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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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maurischen Palast, mit dem Auftrag, den Brief nur dem Prinzen persönlich auszuhändigen. Der Earl gratulierte Alex zu dessen erlesenem Geschmack, was Frauen betraf. Natürlich sei Zena unersetzlich, aber er habe die Gesellschaft der zwölf schönen, hochgebildeten Damen sehr genossen.
    Grinsend warf Alex den Brief ins Kaminfeuer.
    Wegen der körperlichen Behinderungen der Braut und des Bräutigams verbrachten sie eine geruhsame zweite Hochzeitsnacht im maurischen Palast. Sie hatten der Familie und den Freunden Telegramme geschickt, um sie über die Versöhnung und die neuerliche Heirat zu informieren. Am nächsten Morgen wollten sie auf der Yacht Southern Star eine Kreuzfahrt nach Biskra unternehmen. Zwei Wochen später, kurz vor der Geburt des Babys, würden sie nach Nizza zurückkehren.
    Als sie in dieser Nacht nebeneinanderlagen, bemerkte Alex die gedrückte Stimmung seiner Frau. »Woran denkst du?«
    »Würdest du’s undankbar und kindisch finden, wenn ich auch mal was anderes sein möchte als Ehefrau und Mutter?«
    »Was meiner maman gut genug war, müßte auch meiner Gemahlin genügen«, erwiderte er melodramatisch.
    »Mach dich nicht lustig über mich. Ich mein’s ernst.«
    »Ah, der kleine Blaustrumpf … Schon gut, Liebling.
    Wenn du Stroh im Kopf hättest, wie die meisten Damen meines Bekanntenkreises, würdest du mir nicht gefallen. Meinetwegen kannst du dich für die Frauenbewegung engagieren oder studieren. Wenn du willst, baue ich dir eine Universität. Oder ich klettere mit dir in die kaukasischen Berge und helfe dir, die Forschungen deines Vaters fortzusetzen. Trommeln wir eine Karawane zusammen! Soll ich schon mal zu packen anfangen?« Er wandte sich ab, als wollte er aus dem Bett steigen.
    Erbost hielt sie ihn fest. »Hör auf, mich zu verspotten!«
    »Das tu ich ja gar nicht!« protestierte Alex. »Ich bin ein sehr verständnisvoller Ehemann und erfülle alle deine Wünsche. Einen Gefallen solltest du mir allerdings erweisen. Treten wir die Reise in den Kaukasus erst nach deiner Niederkunft an. Ich fände es etwas unpassend, wenn mein Erbe in einer einsamen Felsenhöhle zur Welt käme.« Natürlich neckte er sie. Aber im Grunde meinte er es ernst. Er wollte sich nach besten Kräften bemühen, Zena glücklich zu machen. »Danach brechen wir auf. Womit soll ich mich denn sonst beschäftigen? Dieses ewige Einerlei – die Jagd im Winter, die militärischen Manöver im Sommer, die Gesellschaftssaison in Paris und Petersburg – das alles langweilt mich. Wenn du mir hin und wieder weitere Kinder schenkst, können wir die Zwischenzeit auf Forschungsreisen verbringen, meine kleine Suffragette.«
    »Würde dich das wirklich nicht stören, Sasha?«
    »Kein bißchen.«
    »Aber – mit einem Baby …«
    »Wir nehmen Sänften und Kinderfrauen für Bobby und das Kleine mit. Wohin du auch gehen willst, ich begleite dich. Nie wieder lasse ich dich aus den Augen«, versicherte er und umarmte Zena. »Noch eine qualvolle Trennung würde ich nicht ertragen. Du wirst mir doch kein zweites Mal davonlaufen?«
    Heiße Freude erfüllte ihr Herz. »Nie mehr.«
    Sie genossen zehn wundervolle Tage auf der Yacht im Mittelmeer und kehrten gerade noch rechtzeitig nach Nizza zurück. Zenas Wehen begannen bereits, bevor sie den Hafen erreichten. Während sie die letzten Seemeilen zurücklegten, liefen die Schiffsmotoren auf Hochtouren. Alex trug seine Frau zur wartenden Kutsche.
    So schnell wie möglich fuhren sie zum maurischen Palast hinauf. Dort warteten die besten Ärzte und Hebammen von Nizza.
    Alex saß am Bett seiner Gemahlin, die sich in heftigen Schmerzen wand, versuchte sie zu trösten und wurde von schrecklichen Schuldgefühlen geplagt. O Gott, was hatte er ihr angetan? Mußten das alle werdende Mütter durchmachen? »Können Sie denn nichts tun?« herrschte er die Ärzte an.
    »Madame kommt sehr gut voran, Prinz Alexander«, entgegnete der Sprecher des schwarzgekleideten Kollegiums. »Normalerweise ziehen es die Ehemänner vor, draußen auszuharren …« Ein vernichtender Blick brachte ihn zum Schweigen.
    Da Alex dem Doktor mißtraute, wandte er sich besorgt an die Hebammen. »Ist wirklich alles in Ordnung?«
    »Nur noch ein paar Minuten, Monsieur, dann hat sie’s überstanden«, antwortete eine mitfühlende alte Frau.
    Inständig hoffte Alex, sie würde recht behalten, und umklammerte Zenas schlaffe Hand. Es dauerte tatsächlich nicht mehr allzulange, bis ihm die alte Hebamme ein schreiendes, in weißes Leinen

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