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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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uns
    Gleich ausmäße des Kampfs Entscheidungen, nimmer so leicht dann
    Würd ihm der Sieg, und trotzt’ er, aus starrendem Erze gebildet!
    Ihm antwortete drauf Zeus’ Sohn, der Herrscher Apollon:
    Edler, wohlan du selber die ewigwährenden Götter
    Angefleht! Dich hat ja die Tochter Zeus’ Aphrodite,
    Sagt man, erzeugt, und jenen gebar die geringere Göttin,
    Eine von Zeus abstammend, die andere nur vorn Meergreis.
    Grade denn trag ihm entgegen dein mächtiges Erz, und durchaus nicht
    Werde durch pochende Worte zurückgewandt, noch Bedrohung!
    Also der Gott, und beseelte mit Mut den Hirten der Völker.
    Schnell durch die vordersten ging er, mit strahlendem Erze gewappnet.
    Doch nicht eilt’ unbemerkt von der lilienarmigen Here
    Gegen den Peleionen der Held durch das Männergetümmel.
    Jene berief die Götter umher und redete also:
    Überlegt nun beide, Poseidon du und Athene,
    Jeder in seinem Herzen, wohin sich wende die Sache.
    Dorther kommt Äneias, mit strahlendem Erze gewappnet,
    Gegen den Peleionen; es reizt’ ihn Phöbos Apollon.
    Aber wohlan, wir wollen zurück ihn drängen von dannen
    Alle nun, oder auch einer verteidige, neben ihm stehend,
    Peleus’ Sohn und erfüll ihn mit Kraft und lasse sein Herz nicht
    Mangeln des Muts, daß er sehe die mächtigsten unter den Göttern
    Sei’n ihm hold; doch nichtig sei jener Schutz, die von jeher
    Trojas Volk abwehren den Krieg und das Waffengetümmel.
    All entstiegen wir ja dem Olympos, um zu begegnen
    Diesem Gefecht, daß nichts im Troervolk er erdulde,
    Heute nur; künftig indes erduld er, was ihm das Schicksal,
    Als ihn die Mutter gebar, in den werdenden Faden gesponnen.
    Aber entdeckt nicht solches ein Götterspruch dem Achilleus;
    Schrecken ergreift ihn gewiß, wann ein Gott entgegen ihm wandelt
    Durch die Schlacht; denn furchtbar sind himmlische Götter von Anblick.
    Ihr antwortete drauf der Erderschüttrer Poseidon:
    Here, nicht so gewütet mit Heftigkeit! wenig geziemt dir’s.
    Ungern möcht ich solches, daß wir die anderen Götter
    Feindlich im Kampf anfielen; denn weit gewaltiger sind wir.
    Laßt uns jetzo vielmehr hingehn und nieder uns setzen
    Außer dem Weg auf die Wart und den Krieg die Männer besorgen.
    Aber wo Ares zuerst Kampf anhebt oder Apollon,
    Auch wo Achilleus sie hemmen und nicht ihn lassen im Kampfe:
    Schleunig sodann uns selber wird stracks sich erheben der Aufruhr
    Wilden Gefechts, und geschwinde hinweg dann scheidend, vermut ich,
    Kehren sie heim zum Olympos, zur Schar der anderen Götter,
    Unter unseren Händen mit Kraft und Stärke gebändigt.
    Dieses gesagt, ging jener voran, der Finstergelockte,
    Zu dem geschütteten Walle des göttergleichen Herakles,
    Den ihm hoch die Troer vordem und Pallas Athene
    Ründeten, daß sich, bergend dem Meerscheusal, er entrönne,
    Wann es einmal vom Gestade daher ihn scheucht’ in das Blachfeld.
    Dorthin ging Poseidon und saß mit den anderen Göttern,
    Ringsumher undurchdringlich Gewölk um die Schultern gehüllet.
    Drüben setzten sich jen’ auf der Stirn der Kallikolone,
    Schnellender Phöbos, um dich und den stadtverwüstenden Ares.
    Also saßen dort die Unsterblichen gegeneinander,
    Sinnend auf Rat; vom Beginne des harthinstreckenden Kampfes
    Säumten sie beiderseits; doch Zeus, hochthronend, gebot ihn.
    Voll ward nun das ganze Gefild und strahlte vom Erze
    Wandelnder Männer und Ross’, und es dröhnte der Grund von dem Fußtritt,
    Als sie sich nahten in Wut. Doch zween vorstrebende Männer
    Kamen hervor aus den Heeren gerannt in Begierde des Kampfes,
    Held Äneias, der Anchisiad, und der edle Achilleus.
    Sieh, Äneias zuerst kam wildandrohend, und hochher
    Nickte der Busch vom gewaltigen Helm; doch den stürmenden Stierschild
    Trug er der Brust vorhaltend und schwenkte den ehernen Wurfspieß.
    Gegen ihn drang der Peleide mit Ungestüm, wie ein Löwe
    Grimmvoll, den die Männer hinwegzutilgen verlangend
    Kommen, ein ganzes Volk (im Anfang stolz und verachtend
    Wandelt er, aber sobald mit dem Speer ein mutiger Jüngling
    Traf, dann gähnet er eingeschmiegt, und der Schaum von den Zähnen
    Rinnt ihm herab, und es stöhnt sein edeles Herz in dem Busen;
    Dann mit dem Schweif die Hüften und mächtigen Seiten des Bauches
    Geißelt er rechts und links, sich selbst anspornend zum Kampfe;
    Graß nun die Augen verdreht, anwütet er, ob er ermorde
    Einen Mann, ob er selbst hinstürz im Vordergetümmel):
    So den Achilleus drängte der Mut des erhabenen Herzens,
    Kühn entgegenzugehn dem tapferen

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