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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Gespannes,
    Hektor auch, der ein Gott bei Sterblichen war und an Tugend
    Nicht wie des sterblichen Manns, wie ein Sohn der Götter einherging:
    Diese mir raffte der Krieg; nur die Schandfleck’ alle sind übrig,
    Lügener all und Gaukler und treffliche Reigentänzer,
    Räuber des Volks, nur schwelgend im Fett der Lämmer und Zicklein!
    Wollt ihr nicht mir den Wagen sogleich ausrüsten und alles
    Dies in den Korb einlegen, daß unseren Weg wir vollenden?
    Jener sprach’s, und geschreckt vom scheltenden Rufe des Vaters,
    Trugen sie schnell aus der Halle den rollenden Wagen der Mäuler,
    Schön und neugefügt, und banden den Korb auf den Wagen;
    Hoben sodann vom Pflocke das Joch der Mäuler von Buchsbaum,
    Glatt, mit Buckeln erhöht, und wohl mit Ringen befestigt;
    Brachten zugleich mit dem Joche sein Band, neun Ellen an Länge,
    Legeten dieses behend auf die wohlgeglättete Deichsel,
    Vorn am äußersten End, und fügten den Ring auf den Nagel;
    Dreimal umschlangen sie jetzo des Jochs vorragende Buckeln,
    Banden dann grade sie fest und knüpfeten unten die Schlinge.
    Emsig darauf aus der Kammer, den zierlichen Wagen beladend,
    Trugen sie Hektors Lösegeschenk’, unendlichen Wertes;
    Fügeten dann die Mäuler, die stampfenden, rüstig zur Arbeit,
    Welche dem Priamos einst die ehrenden Myser geschenket.
    Rosse für Priamos’ Joch nun führten sie, welche der Alte
    Selbst mit Sorge gepflegt an schöngeglätteter Krippe;
    Beid itzt fügten die Ross’ im Hof des hohen Palastes,
    Priamos selbst und der Herold, des Rats allkundige Greise.
    Ihnen nahete Hekabe nun mit bekümmertem Herzen:
    Einen goldenen Becher des herzerfreuenden Weines
    Trug sie daher in der Rechten, zum Opfertrank vor der Reise,
    Trat hinzu vor die Ross’ und redete, also beginnend:
    Nimm und sprenge für Zeus und fleh ihm, daß du zurückkehrst
    Heim aus der feindlichen Männer Gewalt, da das mutige Herz dich
    Doch hintreibt zu den Schiffen, wie sehr ungern ich es wollte.
    Aber wohlan, nun bete zum schwarzumwölkten Kronion,
    Idas Gott, der umher auf Trojas Fluren herabschaut:
    Senden woll er zum Zeichen den raschgeflügelten Vogel,
    Welcher, ihm lieb vor allen, an mächtiger Stärke hervorragt,
    Rechts einher, damit du, ihn selbst mit den Augen erkennend,
    Seiner getrost zu den Schiffen der reisigen Danaer gehest.
    Doch wenn nicht dir gewährt der Donnerer seinen Gesandten,
    Nie dann möcht ich hinfort durch meinen Rat dich bewegen,
    Hin zu der Danaer Schiffen zu gehn, wie sehr du es wünschest.
    Ihr antwortete Priamos drauf, der göttliche Herrscher:
    Liebes Weib, gern will ich auf diesen Rat dir gehorchen;
    Wohl erhebt man die Hände zu Zeus, um Erbarmen ihn flehend.
    Also der Greis, und berief die Schaffnerin, daß sie die Hände
    Ihm mit lauterem Wasser besprengete; jene nun nahte,
    Haltend das Waschgefäß und die Kanne zugleich in den Händen.
    Als sich der Greis nun gewaschen, empfing er den Becher der Gattin,
    Stand in der Mitte des Hofs und betete, sprengte den Wein dann,
    Schauend zum Himmel empor, und rief mit erhobener Stimme:
    Vater Zeus, ruhmwürdig und hehr, du Herrscher vom Ida,
    Laß mich vor Peleus’ Sohn doch Mitleid finden und Gnade!
    Sende mir auch zum Zeichen den raschgeflügelten Vogel,
    Welcher, dir lieb vor allen, an mächtiger Stärke hervorragt,
    Rechts einher, damit ich, ihn selbst mit den Augen erkennend,
    Seiner getrost zu den Schiffen der reisigen Danaer gehe.
    Also sprach er flehend; ihn hörete Zeus Kronion.
    Schnell den Adler entsandt er, die edelste Vorbedeutung,
    Wohnend in Tal und Gesümpf, den schwarzgeflügelten Jäger.
    Weit wie die Türe sich öffnet der hochgewölbeten Kammer
    Eines begüterten Manns, mit festem Schlosse gefüget,
    Also breitete jener die Fittiche, als er am Himmel
    Rechtsher über der Stadt anstürmete. Jen’ ihn erblickend,
    Freueten sich, und allen durchglühete Wonne die Herzen.
    Eilend betrat nun der Greis den zierlichen Sessel des Wagens,
    Lenkte darauf aus dem Tor und der dumpfumtönenden Halle.
    Vor ihm zogen die Mäuler der Last vierrädrigen Wagen,
    Von Idäos gelenkt, dem feurigen; aber von hinten
    Stampfte der Rosse Gespann, die der Greis antrieb mit der Geißel,
    Hurtig einher durch die Stadt; und alle die Seinigen folgten
    Laut wehklagend ihm nach, als ob er zum Tod hinginge.
    Als sie nunmehr von der Höhe der Stadt in die Ebene kamen,
    Kehrten zurück die Eidam’ und Söhn’ in Ilios’ Feste.
    Doch nicht ihrer vergaß des Zeus allwaltende Vorsicht,
    Welche das Feld

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