicht unfolgsam Apollon.
    Eilend schwebt’ er vom Idagebirg in die schreckliche Feldschlacht;
    Aus dem Geschoß enthub er den Held Sarpedon und trug ihn
    Fern hinweg an den Strom und spült’ ihn rein im Gewässer;
    Auch mit Ambrosia salbt’ er und hüllt’ ihm ambrosisch Gewand um.
    Dann ihn wegzutragen vertraut’ er den schnellen Geleitern,
    Beiden, dem Schlaf und dem Tode, den Zwillingen, welche sofort ihn
    Setzten ins weite Gebiet des fruchtbaren Lykierlandes.
    Aber Patroklos, die Ross’ und Automedon laut ermahnend,
    Jagte den Troern nach und Lykiern, rennend ins Unheil.
    Törichter! Hätt er das Wort des Peleiaden bewahret,
    Traun, er entrann dem bösen Geschick des dunkelen Todes.
    Aber Zeus’ Ratschluß ist mächtiger stets denn der Menschen,
    Der auch den tapferen Kämpfer verscheucht und den Sieg ihm entwendet
    Sonder Müh, dann wieder ihn selbst antreibt zum Gefechte,
    Er, der jenem auch nun das Herz im Busen entflammte.
    Welchem entzogst du zuerst und welchem zuletzt das Geschmeide,
    Als, o Menötios’ Sohn, dich zum Tod itzt riefen die Götter?
    Ihn, den Adrastos zuerst, Autonoos dann und Echeklos,
    Perimos, Megas’ Sohn, und Epistor samt Melanippos,
    Weiter den Elasos drauf und Mulios, auch den Pylartes
    Rafft’ er dahin; doch die andern entzitterten alle voll Schreckens.
    Jetzt hätt Argos’ Volk die türmende Troja erobert
    Unter Patroklos’ Hand, so tobt’ er voran mit der Lanze,
    Wenn nicht Phöbos Apollon auf festgegründetem Turme
    Dastand, ihm Verderben ersann und die Troer beschirmte.
    Dreimal stieg zur Ecke der hohen Mauer Patroklos
    Kühn hinan, und dreimal verdrängte mit Macht ihn Apollon,
    Gegen den leuchtenden Schild mit unsterblichen Händen ihm stoßend.
    Als er das viertemal drauf anstürmete, stark wie ein Dämon,
    Rief mit schrecklichem Drohn der treffende Phöbos Apollon:
    Weiche mir, edeler Held Patrokleus! Nicht dir gewährt ist,
    Daß dein Speer verwüste die Stadt hochherziger Troer,
    Nicht dem Achilleus einmal, der weit an Kraft dir vorangeht!
    Jener sprach’s, da entwich mit eilendem Schritt Patroklos,
    Scheuend den furchtbaren Zorn des treffenden Phöbos Apollon.
    Hektor am skäischen Tor nun hielt die stampfenden Rosse;
    Denn er sann, ob er kämpfte, zurück ins Getümmel sie treibend,
    Oder dem Volk in die Mauer sich einzuschließen geböte.
    Als er solches erwog, da nahete Phöbos Apollon,
    Gleich an Gestalt dem Mann in blühender Stärke der Jugend,
    Asios, welcher ein Ohm des rossetummelnden Hektors
    War, der Hekabe Bruder und Sohn des trefflichen Dymas,
    Welcher in Phrygia wohnt’ an Sangarios’ grünenden Ufern;
    Dessen Gestalt nachahmend begann itzt Phöbos Apollon:
    Hektor, warum entziehst du dem Kampfe dich? Wenig geziemt dir’s!
    Möcht ich, so weit ich dir folge, so weit an Stärke dir vorgehn,
    Bald dann wärst du zum Graun hinweg aus dem Kampfe gewichen!
    Aber wohlan, auf Patroklos gelenkt die stampfenden Rosse,
    Ob du vielleicht ihn erlegst und Ruhm dir gewähret Apollon!
    Dieses gesagt, enteilte der Gott in der Männer Getümmel.
    Doch dem Kebriones rief der helmumflatterte Hektor,
    Daß er die Ross’ in die Schlacht angeißelte. Aber Apollon
    Drang in die Scharen hinein und empört’ in grauser Verwirrung
    Argos’ Volk; doch die Troer und Hektor schmückt’ er mit Ehre.
    Hektor vermied sonst alle die Danaer, keinen ermordend,
    Nur auf Patroklos lenkt’ er die mächtig stampfenden Rosse.
    Auch Patroklos dagegen entsprang vom Geschirr auf die Erde,
    Trug in der Linken den Speer und faßt’ in die Rechte den Marmor,
    Glänzend weiß, rauhzackig, den eben die Faust ihm umspannte.
    Angestrengt nun warf er, und nicht flog säumend zum Manne
    Noch verirrt das Geschoß; den Wagenlenker des Hektor
    Traf er, Kebriones, ihn, des Priamos mutigen

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