Im Anhang mein Herz
der Arbeit.
D as hatte ich schon seit einigen Jahren vor. Es gibt sich meistens wieder, sobald ich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss.
Natürlich kannst du mir Filme ungesehen zurückgeben.
Im letzten Monat waren es vier Treffen mit dir. Im Übrigen finde ich, die durch den Urlaub ausfallenden Treffen sollten auf die anderen Monate verteilt werden. Wegen meiner Statistik.
Ein wenig schlechtes Gewissen habe ich, dass ich bei diesem schönen Wetter drinnen bin. Doch zu viele UV-Strahlen schaden auch der Haut, spricht der Maulwurf, der nächtens ins Freie spaziert.
Meine Kinder habe ich wieder telefonisch nicht erreicht. Daher habe ich ihnen eine Mail geschickt und sie für das nächste Wochenende eingeladen.
Morg en besuche ich die Oma im Heim.
Zu Irene: Nein, verzeihen wäre mir nicht möglich. Ich habe sie oft genug gewarnt. Aber glückliche Momente mit ihr sind mir in den letzten Stunden eingefallen. Ihre Sanftheit. Und sie baut auf mich.
Sie hat zwei Gesichter. J enes, das ihrem Freund zugewandt ist, hasse ich. Der sanfte Ausdruck ihrer dunklen Augen hat sich mir jedoch eingeprägt.
Ich werde ihren verlockenden Blicken nicht mehr nachgeben. Schluss.
Meine Zuneigung zu dir hält jedoch ewig, da ich nie desillusioniert werde.
Jetzt war das PS länger als der Rumpf.
PPS Wenn ich für jeden gedachten aber nicht abgesendeten Kuss eine Münze bekommen hätte, dann könnte ich mir einen Urlaub dort leisten, wo du jeden Sommer hinfährst.
Und noch ein PS : Du glaubst vielleicht, ich halte Irene für eine Schlampe, die mich nur ausgenutzt hat. So ist es nicht. Aber ich kann mir jetzt nicht vornehmen zu denken, wenn der Freund sie nicht mehr haben will, dann kriege ich sie halt doch nach dem Urlaub.
Unmittelbar, bevor sie wegfuhr, rief Irene noch an, was mich erstaunte. Sie wirkte traurig, nachdenklich, fast ein wenig verstört, fast wie ein einsames Kind.
Ich fragte sie, was sie denn noch wolle.
Sie sagte, sie habe sich nicht früher anzurufen getraut und verabschiedete sich.
23.01
Erna ist wieder da . Ich habe sie zum Chinesen mitgenommen.
A nfangs war es erträglich, aber gegen Ende dann wieder ungut. Vorwürfe und so.
Unsere Liste habe ich ausgefüllt und sende sie dir morgen.
Am Dienstag und Mittwoch bin ich alleine im Zimmer, da alle auf Kurs sind. Das wird angenehm ruhig sein.
Was du kürzlich gesagt hast, dass dir an meiner Zukunft mit Irene liege. Du hast gemeint, ich hätte doch auch einen Knacks, nicht nur sie. Ja, es stimmt.
A ber sie ist jetzt nicht da.
So denke ich an dich. Aber brav. S o brav, dass es braver nicht geht. So bin ich. Man könnte mich mit dir zwei Wochen in einer Suite einsperren und ich würde mit dir nur über deinen Mann plaudern.
Montag früh, 12. Juli, zu Hause
Liebe Marlene, guten Morgen!
Gestern habe ich noch viel gemacht, installiert , getestet, einsortiert, Hanteltraining gegen Mitternacht, da es vorher zu heiß war, und allerhand wiedergefunden beim Aufräumen.
Nun freue ich mich schon auf meine n Städteflug.
Ic h habe noch etwas Musik für dich aufgenommen und lasse sie dir vor deinem Urlaub zukommen. Alles ist melodisch, wie es dir gefällt.
Artur
PS Von meiner älteren Tochter habe ich eine CD geliehen bekommen, die nehme ich dir auch noch auf.
PPS Erna sagte durch meine Türe, sie gehe jetzt, und als ich mich später heraustraute, fand ich einen Zettel, dass sie bis morgen Abend weg sei.
Ich liebe solche Lichtblicke!
PPPS Natürlich mag ich diese mir widerliche Schlampe Irene noch. Wenn du das ohnehin vermutest, liegst du richtig.
Ich habe schon lange nicht mehr viel getrunken, weiß aber nicht, ob ich es heute Abend tue. Aber ich weiß, es bringt überhaupt nichts, ganz im Gegenteil, und für die Kondition ist es auch Gift.
Ich werde es daher bleiben lassen.
Montag, 12. Juli, 10.29
Betreff: Erna?
Vielleicht war es Erna, die dich angerufen und wieder aufgelegt hat? Sie hat mit gestern Abend wieder einige Fragen über dich gestellt. Dann hat sie noch gesagt, ihr neues Auto schneide viel besser ab »das komische Gefährt, das deine Marlene fährt« und so weiter.
Was ich dir einmal über Irene erzählen will, würde jetzt zu lange dauern. Später schreibe ich dir das. Artur
Montag, 12. Juli, 13.03
Betreff: zu Erna noch
Es ist auf keinen Fall so, dass sie glaubt, dass du meine Freundin bist. Und ich möchte auf gar keinen Fall, dass ihr Kontakt habt.
Das täte ihr so passen, dass sie sich auch da noch wichtig machen
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