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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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ihn mal ganz aus der Nähe. Das ist nun wirklich kein Olivenzweig in seiner linken Klaue, Baby. Das ist unsere alte Freundin Maria Juana. Du hast dir noch nie so richtig eine Dollarnote angeguckt, oder? Der wahre Symbolismus der Pyramide ist natürlich alchemistischer Natur. Der traditionelle Kode stellt die drei Arten von Sex dar, mit dem Kubus, der Pyramide und der Kugel. Der Kubus repräsentiert, jene Travestie, die wir nennen, bei welchem die beiden Nervensysteme beim Orgasmus nie wirklich ineinander verschmelzen, wie die beiden parallel laufenden Seiten eines Kubus. Die Pyramide zeigt, wie die beiden Seiten zusammenkommen und sich vereinigen, der magisch-telepathische Orgasmus. Die Kugel entspricht dem tantrischen Ritual, ins Unendliche verlängert, ohne Orgasmus. Die Alchemisten benutzten diesen Kode über zweitausend Jahre lang. Die Rosenkreuzer unter den Gründungsvätern der Vereinigten Staaten benutzten die Pyramide als Symbol ihrer Sex-Magie. In neuerer Zeit benutzte Aleister Crowley dieses Symbol in gleicher Weise. Das Auge in der Pyramide bedeutet das Zusammentreffen der beiden Seelen. Neurologisches Ineinandergreifen. Das Sich-Öffnen des Auges von Shiva. Ewige Schlangenkraft ... Das Ineinandergehen von Rose und Kreuz, Vagina und Penis, im Rosen-Kreuz. Der Astralsprung. Die Seele entkommt der Physiologie.»
    Gemäss dem, was die Wissenschaftler der ELF Hagbard erzählt hatten, sagte man, das AUM werde augenblicklich wirken. Also näherte sich Joe dem ersten Mann, der vom Punsch getrunken hatte, und begann eine Unterhaltung. «Nette Rede, die Smiling Jim gehalten hat», sagte er in vollem Ernst. (Ich rammte die Pistole in Carlos Bauch und sah wie er bleich um die Nase wurde. «Nein, keine Angst», sagte ich lächelnd. «An dir werd ich's nicht ausprobieren. Aber wenn ich gleich hier rausgehe, wird es irgendwo in Morningside Heights einen toten Bullen geben.» Er hob zu sprechen an und ich rammte die Pistole noch ein wenig tiefer rein und grinste, während er nach Luft schnappte. «Kamerad», fügte ich hinzu.) «Ja, Smiling Jim kam mit 'ner silbernen Zunge auf die Welt», entgegnete der andere.
    «Eine silberne Zunge», stimmte Joe andächtig zu, und indem er seine Hand ausstreckte, fügte er hinzu, «übrigens, ich bin Jim Mallison von der New Yorker Delegation.»
    «Schon am Akzent gemerkt», sagte der andere Mann knapp. «Ich bin Clem Cotex, aus Little Rock.» Sie schüttelten sich die Hände. «Nett, Sie kennenzulernen.»
    «Schade um den Jungen, den sie rausgeschmissen haben», sagte Joe mit gesenkter Stimme. «Mir sah es ganz so aus, wissen Sie, als hätte der Saalordner ihn wirklich angefasst.»
    Cotex sah einen Augenblick lang erstaunt auf, dann aber schüttelte er zweifelnd den Kopf. « Man kann nie wissen heutzutage, vor allem in den Grossstädten. Glauben Sie wirklich, ein Andy Fraw-Ordner könnte ein - lauer Bruder sein?»
    «Wie Sie bereits sagten, heutzutage in den Grossstädten...» Joe zuckte die Achseln. « Was ich sage, ist, dass es ganz so aussah. Natürlich kann es sein, dass der Ordner keiner von der Sippe ist. Vielleicht ist's nur so'n kleiner Dieb, der dem Bengel das Portemonnaie wegnehmen wollte. Davon gibt es heute leider auch sehr viele.» Unwillkürlich griff Cotex nach hinten, um seine eigene Brieftasche zu fühlen, und Joe fuhr scheinheilig fort: «Aber letztlich könnte ich's ihm nicht mal übelnehmen. Wer will schon Saalordner bei der KCUF werden, wenn Sie sich's mal richtig überlegen? Es kann Ihnen doch nicht entgangen sein, wieviele Homosexuelle wir in unserer Organisation haben.»
    «Was?» Cotex Augen traten hervor.
    «Haben Sie's wirklich noch nicht gemerkt?» Joe lächelte aufmunternd. «Es gibt nur sehr wenige unter uns, die wahre Christen sind. Die meisten Mitglieder duften so ein ganz wenig nach Lavendel; Sie wissen, was ich meine? Ich denke, das ist eines unserer Hauptprobleme und wir sollten uns schleunigst einmal damit befassen und es offen diskutieren. Endlich mal reinen Tisch machen, stimmt's? Denken Sie doch zum Beispiel nur mal daran, wie Smiling Jim einem seinen Arm um die Schultern legt, wenn er so mit einem spricht...»
    Cotex unterbrach: «Hey, Mister, Sie sind verdammt hell, bei mir schlägt's gerade ein wie der Blitz... einige der Männer hier schüttelten sich, als Smiling Jim die Aktfotos zeigte, um zu beweisen, wie schlecht manche Zeitschriften geworden sind. Sie lehnten sie nicht nur ab, es ekelte sie, verdammt noch mal, richtig an.

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