Ilias
gebietet.
Denn wo Achilleus allein den Troern naht in der Feldschlacht,
Nicht auch ein kleines bestehn sie den rüstigen Peleionen.
Stets vor ihm ja zuvor auch entbebten sie, schon ihn erblickend;
Doch nunmehr, da so heftig um seinen Freund er ergrimmt ist,
Sorg ich, daß er die Mauer auch trotz dem Schicksal verwüste.
Also redete Zeus und erregt’ unermeßliche Kriegswut.
Schnell nun eilten zum Kampf die Unsterblichen, zwiefachen Sinnes.
Here ging zum Kreise der Schiff’ und Pallas Athene;
Auch Poseidon zugleich, der Umuferer, auch Hermeias
Folgte, der Bringer des Heils, mit frommendem Rate geschmücket;
Auch Hephästos begleitete sie, wutfunkelnden Blickes,
Hinkend, und mühsam strebten daher die schwächlichen Beine.
Doch zu den Troern Ares mit wehendem Helm, und zugleich ihm
Phöbos, das Haupt ungeschoren, und Artemis, froh des Geschosses,
Leto und Xanthos zugleich und die holdanlächelnde Kypris.
Weil noch fern die Götter dem Kampf der Sterblichen waren,
Prangeten stets die Achaier in Herrlichkeit, weil Achilleus
Wieder erschien, der lange vom schrecklichen Kampfe gerastet;
Doch den Troern umher erzitterten unten die Glieder
Heftig vor Angst, da sie schauten den rüstigen Peleionen,
Leuchtend im Waffenschmuck, dem mordenden Ares vergleichbar.
Aber nachdem ins Gemeng Olympier kamen zu Männern,
Wütete Eris mit Macht, die Zerstreuerin, schrie auch Athene,
Stehend bald an der Tiefe des Grabens außer der Mauer,
Bald an des Meers weithallendem Strand scholl mächtig ihr Ausruf.
Dort brüllt’ Ares entgegen, dem düsteren Sturme vergleichbar,
Laut von der obersten Höhe der Stadt die Troer ermunternd,
Bald am Simois laufend umher auf Kallikolone.
So dort gegeneinander empöreten selige Götter
Beide Heer’ und entflammten zerschmetternden Streit der Vertilgung.
Graunvoll donnerte nun der waltende Herrscher der Welt Zeus
Obenher, und von unten erschütterte Poseidaon
Weit die unendliche Erd und der Berg aufstarrende Häupter.
Alle sie wankten bewegt, die Füße des quelligen Ida
Bis zu den Höhn, auch Ilios’ Stadt und der Danaer Schiffe.
Bang erschrak dort unten der Schattenfürst Aidoneus;
Bebend sprang er vom Thron mit Geschrei auf, daß ihm von oben
Nicht die Erd aufrisse der Landerschüttrer Poseidon,
Daß nicht Menschen erschien und Unsterblichen seine Behausung,
Fürchterlich dumpf, wustvoll und selbst den Göttern ein Abscheu.
Solch ein Getös erscholl, da die Götter zum Kampf sich erhoben.
Siehe, nunmehr entgegen dem Meerbeherrscher Poseidon
Stellte sich Phöbos Apollon und trug die gefiederten Pfeile;
Gegen den Ares stand die Kriegerin Pallas Athene,
Gegen Here die Göttin der Jagd, mit goldener Spindel,
Artemis, froh des Geschosses, des Fernetreffenden Schwester;
Gegen Leto Hermeias, der segnende Bringer des Heiles;
Doch dem Hephästos entgegen des Stroms tiefstrudelnder Herrscher,
Xanthos im Kreis der Götter genannt, von Menschen Skamandros.
So dort stürzten auf Götter die Götter sich. Aber Achilleus
Gegen den Hektor zumeist ins Gewühl zu tauchen begehrt’ er,
Priamos’ Sohn; denn vor allen mit seinem Blute verlangt’ ihn
Sehnlich, den Ares zu tränken, den unaufhaltsamen Krieger.
Doch den Äneias stürmte der Volkzerstreuer Apollon
Grad auf den Peleionen und haucht’ ihm edelen Mut ein,
Ähnlich an Wuchs und Stimme des Priamos Sohne Lykaon;
Dessen Gestalt nachahmend, begann der Herrscher Apollon:
Wo ist, Fürst der Troer, Äneias, alle die Drohung,
Welche du Trojas Helden bei festlichem Weine verhießest,
Kühn entgegen zu kämpfen dem Peleionen Achilleus?
Aber Äneias darauf antwortete, solches erwidernd:
Priamos’ Sohn, warum ermahnst du mich, ohne mein
Wollen Gegen Achilleus’ Macht, des hochbeherzten, zu kämpfen?
Schwerlich heute zuerst vor dem mutigen Renner Achilleus
Würd ich bestehn, der mich eher bereits mit der Lanze vom Ida
Weggescheucht, da er kam, die weidenden Rinder zu rauben,
Und Lyrnessos verheert’ und Pedasos. Aber Kronion
Rettete mich, der Kraft mir erregt’ und hurtige Schenkel.
Traun, ich wäre vertilgt von Achilleus’ Hand und Athenens,
Welche Licht ihm zu schaffen voranging und ihn ermahnte,
Leleger rings und Troer mit ehernem Speer zu ermorden.
Drum nicht mag dem Achilleus ein Mann zum Kampfe begegnen,
Stets ist ihm ein Unsterblicher nah, der Böses ihm abwehrt;
Auch zugleich sein Geschoß fliegt gradan, nicht ihm ermüdend,
Eh es in Menschenblut sich gesättiget. Wenn nur ein Gott
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