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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Illuminati nennt. Einige Historiker sind der Ansicht, dass…«
    Olivetti drückte wie besessen auf der Fernbedienung herum. Jeder Sender war inmitten einer Sondersendung.
    »… Schweizergardisten haben früher am Abend einen Leichnam in der Kirche Santa Maria del Popolo geborgen. Wir nehmen an, dass es sich bei dem Toten um Kardinal Ebner aus Deutschland…«
    »… Lichter im Petersdom und in den Vatikanischen Museen sind aus, und die Vermutungen gehen dahin…«
    »… werden wir mit dem Konspirationstheoretiker Tyler Tingley über dieses schockierende Wiederauftauchen aus dem Dunkel der Geschichte…«
    »… Gerüchte über zwei weitere angekündigte Morde im Verlauf des Abends…«
    »… die Frage gestellt werden, ob der aussichtsreichste Kandidat für die päpstliche Nachfolge, Kardinal Baggia aus Italien, unter den Vermissten…«
    Vittoria wandte sich ab. Alles ging viel zu schnell. Draußen vor dem Fenster, in der heraufziehenden Dämmerung, strömten die Menschen auf den Petersplatz, unwiderstehlich angezogen von der sich entwickelnden Tragödie. Die Menge wurde von Minute zu Minute dichter. Die Medienvertreter luden ihre Wagen aus und bauten Kameras und Scheinwerferbatterien auf.
    Olivetti legte die Fernbedienung hin und wandte sich zu dem Camerlengo um. »Monsignore, ich kann mir nicht erklären, wie das geschehen konnte! Wir haben das Band aus der Kamera genommen!«
    Der Camerlengo war zu betäubt, um zu antworten.
    Niemand sagte ein Wort. Die Schweizergardisten rührten sich nicht.
    »Wie es scheint«, sagte der Camerlengo schließlich mit einer Stimme, die zu niedergeschlagen klang, um ärgerlich zu sein, »haben wir diese Krise nicht so geheim gehalten, wie man mich glauben machen wollte.« Er blickte zum Fenster hinaus auf die wachsende Menschenmenge. »Ich muss zu ihnen sprechen.«
    Olivetti schüttelte den Kopf. »Nein, Monsignore. Das ist genau das, was die Illuminati von Ihnen erwarten. Damit würden Sie diese Verbrecher bestätigen, ihnen noch mehr Macht in die Hände spielen. Wir müssen schweigen, Monsignore.«
    »Und diese Menschen?« Der Camerlengo deutete zum Fenster hinaus. »Bald werden sich dort Zehntausende versammelt haben! Nicht mehr lange, und es sind Hunderttausende! Wir bringen sie in Gefahr, wenn wir diese Scharade nicht beenden! Ich muss sie warnen! Und anschließend müssen wir das Kardinalskollegium evakuieren.«
    »Wir haben noch Zeit. Warten wir, bis Hauptmann Rocher den Behälter mit dieser Antimaterie gefunden hat.«
    Der Camerlengo sah Olivetti durchdringend an. »Wollen Sie mir Befehle erteilen, Oberst?«
    »Nein, ich gebe Ihnen nur einen Rat, Monsignore. Wenn Sie sich wegen der Menschen draußen sorgen… Wir können den Platz unter irgendeinem Vorwand evakuieren. Aber zuzugeben, dass wir erpresst werden, wäre höchst gefährlich.«
    »Herr Oberst, hören Sie mir genau zu. Ich sage das nur einmal. Ich werde dieses Amt nicht dazu missbrauchen, die Welt zu belügen. Wenn ich vor die Menschen trete und zu ihnen spreche, werde ich die Wahrheit sagen!«
    »Die Wahrheit? Dass satanische Terroristen drohen, die ganze Vatikanstadt zu zerstören? Das würde unsere Position unnötig schwächen!«
    Der Camerlengo funkelte Oberst Olivetti an. »Wie viel schwächer könnte unsere Position denn noch werden?«
    Kocher stieß einen Warnruf aus, packte die Fernbedienung und stellte die Lautstärke höher. Alles drehte sich um.
    Die Frau auf dem Bildschirm sah nun sichtlich aufgeregt aus. Hinter ihr war ein Foto des verstorbenen Papstes zu sehen. »… sensationelle Informationen. Dies hier kam gerade von BBC herein…« Sie blickte zur Seite, als wollte sie sich bei ihrem Redakteur versichern, ob sie diese Nachricht wirklich verlesen sollte. Als diese Bestätigung offensichtlich kam, wandte sie sich wieder um und schaute in die Kamera. »Die Illuminati haben soeben die Verantwortung für…«, sie zögerte erneut. »Sie haben soeben die Verantwortung für den Tod des letzten Papstes vor zwei Wochen übernommen.«
    Der Camerlengo starrte offenen Mundes auf den Bildschirm.
    Rocher ließ die Fernbedienung fallen.
    Vittoria traute ihren Ohren nicht.
    »Nach Vatikanischem Gesetz«, fuhr die Nachrichtensprecherin fort, »ist es nicht gestattet, den verstorbenen Papst einer formellen Autopsie zu unterziehen. Daher kann die Behauptung der Illuminati nicht bestätigt werden. Nichtsdestotrotz behaupten sie, dass die Todesursache nicht Hirnschlag war, sondern Vergiftung.«
    Im Amtszimmer des

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