Im Bann der Ringe (German Edition)
selbst verstand.
„Das hab ich auch nicht anders erwartet“, gab Jayden zurück. „Ich wollte nur, dass du weißt, dass Ric dich mag. Und jetzt kannst du selbst entscheiden, was du daraus machst.“
„Danke, Jayden. Ich warte einfach ab. Aber eins muss ich dich noch fragen: Wie kommst du darauf, dass Ric und ich für einander bestimmt sind?“ Das interessierte sie wirklich.
„Ich weiß es nicht genau“, gab Jayden zögernd zu. „Aber da ist so was zwischen euch, wenn ihr zusammen seid ... Ich kann das gar nicht beschreiben, aber es ist wie ein ... wie ein unsichtbares Band.“
„Unsichtbares Band?“ Cat lachte nervös auf.
„Ja, lach nur. Aber denk an meine Worte ...“ Er grinste und nahm einen großen Schluck von seinem Wasser.
Trugschluss
Jayden war gegangen. Unruhig lief Cat in der Küche hin und her und dachte über all das nach, was Jayden ihr gerade an den Kopf geknallt hatte.
Ric ist mehr an dir interessiert, als du glaubst … Ihr seid füreinander bestimmt … Da ist so was zwischen euch … wie ein unsichtbares Band …
„Unsichtbares Band – ist klar.“ Am Fenster blieb sie stehen und starrte hinaus in den Garten, ohne wirklich etwas zu sehen. Konnte er recht haben? Hatte sie es nicht selbst gespürt? Bereits, als sie zum ersten Mal in seine Augen sah? Seine dunklen Augen, in denen sie nur zu gerne versinken würde, sobald er sie ansah. Sie konnte es nicht länger leugnen – da war etwas, das sie zusammen geführt hatte. Es gab einen Grund für ihr Zusammentreffen. Nur welchen? Wollte sie es wirklich wissen? War ihr Leben nicht schon kompliziert genug? Familie verloren und jetzt den Verstand? Was war nur los mit ihr? Was war nur geschehen seit dieser einen Nacht?
Jener Nacht, in der sie diesen einen realen Traum gehabt hatte. Jener Nacht, die ihr das Laken versaut hatte. Jener Nacht, in der er sie das letzte Mal in ihrem Traum aufgesucht hatte. Der Nacht vor dem Tag, an dem ihr Traummann Wirklichkeit wurde. Und diese Wirklichkeit stellte nun ihr ganzes Leben auf den Kopf und ließ sie seitdem gegen ihre Gefühle ankämpfen. Wie lange hielt sie das noch aus?
Der ängstliche Teil in ihr wollte sich verstecken, wollte untertauchen und nichts mit all dem zu tun haben, wollte nichts von den Träumen wissen, nichts von dem Ring und schon gar nichts von Ric! Aber der andere Teil von ihr war neugierig. Dieser Teil wollte unbedingt herausfinden, was es mit dem Träumen auf sich hatte. Er brannte förmlich darauf zu erfahren, welches Geheimnis der Ring barg und vor allem – er sehnte sich danach, mehr von Ric zu erfahren. Denn trotz ihrer anfänglichen Abneigung gegen ihn wollte eben dieser Teil von ihr ihn sehr wohl!
„Warum? Warum ich? Warum konntest du dir nicht jemand anderen suchen, dem du auf die Nerven gehst?“, schimpfte sie leise, denn sie war ganz und gar nicht damit einverstanden, dass Ric sich einfach, ohne zu fragen, in ihr Leben gedrängt hatte und alles auf den Kopf stellte.
Eben in diese Gedanken platzte das Klingeln des Telefons, was Cat zusammenzucken ließ.
„Hallo“, raunte sie abwesend in den Hörer, immer noch damit beschäftigt, ihre Gedankenfülle zu ordnen.
„Cat?“, fragte eine männliche Stimme. Stephen. Oh nein!
„Hallo, Steph! Ja ich bin dran. Was gibt’s?“ Cat wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte, dass er sich endlich mal wieder aus eigenem Antrieb meldete. Denn plötzlich waren Jaydens Worte wieder präsent und sie erinnerte sich daran, welchen Entschluss sie nach dem Gespräch mit ihm gefasst hatte.
„Hi, Cat! Ich bin grad bei Chris fertig und hab gedacht, wir beiden könnten uns noch einen netten Abend machen. Was hältst du davon? Oder hast du schon was anderes vor?“
Vielleicht war das die Gelegenheit mit ihm zu reden?
„Ja. Ich meine nein. Ich habe nichts anderes vor. Trifft sich gut, ich wollte sowieso mit dir reden“, stammelte sie.
„Mit mir reden? Was gibt’s denn?“ Stephen klang plötzlich nicht mehr so gut gelaunt, eher mürrisch, als hätte er keinen Bock zu reden. Jetzt konnte Cat sich denken, was er unter einem schönen Abend verstand. Und das war absolut nicht das, was sie wollte! Sie musste sich entscheiden – und zwar schnell.
„Über uns. Steph, ich glaube, es hat keinen Zweck mehr!“, platzte sie ungeplant heraus, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Fair fand sie es nicht, was sie da gerade tat – am Telefon Schluss machen war obermies – und trotzdem war sie froh, als der Satz raus
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