Im Bann Des Jaegers
mit und unter Wasser.
Mack! Rose. Kanes Sorge ließ sich daran ermessen, dass er sich an Mack als seinen Freund wandte und nicht an ihn als Leiter des Teams, den sie Boss nannten. Ich komme nicht an sie ran.
Brian übernimmt das.
Die uneingeschränkte Zuversicht in Macks Stimme beruhigte Kane, während er mit seinem Angreifer rang, das Messer abwehrte und durch kräftige Beinschläge dafür sorgte, dass sie beide über Wasser blieben. Unter Wasser wäre der Taucher im Vorteil gewesen. Kane setzte seine Kraft ein, um die Klinge des Messers so umzubiegen, dass sie auf den Taucher zeigte, wobei er seinen Arm als Hebel einsetzte. Seine große Liebe musste er wohl oder übel Brian Hutton – und Mack – anvertrauen. Er verdrängte Rose, das Boot und den Kampf zwischen Jacob und dem anderen Taucher gewaltsam aus seinen Gedanken und konzentrierte sich mit Leib und Seele darauf, am Leben zu bleiben.
Der Taucher gab ein wenig nach, und aufgrund des gewaltigen Drucks, den Kane ausübte, ließ ihn das plötzliche Nachlassen des Widerstands nach vorn sausen. Der Taucher überschlug sich rückwärts, und sie gelangten beide unter Wasser, Kane hinter dem Mann. Er warf sich auf den Rücken des Tauchers, schlang ihm seinen Arm um den Hals und nahm ihn in einen tödlichen Schwitzkasten. Es war extrem schwierig, den Hals unter Wasser mit genug Kraft zu drehen, um dem Feind das Genick zu brechen, doch Kane drückte schnell und fest zu, damit der Taucher das Bewusstsein verlor. Ohne den Widerstand des Mannes gelang es ihm, genug Druck auszuüben und ihm das Genick zu brechen.
Dem Taucher fiel das Messer aus der Hand, und Kane tauchte hinter dem Messer her. Als er in dem dichten Nebel wieder auftauchte und sich nach Rose und Brian umsah, hörte er die Geräusche eines Boots, das auf ihn zukam.
Wir haben nicht den ganzen Abend Zeit, Jacob. Das Boot kommt direkt auf euch zu, und die Jungs können nicht anständig zielen, um euch die Kerle vom Leib zu halten , teilte Mack dem Teammitglied mit, dem sie den Spitznamen »Hai« gegeben hatten.
Gib mir zwei bis drei Minuten, Boss. Jacob schnitt den Luftschlauch durch und zog den ersten Taucher unter Wasser. Im Moment bin ich reichlich beschäftigt.
Eine Welle wälzte die beiden auf die Pfeiler zu. DerTaucher wehrte sich und versuchte Jacob abzuschütteln, doch Jacob ließ nicht los. Der Taucher konnte sich winden und verrenken, so viel er wollte, doch Jacob hielt so zäh an ihm fest wie ein Pitbull, der sich in ihn verbissen hatte.
Sie wirbelten Sand und feine Meeresablagerungen vom Boden auf, während sie miteinander rangen, und dadurch trübte sich das Wasser noch mehr. Der Taucher geriet jetzt in Panik und kämpfte ernsthaft; er versuchte das Messer zu ziehen, das an sein Bein geschnallt war. Jacob ließ ihn nicht aus seinem eisernen Griff entkommen. Er zog ihn auf den Meeresboden hinunter und schlang seine Beine seelenruhig um den Mann, denn seine Schenkel waren kräftig genug, um ihn festzuhalten. Die Frage war jetzt schlicht und einfach, wer den Atem länger anhalten konnte, und Jacob war genetisch weiterentwickelt worden, damit er lange Zeit unter Wasser bleiben konnte.
Der Taucher rang jetzt mit allen Mitteln, und dann ließ sein Widerstand nach. Schließlich wurde sein Körper steif, als er nach Luft schnappte und stattdessen Wasser in seine Lunge sog. Jacob wartete noch eine Minute, bis er sicher sein konnte, dass der Mann wirklich ertrunken war. Über seinem Kopf sah er eine Schiffsschraube, als ein Boot über die Wasseroberfläche glitt.
Brian Hutton tauchte mehrfach tief an der Stelle, an der Rose von den Wellen heruntergezogen worden war. Wo ist sie, Boss? Ich kann sie nicht finden.
Rechts von dir, Brian. Einen knappen Meter. Du kannst den Arm ausstrecken und sie berühren. Sieh zu, dass du ihr Gesicht aus dem Wasser ziehst.
Macks Stimme klang ein klein wenig angespannt, aber ansonsten felsenfest. Wenn der Boss sagte, sie sei da, dann machte es nichts, dass der Nebel so dicht war und die tosende Brandung ihn gegen die Pfeiler trieb – sie war in Reichweite. Blind streckte er beide Arme weit aus und tastete direkt unter der Oberfläche, die sich ständig wandelte. Die Geräusche des Boots, das näher kam, ignorierte er. Er war in einer sehr angreifbaren Position und wusste, dass jeden Moment ein Schuss auf ihn abgegeben werden konnte. Er hoffte, wenn er die Männer auf dem Boot nicht sehen konnte, könnten sie ihn auch nicht sehen.
Seine Finger streiften einen Arm,
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