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Im Bann des blauen Feuers

Im Bann des blauen Feuers

Titel: Im Bann des blauen Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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einmal der Fürst der Finsternis selbst würde das wagen.
    Erregung stieg in ihm auf, doch er versuchte, sie zu unterdrücken. Dies war noch nicht der richtige Moment. Aber seine Zeit würde kommen.
    Bald.
    Sehr bald.
    Doch jetzt wollte er erst einmal auf die Jagd gehen – und seine bevorzugte Beute waren junge Studentinnen …

5. KAPITEL
    Mädchenmörder schlägt wieder zu – Polizei tappt weiter im Dunkeln
    Mit Sandrine F. (22), Studentin, wurde innerhalb kurzer Zeit heute früh das zweite Opfer des Mörders aufgefunden, der Paris in Angst und Schrecken versetzt. Zuverlässigen Quellen innerhalb der Polizei zufolge gibt es bisher keine stichhaltigen Hinweise auf die Identität des Täters. Dabei ist die Vorgehensweise bei beiden Morden dieselbe gewesen: Das Opfer wird zunächst grausam verstümmelt, ehe es ermordet wird.
    Wer ist der Unheimliche, dem die ermittelnden Stellen gerüchteweise bereits den Namen „Todesphantom“ verliehen haben? Wie viele junge Frauen müssen ihm noch zum Opfer fallen, ehe er gefasst wird?
    Fragen, die im Augenblick leider niemand beantworten kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass …
    Célestes Lektüre des Zeitungsartikels nahm ein abruptes Ende, als der ältere Herr, der ihr im Bus auf dem Weg zum Lapin Jaune gegenübersaß, seine Le Monde, in der er gelesen hatte, zusammenfaltete und aufstand, um an der nächsten Haltestelle auszusteigen.
    Doch das, was sie erfahren hatte, reichte aus, um ihr das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Die arme Madeleine war also nicht das einzige Opfer des Killers gewesen. Ein Mörder ging um in Paris – und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass mehr dahintersteckte.
    Sie hatte eine unruhige Nacht voller wirrer Träume hinter sich, in denen scheußliche Kreaturen – eines davon halb Mensch, halb Insekt – aufgetaucht waren. Und dieses seltsame elektrisch-blaue Feuer, für das sie einfach keine Erklärung hatte. Und dann musste sie immer wieder an Ashs Worte denken: Sie sind hinter dir her …
    Aber wer? Und warum?
    Frustriert ballte sie die Hände zu Fäusten. Vermutlich war es dumm gewesen, vor der einzigen Person davonzulaufen, die ihr möglicherweise erklären konnte, in was sie da hineingeraten war. Doch woher sollte sie wissen, dass sie ihm vertrauen konnte?
    Seufzend fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. Wenigstens ging es Philippe gut. Sie war unendlich erleichtert gewesen, ihn gesund und munter an der Uni zu sehen. Eine Erklärung für das, was am Vorabend geschehen war, hatte er allerdings auch nicht für sie. Wie sich herausstellte, war er irgendwann spät in der Nacht vor seinem Elternhaus aufgewacht, ohne sich an irgendetwas zu erinnern, seit er ein paar Stunden zuvor von dort aufgebrochen war.
    Er hatte sich sogar dafür entschuldigt, sie versetzt zu haben. Offenbar wies sein Gedächtnis sogar noch größere Lücken auf, als es bei ihr der Fall war.
    Sie selbst hatte von den Vorlesungen, an denen sie teilnahm, kaum etwas mitbekommen. Die Vorträge der Dozenten waren einfach an ihr vorübergezogen, ohne dass irgendetwas von ihrem Inhalt haften geblieben wäre.
    Dazu war sie viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Allem voran mit der Frage, warum ihr eigentlich so langweiliges und geruhsames Leben so plötzlich aus den Fugen hatte geraten können.
    Immer wieder versuchte sie, die Erinnerungen an das, was gestern Abend auf jenem Hinterhof geschehen war, abzurufen. Sie spürte, dass es viele ihrer Fragen auf einen Schlag beantworten würde – gleichzeitig fürchtete sie sich aber auch davor, die Wahrheit zu erfahren.
    Um ein Haar hätte Céleste ihre Haltestelle verpasst. Erst im letzten Augenblick sprang sie von ihrem Platz auf und drängte sich an den anderen Fahrgästen vorbei aus dem Bus. Reiß dich zusammen! ermahnte sie sich selbst. Du wirst dich doch von ein paar albernen Albträumen nicht verrückt machen lassen!
    Doch sosehr sie sich auch bemühte, der Tag setzte sich genauso fort, wie er begonnen hatte. Und nachdem sie gegen Mitternacht zum dritten Mal einem Gast des Lapin Jaune den falschen Drink serviert hatte und durch ihr Ungeschick eine fast volle Flasche Bourbon zu Bruch gegangen war, nahm Félix sie schließlich zur Seite.
    „Was ist denn heute bloß los mit dir?“, fragte er so leise, dass nur Céleste ihn hören konnte. Dabei wirkte seine Miene eher besorgt als ärgerlich, sodass sich in ihrer Kehle ein riesiger Kloß bildete, der auch durch heftiges Schlucken nicht zu vertreiben

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