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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Held Äneias.
    Als sie nunmehr sich genaht, die Eilenden, gegeneinander,
    Rief zuerst anredend der mutige Renner Achilleus:
    Wie so weit, Äneias, hervor aus der Menge dich wagend
    Nahest du? Ob dir das Herz mit mir zu kämpfen gebietet,
    Weil du hoffst zu beherrschen die gaulbezähmenden Troer
    Künftig in Priamos’ Macht? O wenn du schon mich erlegtest,
    Nie wird Priamos drum in die Hand dir geben die Ehre.
    Denn selbst hat er ja Söhn’, und fest, nicht wankend beharrt er.
    Maßen vielleicht die Troer dir auserlesene Güter,
    Schön an Ackergefild und Pflanzungen, daß du sie bautest,
    Wenn mich einst du erschlügst? Das möchtest du schwerlich vollenden!
    Einmal schon, wie ich meine, dich selbst mit der Lanze verfolgt ich.
    Denkst du nicht mehr, wie ich dort dich Einsamen weg von den Rindern
    Scheuchte, die Höhn des Ida hinab, mit hurtigen Schenkeln,
    Fliegenden Laufs? Nicht wagtest du umzuschaun im Entfliehen!
    Dorther bis in Lyrnessos entflohest du; aber in Trümmer
    Warf ich sie, eingestürmt mit Pallas Athen’ und Kronion.
    Viele gefangene Weiber, beraubt der heiligen Freiheit,
    Führt ich; allein dich rettete Zeus und die anderen Götter.
    Schwerlich indes erretten sie heute dich, wie du im Herzen
    Etwa wähnst! Wohlan denn, ich rate dir, weiche mir eilig
    Unter die Menge zurück und scheue dich mir zu begegnen,
    Eh dich ein Übel ereilt! Geschehenes kennet der Tor auch!
    Aber Äneias darauf antwortete, solches erwidernd:
    Peleus’ Sohn, mit Worten fürwahr nicht, gleichwie ein Knäblein,
    Hoffe mich abzuschrecken; denn wohl vermöcht ich ja selber
    So herzschneidende Wort’ als frevele auszurufen.
    Kennen wir doch des andern Geschlecht und kennen die Eltern,
    Hörend die längstberühmten Erzählungen sterblicher Menschen;
    Nie sahn wir, die meinigen du, noch ich selber die deinen.
    Doch man sagt, dich zeugte der unvergleichbare Peleus,
    Dem dich Thetis gebar, des Meers schönlockige Göttin.
    Aber ich selbst, ein Sohn des hochgesinnten Anchises
    Rühm ich entsprossen zu sein von der Tochter Zeus’ Aphrodite.
    Jenen ist oder auch diesen, den trauten Sohn zu beweinen
    Heute bestimmt, nicht werden ja wir, durch kindische Worte
    So auseinander getrennt, das Schlachtfeld wieder verlassen.
    Soll ich dir aber auch dieses verkündigen, daß du erkennest
    Unserer Väter Geschlecht, wiewohl es vielen bekannt ist:
    Dardanos zeugte zuerst der Herrscher im Donnergewölk Zeus,
    Ihn, Dardanias Stifter; denn Ilios’ heilige Feste
    Stand noch nicht im Gefilde, bewohnt von redenden Menschen,
    Sondern am Abhang wohnten sie noch des quelligen Ida.
    Dardanos drauf erzeugt’ Erichthonios sich, den Beherrscher,
    Welcher der reichste war der sterblichen Erdebewohner.
    Stuten weideten ihm drei Tausende rings in den Auen,
    Säugende, üppigen Mutes, von hüpfenden Füllen begleitet.
    Boreas selbst, von den Reizen entbrannt der weidenden Stuten,
    Gattete sich, in ein Roß mit dunkeler Mähne gehüllet,
    Und zwölf mutige Füllen gebaren sie seiner Befruchtung.
    Diese, sooft sie sprangen auf nahrungsprossender Erde,
    Über die Spitzen des Halms hinflogen sie, ohn ihn zu knicken;
    Aber sooft sie sprangen auf weitem Rücken des Meeres,
    Liefen sie über die Wogen, nur kaum die Hufe benetzend.
    Dann Erichthonios zeugte den Tros zum Gebieter den Troern;
    Aber von Tros entsprangen die drei untadligen Söhne
    Ilos, Assarakos auch und der göttliche Held Ganymedes,
    Welcher der schönste war der sterblichen Erdebewohner;
    Ihn auch rafften die Götter empor, Zeus’ Becher zu füllen,
    Wegen der schönen Gestalt den Unsterblichen zugesellet.
    Ilos zeugte den Sohn Laomedon, tapfer und edel;
    Aber Laomedon zeugte den Priamos und den Tithonos,
    Lampos und Klytios auch und den streitbaren Held Hyketaon.
    Kapys, Assarakos’ Sohn, erzeugete drauf den Anchises,
    Aber Anchises mich selbst; und Priamos zeugte den Hektor.
    Sieh, aus solchem Geschlecht und Blute dir rühm ich mich jetzo.
    Doch der Menschen Gedeihn vermehrt und mindert Kronion,
    Wie sein Herz es gebietet; denn er ist mächtig vor allen.
    Aber laß nicht länger uns hier gleich albernen Kindern
    Schwatzend stehn in der Mitte des feindlichen Waffengetümmels;
    Denn leicht ist es beiden, uns kränkende Worte zu sagen,
    Viele, daß kaum sie trüg auch ein hundertrudriges Lastschiff.
    Flüchtig ja ist die Zunge der Sterblichen, vielfach die Reden
    Aller Art und weit das Gefild hinstreifender Worte.
    Wie du selbst geredet das Wort, so magst du es hören.
    Doch was nötiget uns, in

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