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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Papstes herrschte einmal mehr Totenstille.
    »Das ist Wahnsinn!«, brach es aus Olivetti hervor. »Eine verdammte Lüge!«
    Rocher zappte erneut durch die Kanäle. Die Meldung schien sich auszubreiten wie eine Seuche. Auf allen Sendern die gleiche Geschichte. Die Schlagzeilen überboten sich an Sensationsheischerei.
     
    MORD IM VATIKAN
    PAPST VERGIFTET
    SATAN SUCHT HAUS GOTTES HEIM
     
    Der Camerlengo wandte den Blick ab. »Gott sei uns gnädig.«
    Rocher schaltete weiter. BBC flackerte über den Schirm »… hat mir einen Tipp gegeben, dass in der Kirche Santa Maria del Popolo ein Mord verübt würde…«
    »Warten Sie!«, rief der Camerlengo. »Lassen Sie das laufen!« Rocher gehorchte. Auf dem Schirm war ein
    Nachrichtenmoderator an seinem Sprechertisch zu sehen. Über seiner Schulter die Fotografie eines eigenartig aussehenden Mannes mit einem roten Bart. Unter dem Foto stand: 
     
    GÜNTHER GLICK LIVE AUS DER VATIKANSTADT. 
     
    Reporter Günther Glick war offensichtlich per Telefon mit dem Nachrichtenstudio verbunden. Die Leitung knisterte und rauschte.»… meine Videografin hat die Aufnahmen von dem toten Kardinal gemacht, der von der Schweizergarde aus der Kirche Santa Maria del Popolo geborgen wurde.«
    »Lassen Sie mich das für die Zuschauer wiederholen«, sagte der Nachrichtensprecher in London. »Unser Reporter Günther Glick hat diese Geschichte als Erster gebracht. Er hatte inzwischen zweimal telefonischen Kontakt mit dem angeblichen Assassinen der Illuminati. Günther, Sie sagen, dass der Assassine erst vor wenigen Augenblicken angerufen und Ihnen eine Bo tschaft der Illuminati überbracht hat?«
    »Genau.«
    »Und diese Botschaft besagt, dass die Illuminati verantwortlich sind für den Tod des Papstes?« Der Nachrichtensprecher klang ungläubig.
    »Ganz recht. Der Anrufer teilte mir mit, dass der Papst nicht durch einen Schlaganfall starb, wie vom Vatikan angenommen, sondern dass er von den Illuminati vergiftet worden ist.«
    Im Amtszimmer wagte niemand zu atmen.
    » Vergiftet?«, fragte der Nachrichtensprecher. »Aber… aber wie?«
    »Der Assassine hat keine Einzelheiten genannt«, antwortete Glick am Telefon. »Er hat lediglich behauptet, dass der Papst mit einem Medikament umgebracht wurde, das unter dem Namen…«, in der Leitung war das Rascheln von Papier zu hören, »… unter dem Namen Heparin bekannt ist.«
    Der Camerlengo, Olivetti und Rocher wechselten verwirrte Blicke.
    »Heparin?«, sagte Rocher sichtlich schockiert. »Aber… ist das nicht…?«
    Der Camerlengo erbleichte. »Das Medikament, das der Papst jeden Tag nahm.«
    »Der Papst nahm Heparin?«, fragte Vittoria ungläubig.
    »Er hatte ein Venenleiden«, erklärte der Camerlengo. »Er bekam jeden Tag eine Injektion.«
    »Aber Heparin ist kein Gift!«, sagte Rocher verblüfft. »Warum sollten die Illuminati behaupten…?«
    »In der falschen Dosis schon«, widersprach Vittoria. »Heparin ist ein Antikoagulans. Eine Überdosis würde massive innere Blutungen und Hirnblutungen hervorrufen.«
    Olivetti musterte sie misstrauisch. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin Meeresforscherin. Marinebiologen benutzen Heparin, um Thrombosen bei gefangenen Meeressäugern aufgrund von verminderter Bewegung zu verhindern. Es gab eine Reihe von Todesfällen bei Tieren aufgrund falscher Dosierung.« Sie zögerte. »Eine Überdosis Heparin würde bei einem Menschen zu Symptomen führen, die leicht mit einem Hirnschlag verwechselt werden können… insbesondere, wenn keine richtige Autopsie vorgenommen wird.«
    Der Camerlengo schien zutiefst beunruhigt.
    »Monsignore«, warf Oberst Olivetti ein, »offensichtlich handelt es sich um einen Trick der Illuminati, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu gewinnen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass jemand dem Papst eine Überdosis dieses Medikaments verabreicht hat. Niemand hatte Zutritt. Doch selbst wenn wir den Köder schlucken und auf diese Behauptung reagieren – was würde es nützen? Die Vatikanischen Gesetze verbieten eine Autopsie. Wir würden nichts herausfinden. Die Autopsie würde Spuren von Heparin zutage fördern, von den täglichen Injektionen, weiter nichts.«
    »Zugegeben.« Die Stimme des Camerlengo nahm an Schärfe zu. »Aber das ist es nicht, was mir die größten Sorgen bereitet. Niemand außerhalb des Vatikans wusste, dass der Papst mit Heparin behandelt wurde.«
    Schweigen.
    »Falls er eine Überdosis erhielt«, sagte Vittoria in die Stille, »würde sein Leichnam Spuren davon

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