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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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geraten war, sich entschloß, Kommandos zu organisieren, um den Hippie-Yippie-Commie-Pazifisten-Sumpf einmal selbst auszuheben. In dem Augenblick, in dem sie sich im East Village breitmachten — das, wie sie richtig vermutet hatten, Hunderttausende von bärtigen, langhaarigen und sonstwie halbsichtbaren Flüchtlingen vor den Konflikten in Vietnam, Kambodscha, Thailand, Laos, Taiwan, Costa Rica, Chile und Terra del Fuego Zuflucht gewährte -, trafen sie in gleicher Weise auf Mißtrauen und Widerstand. Nach drei Stunden ordnete der Bürgermeister die Umzingelung dieses Stadtgebiets durch die Polizei an. Die Polizei stand natürlich auf der Seite der God's Lightning und tat alles, was sie konnte, um ihnen beim Gemetzel der Großen Ungewaschenen zu helfen und reziprokes Gemetzel zu vermeiden. Nach dem dritten Tag rief der Gouverneur die National-Garde zu Hilfe. Die National-Garde bestand überwiegend selbst aus Leuten, die im stillen Drückeberger waren, und so halfen sie, die Bilanz an Opfern ein wenig auszugleichen und unterstützten die Bedrängten sogar. Nach der dritten Woche ununterbrochener Kämpfe erklärte der Präsident einen Teil Manhattans zum Katastrophengebiet und schickte das Rote Kreuz, um den wenigen Überlebenden zu helfen. Ich war die ganze Zeit mittendrin (Sie können sich überhaupt nicht vorstellen, welch bizarre Formen so ein Bürgerkrieg annehmen kann, wenn die eine Seite Mülleimer anstelle von schwerer Artillerie einsetzt) und traf gerade Joe Malik, unter einem Silver Wraith Rolls Royce, unter den er gekrochen war, um Notizen über die Ereignisse an vorderster Front aufzuschreiben, und ich war druntergekrochen, um die Wunden zu lecken, die ich erlangt hatte, als ich durch die Schaufensterscheibe des Peace Eye Bookstore in den Laden gestoßen wurde — die Narben davon kann ich Ihnen heute noch zeigen — und über meine Schulter weg höre ich eine Stimme sagen, daß ich die Tatsache, daß August Personage, nur ein paar Meter von uns weg, in einer Telefonzelle eingeschlossen worden sei, in Betracht ziehen müsse; dieser arme Kerl litt gräßliche Höllenqualen, die Polizei könne, trotz des Chaos drumherum, seinem letzten obszönen Telefonanruf nachgegangen sein und ihn in der Zelle finden; immer noch in der Telefonzelle, mit viel zuviel Angst im Arsch, er könne einen Mülleimerdeckel oder 'ne Kugel oder sonstwas aus dem reichhaltigen Angebot von Metall, das durch die Luft schwirrte, abbekommen — und ich kann mich sogar erinnern, daß der Rolls das Nummernschild RPD-1 trug, was mich auf den Gedanken brachte, daß eine gewisse hochstehende Persönlichkeit sich ebenfalls in der Nähe aufhielt, und, gerade hier, zweifellos seltsamen Geschäften nachging. Atlanta selbst traf ich einen Tag später und einen Block weiter nördlich, dort, wo Taylor Mead seine berühmte Letzte Stellung vorführte. Atlanta ergriff mich beim Arm (beim verletzten Arm: ich heulte auf vor Schmerz) und donnerte mir irgendwas wie «Willkommen, Bruder im Wahren Glauben! Krieg zeigt den gesunden Staat! Konflikt ist der Schöpfer aller Dinge!» ins Ohr. Natürlich merkte ich, daß sie sich voll auf der Heraklit-Wellenlänge befand, und mit äußerster Leidenschaft zitierte ich: « Die Menschen sollten für die Gesetze kämpfen, wie sie für die Mauern der Stadt kämpfen!» Das gewann ihr Vertrauen und für den Rest der Schlacht wurde ich Atlantas persönlicher Leutnant.
    Atlanta erinnerte sich meiner von diesem Aufruhr und ich wurde dazu auserkoren, die ersten taktischen Streiks gegen Naders Raiders zu organisieren. Wenn ich es mal selbst so sagen darf, ich vollbrachte da wirklich einen lobenswerten Job; es brachte mir eine Gehaltserhöhung ein, ein knappes, aber zufriedenes Lächeln meiner QA-Connection, Winifred beförderte mich zum Illumina-tus Prelator — und dazu kam noch eine weitere Audienz bei Atlanta Hope, die zu meiner Initiation in den A.-. A.-, führte, jener supergeheimen Sekte, für die sie eigentlich arbeitete. (Der A.-. A.-. ist derart geheim, daß ich selbst jetzt noch nicht einmal weiß, was sich hinter den beiden Buchstaben verbirgt.) Mein geheimer Name war Stab-Ritter, E; diesen Titel erlangte ich, indem ich wahllos eine Tarotkarte zog, das E fügte sie dann als Numerierung hinzu -woraus ich entnehmen konnte, daß es wahrscheinlich noch vier andere Stab-Ritter geben mußte, wie auch fünf Schwert-Könige usw., was wiederum besagte, daß der A.-. A.-, selbst in esoterischen Gefilden etwas ganz Besonderes

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