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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Dreieck, das grünlich-weiß fluoreszierend schimmerte. Im Zentrum hatte es einen roten Punkt.
    «Was ist das?» fragte George.
    «Ein intelligentes, wirbelloses Meeresgeschöpf von solchen Ausmaßen, daß man ihm mit dem Begriff < gigantisch > unrecht tun würde», sagte Hagbard. «Neben ihm nimmt ein Wal sich so aus
    wie ein Aal neben einem Wal. Es ist ein Organismus wie kein anderer auf dieser Erde. Es ist eine einzige Zelle, die sich niemals geteilt hat und über Millionen von Jahren immer größer und größer gewurden ist. Seine Fangarme können unser U-Boot mit einer Leichtigkeit halten wie ein kleines Kind ein Papierschiffchen. Sein Körper hat die Form einer Pyramide. Bei dieser Größe braucht es nicht die normale Form der Fische. Es braucht eine stabilere Form, um dem gewaltigen Wasserdruck am Grund des Ozeans standzuhalten. Und so hat es die Form einer Pyramide angenommen, einer Pyramide mit fünf Seiten, die Grundfläche eingeschlossen.»
    «Das Blinzeln eines Gottesauges», sagte George auf einmal.» Der Maßstab offenbart einem einen gewaltigen Unterschied bei der Einschätzung der Realität. Was die Zeit für einen Sequoia-Baum ist, ist längst nicht die Zeit für den Menschen.»
    Leviathan trieb näher an sie heran und zog sie gleichzeitig näher zu sich heran. Ein einzelner, glühend roter Zellkern brannte wie eine Unterwasscrsonne im Zentrum der Pyramide, die wie ein Berg aus Glas aussah.
    « Und doch kann man einsam sein. Für einen Menschen mag eine halbe Stunde der Einsamkeit schon unsägliche Schmerzen verursachen. Für ein Wesen, für das eine Million Jahre nicht länger ist als ein Jahr für den Menschen, mag der Schmerz der Einsamkeit groß sein. Sehr groß.»
    « George, wovon redest du ?» fragte Joe.
    Hagbard sagte: «Es gibt Pflanzen, die in eben diesem Licht existieren können. In Tiefen des Ozeans, in denen man kaum vermuten würde, daß eine Pflanze überlebt. Über Millionen von Jahren hinweg haben sich um es herum parasitäre Lebensformen herausgebildet.» Noch immer benommen von Georges merkwürdigem Gerede blickte Joe hinaus und sah eine schwach leuchtende Wolke, die sich um Leviathans Körper gebildet hatte. Diese Wolke mußte aus Abermillionen von winzigsten Lebewesen bestehen, die um das Monstrum herumschwammen.
    Die Tür zur Brücke öffnete sich erneut, und Harry Coin, Otto Waterhouse und John-John Dillinger traten ein. « Für uns gab es
    keine Gefechtsstation, und da dachte ich, wir schauen mal hier herein, um zu sehen, was los ist», sagte Dillinger. Dann, als er Leviathan erblickte, klappte sein Unterkiefer herab. «Heiliger Strohsack!»
    «Jesus suffering Christ», sagte Harry Coin. «Wenn ich dieses Ding ficken könnte, hätte ich das größte Lebewesen aller Zeiten gefickt.»
    «Willst du 'ne Taucherausrüstung?» fragte Hagbard. «Vielleicht könntest du ihn ein wenig zerstreuen.»
    «Wovon ernährt es sich ?» fragte Joe. « So ein Ding muß doch dauernd fressen, um zu überleben.»
    «Er ist ein Allesfresser», sagte Hagbard. «Muß er auch sein. Er frißt alle Lebewesen in Reichweite, von Amöben über Tang bis zu Walfischen. Wahrscheinlich kann er wie Pflanzen auch Energie aus anorganischer Materie ziehen. Durch die geologischen Zeitalter hindurch muß er fähig geworden sein, seinen Nahrungsplan ziemlich flexibel zu halten. Vor einer Million Jahren war er allerdings noch nicht so groß. Und er wächst sehr langsam.»
    «Ich bin das erste aller Lebewesen», sagte George. «Das erste Lebewesen war Eins. Und es ist immer noch Eins.»
    «George?» fragte Hagbard und blickte den jungen Mann aus schmalen Augen an. «George, warum redest du so komisches Zeug ?»
    «Er kommt näher ran», sagte Otto.
    «Hagbard, was zum Teufel willst du tun?» fragte Dillinger. «Werden wir kämpfen, weglaufen oder wird das Ding uns fres sen ?»
    « Laßt ihn noch ein wenig näher rankommen », sagte Hagbard. «Ich möchte ihn gern mal ganz aus der Nähe sehen. Niemals zuvor hatte ich eine solche Chance und vielleicht werde ich nie wieder eine solche Chance kriegen.»
    «Mit dieser Einstellung wirst du es schon bald von innen sehen », sagte Dillinger.
    An allen fünf Enden der Pyramide waren Bündel von fünf Fangarmen, Hunderte von Metern lang und mit zusätzlichen Fangarmen wie von Girlanden geschmückt, jenen langen, draht-ähnlichen Tastarmen, die das U-Boot zuerst gestreift hatten. Einer der Hauptfangarme war es, der die Leif Eriksson umklammert hielt. Das Ende eines zweiten

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