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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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wohl mein Glückstag heute.
    Es dauerte weitere drei Minuten, bis Kohler und Langdon ihr  Ziel erreicht hatten, ein großes, gepflegtes Wohngebäude  inmitten eines Pappelhains. Im Vergleich zu den anderen  Wohnheimen wirkte es geradezu luxuriös. Die Steintafel neben  dem Eingang trug die Aufschrift BULDING C.
    Fantasievolle Bezeichnung, dachte Langdon.
    Trotz des nichts sagenden Namens fand Langdon Gefallen an  dem Gebäude und seinem architektonischen Stil – konservativ  und solide. Die Fassade bestand aus roten Ziegelsteinen und  besaß eine reich verzierte Balustrade. Das ganze Gebäude war  eingefasst von einer symmetrischen, sauber getrimmten Hecke. Auf dem Weg zum Eingang passierten die beiden Männer einen Torbogen, der von zwei Marmorsäulen gestützt wurde. Irgendjemand hatte eine gelbe Haftnotiz an eine der Säulen  geklebt:
     
    DIESE SÄULE IST IONISCH.
     
    Physiker-Graffiti?, sinnierte Langdon, während er die Säule  musterte und leise vor sich hinkicherte. »Ich sehe mit  Erleichterung, dass selbst die brillantesten Physiker hin und  wieder Fehler machen«, sagte er.
    Kohler wandte sich zu ihm um. »Wie meinen Sie das?«,  fragte er.
    »Wer immer diesen Zettel geschrieben hat, ist im Irrtum.  Diese Säulen sind nicht ionisch. Ionische Säulen sind gerade.  Diese hier verjüngen sich nach oben hin. Sie sind dorisch – das  griechische Gegenstück. Ein weit verbreiteter Irrtum.« Kohler lächelte nicht. »Der Urheber wollte einen Scherz  machen, Mr. Langdon. Ionisch bedeutet, dass Ionen enthalten  sind – elektrisch geladene Partikel. Die meisten Objekte  enthalten Ionen.«
    Langdon starrte auf die Säule und stöhnte resigniert. 
    Langdon fühlte sich immer noch wie ein dummer Junge, als er  im obersten Stockwerk von Building C aus dem Aufzug trat. Er  folgte Kohler durch einen möblierten Korridor. Die Ausstattung  war eine Überraschung – traditioneller französischer  Kolonialstil, ein Diwan aus Kirsche, eine Bodenvase aus  Porzellan, verschnörkelte Holzarbeiten.
    »Wir bieten unseren fest angestellten Wissenschaftlern nach  Möglichkeit eine komfortable Umgebung«, erklärte Kohler. 
    Offensichtlich, dachte Langdon. »Also hat der Mann auf dem  Fax hier oben gewohnt? Einer Ihrer leitenden Angestellten?« 
    »Sozusagen«, antwortete Kohler. »Er kam heute Morgen nicht  zu einer Besprechung und hat auch nicht auf den Pager geantwortet. Ich kam hierher, um ihn zu suchen, und fand ihn tot  in seinem Wohnzimmer.«
    Langdon erschauerte unwillkürlich, als ihm bewusst wurde,  dass er nun einen Leichnam zu sehen bekam. Sein Magen war  nie sonderlich robust gewesen – eine Schwäche, die er zum  ersten Mal als Kunststudent entdeckt hatte. Damals hatte die  Professorin ihren Studenten erzählt, wie Leonardo da Vinci sein  Wissen über den menschlichen Körper erlangt hatte. Durch das  Sezieren exhumierter Leichen.
    Kohler führte ihn bis ans Ende des Korridors. Sie kamen zu  einer einzelnen Tür. »Das Penthouse, wie Sie es wahrscheinlich  nennen würden«, verkündete Kohler und tupfte sich mit einem  weißen Taschentuch Schweißperlen von der Stirn.
    Langdon musterte die Eichentür. Auf dem Namensschild  stand:
     
    LEONARDO VETRA
     
    »Leonardo Vetra wäre nächste Woche achtundfünfzig  geworden«, verkündete Kohler. »Er war einer der brillantesten  Köpfe unserer Zeit. Sein Tod ist ein herber Verlust für die  gesamte Wissenschaft.«
    Einen Augenblick lang meinte Langdon, in Kohlers hartem  Gesicht Emotionen zu entdecken. Doch sie vergingen so schnell,  wie sie gekommen waren. Kohler griff in seine Tasche und zog  einen großen Schlüsselbund hervor.
    Ein eigenartiger Gedanke stieg in Langdon auf. Das Gebäude  wirkte verlassen. »Wo sind die anderen alle?«, fragte er.  Angesichts der Tatsache, dass sie im Begriff waren, den  Schauplatz eines Mordes zu betreten, hatte er nicht mit solcher  Stille gerechnet.
    »Die Bewohner sind in ihren Labors«, erwiderte Kohler,  während er nach dem richtigen Schlüssel suchte.
    »Ich meine die Polizei!«, erklärte Langdon. »Ist sie schon  wieder weg?«
    Kohler zögerte mit dem Schlüssel halb im Loch. »Polizei?« Langdon hielt dem Blick des Direktors stand. »Ja. Sie haben
    mir ein Fax geschickt, auf dem ein Ermordeter zu sehen ist. Sie  müssen doch die Polizei gerufen haben!«
    »Das habe ich ganz gewiss nicht.«
    »Was?«
    Kohlers graue Augen wurden hart. »Die Situation ist nicht so 

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