Im Bann der Ringe (German Edition)
Wange bahnte und schniefte.
„Ach, Süße“, hauchte Jayden ihr zu. „Da hab ich wohl einen ganz wunden Punkt getroffen, was?“
„Volltreffer.“ Cat schniefte noch mal und rang sich ein schiefes Lächeln ab.
„Cat, dann lass es! Wenn er es nicht versteht, ist er sowieso nicht der Richtige.“ Im Brustton der Überzeugung gab er das von sich, was er wohl schon immer gedacht hatte: „Du bist viel zu gut für ihn!“
„Ach, Jayden ... ich weiß, Stephen ist nicht Mr. Perfekt“, wie Ric , fügte sie im Stillen hinzu, „aber er ist schon okay. Er hat mich nie gedrängt. Nur jetzt ... jetzt pocht er so sehr darauf, dass ich am Samstag nach der Party bei ihm schlafe. Und ich ... ich will das eigentlich gar nicht. Das merke ich jetzt immer mehr.“
„Dann sags ihm!“, forderte Jayden.
„Hab ich ja. Zumindest habe ich ihm gesagt“, stellte sie richtig, „dass ich nicht bei ihm übernachten kann, weil ich Sasha und Nigel Sonntag in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen bringen muss.“
„Und? Was hat er gesagt?“
„Na, begeistert war er nicht“, gab Cat zu und sah Jayden aus ihren grünen Augen traurig an.
„Wie hat sich das geäußert?“
„Erst hörte er sich wütend an, meinte, dass wir das doch aber abgemacht hätten. Dann hab ich zurück geschnauzt und ihn mal darauf hingewiesen, dass wir gar nichts abgemacht, sondern lediglich darüber gesprochen haben.“
Dafür erntete sie von Jayden ein aufmunterndes Nicken. „Und weiter?“
„Dann hat er sich ziemlich schnell wieder runtergefahren und gefragt, ob ich dann wenigstens zur Party komme. Warum ist ihm diese Scheißparty bloß so wichtig?“
„Vielleicht hat er besondere Pläne für diesen Abend?“, brachte Jayden zögernd hervor.
„Wie meinst du das? Was für Pläne?“ Cat sah ihn verständnislos an.
„Ich meine, ich bin zwar auch nur ein ... Na ja, ich könnte mir denken, dass er vorhat, dich auf dieser Party zu vernaschen?“
„Meinst du?“ Cat sah ihn mit großen Augen an. Darauf war sie noch gar nicht gekommen. Konnte das sein?
Sie musste sich eingestehen, dass das sehr wohl sein konnte. Zumindest, wenn man bedachte, dass Stephen als Womanizer verschrien war. Hatte sie sich nicht schon immer gewundert, was er eigentlich an ihr, der unscheinbaren kleinen Cat, fand, dass er sie offiziell als Freundin bezeichnete? Was genau war sie eigentlich für ihn?
Sie dachte an seinen Freund Chris, diesen Schleimbolzen. An seinen öligen Blick, mit dem er sie von oben bis unten gemustert hatte, und an seine Worte, dass Stephen nicht mehr viel Zeit hatte. Worauf war das gemünzt? Sie hegte den Verdacht, dass diese Aussage genauso viel mit Basketball zu tun hatte, wie ein Esel mit Eishockey.
Jayden sagte nichts mehr dazu. Musste er auch nicht. Cat brauchte keine weiteren Anstöße mehr. Sie glaubte endlich verstanden zu haben, worum es ging.
„Oh Mann, ich bin so blind gewesen!“, stöhnte sie auf und wieder funkelten die Tränen in ihren Augen.
„Na ja, vielleicht ein bisschen? Aber viel wichtiger ist doch jetzt, dass du weißt, wie der Hase läuft. Also, denk noch mal in Ruhe darüber nach und entscheide dann.“
„Nee, Jayden, da brauche ich nicht mehr drüber nachzudenken. Ich werde auf gar keinen Fall mit ihm schlafen! Das kann er sich abschminken! Wahrscheinlich ist es besser, wenn ich Schluss mache. Bevor er es tut.“ Ein trockenes Lachen entfuhr ihr. Cat horchte in sich hinein, suchte nach Anzeichen, dass es wehtat, aber außer einem kleinen bisschen Enttäuschung regte sich nichts in ihr. Na gut, vielleicht war da noch ein bisschen Genugtuung darüber, dass sie die Erste sein würde, die mit ihm, Stephen Mannors, Schluss machte und nicht umgekehrt. Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, und Jayden drückte zustimmend ihre Schulter.
„Mein Reden“, stimmte er ihr zu, bevor er aufstand und sich wieder ihr gegenüber setzte. „So, nachdem wir das nun geklärte haben – was war nun mit ... ach, wie heißt er noch gleich? Ric?“
„Jayden! Kann ich mich erst mal darauf konzentrieren, den einen loszuwerden, bevor ich mir den nächsten schnappe?“ Cat sah ihn streng an, konnte allerdings eine Grimasse nicht unterdrücken, als sie merkte, was sie da gerade von sich gegeben hatte. Jayden lachte sich schlapp. „Was? Was ist denn daran so lustig?“, fragte sie gereizt nach, als Jayden sich gar nicht mehr einkriegte.
„Hahaha ...“, japste er nach Luft. „Hast du gerade gesagt, dass du dir Ric schnappen
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