Im Bann des stolzen Griechen
Andreas gemacht, ihn aber zu ihrer Enttäuschung nirgends gefunden. Da Stavros ihr mitgeteilt hatte, dass ihr Taxi wartete, war ihr nichts anderes übrig geblieben, als von Bord zu gehen. Er hatte ihr die Tasche abgenommen und sie bis zum Wagen begleitet, und sie hatte sich bei ihm bedankt. Dann hatte der Fahrer sie durch den dichten Berufsverkehr zum Konsulatsgelände gebracht.
Nach ihrer Ankunft hatte sie ihren Eltern gegenüber erwähnt, dass es ganz schön in Athen gewesen wäre, sie die Kinder aber zu sehr vermisst hätte. Diese wiederum hatten sich so darüber gefreut, sie wiederzusehen, dass ihr das Herz aufgegangen war.
Nun, da Gabi sich dem Park näherte, beschleunigte sich ihr Puls. Unbehaglich fragte sie sich, was wäre, wenn Andreas beim Anblick der Kinder sofort beschließen würde, dass er sie haben wollte? Natürlich hatte sie darauf gehofft, doch bei der Vorstellung, sich von ihnen trennen zu müssen, verspürte sie einen schmerzhaften Stich.
Der Park war gut besucht – von Müttern mit Kleinkindern, einigen älteren Leuten, die auf Bänken saßen und sich unterhielten, sowie Touristen, die auf Fahrrädern unterwegs waren und hier eine Verschnaufpause machten. Schließlich entdeckte Gabi den auffallend attraktiven Mann, der im Schatten einer Palme saß und Zeitung las.
Er wirkte ebenso selbstsicher wie weltgewandt, was sie nicht wunderte, denn immerhin gehörte er zu den einflussreichsten Männern des Landes. Er befand sich ständig in Begleitung seiner Bodyguards, die sich allerdings im Hintergrund hielten.
In der lässigen Kleidung – hellblaues Polohemd und sandfarbene Hose –, sah er noch umwerfender aus als am Vortag.
Gabi betrachtete die Zwillinge. Sie sahen wie ihr Daddy aus, ein ungewöhnlicher Mann, der sich nur wenige Meter von ihnen entfernt befand.
Als er sie bemerkte, legte er die Zeitung weg und stand auf.
Nachdem sie den Kinderwagen vor ihm abgestellt hatte, berührte sie den Kopf eines ihrer Neffen. „Das hier ist Kris, eigentlich Kristopher“, sagte sie, ganz außer Atem vor Aufregung. „Und das hier …“, sie zauste seinem Zwillingsbruder das Haar, „… ist Nikos.“
Daraufhin hockte Andreas sich vor den Wagen, um die beiden von Kopf bis Fuß zu betrachten. Er umfasste ihr Kinn, als wollte er sich ihre Züge einprägen, und hielt dann jedem die Hand hin, woraufhin beide seine Finger umfassten und daran zu nuckeln begannen.
Nun musste Gabi lachen. „Er schmeckt gut, nicht? Ihr habt anscheinend Hunger.“ Kurzerhand nahm sie Nikos aus dem Wagen und reichte ihn ihm. „Setzen Sie sich auf die Bank, dann können Sie ihn füttern.“
Ehe er protestieren konnte, hängte sie ihm ein Tuch über die Schulter und drückte ihm eine Flasche in die Hand. „Keine Angst, falls Sie das noch nie gemacht haben. Lassen Sie ihn einen Moment trinken und dann ein Bäuerchen machen. Ich kümmere mich um Kris.“
Nachdem sie neben ihm auf der Bank Platz genommen hatte, konzentrierte sie sich eine Weile auf die Geräusche, die die Zwillinge beim Trinken machten. Schließlich tauschte sie mit Andreas, damit er Kris kennenlernen konnte.
Immer wenn einer der Kleinen ein Bäuerchen machte, lachte Andreas vergnügt. Es überraschte sie, denn am Vortag in seinem Büro hätte sie nie für möglich gehalten, dass er je Humor bewies.
Ihre anfänglichen Bedenken, ob sie das Richtige tat, verflogen nun, da sie ihn mit den Babys beobachtete. Es war ein Anblick, der sich ihr für immer einprägen würde. Thea wäre glücklich darüber gewesen, dass die Kleinen ihren Vater kennengelernt hatten.
Auch wenn sie nicht wusste, wie es sich weiterentwickeln würde, dieses Treffen war eine gute Idee gewesen.
„Wir müssen uns beeilen, weil es so heiß ist.“ Gabi warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Nächstes Mal – wenn Sie wollen, dass es ein nächstes Mal gibt – können Sie einen Spaziergang mit ihnen machen.“
Andreas antwortete nicht, und sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Nach fünf Minuten sagte sie: „So, jetzt sind sie satt.“
Zusammen legten sie die Zwillinge wieder in den Wagen, wobei Andreas’ Arm ihren streifte. Nachdem sie die Tücher und die Flaschen verstaut hatte, richtete Gabi sich auf und begegnete seinem Blick. „Ich muss jetzt los.“ Vielleicht irrte sie sich, aber sie glaubte, Enttäuschung in seinen Augen zu lesen. „Wenn Sie sie wiedersehen möchten, rufen Sie mich über Handy an.“
Daraufhin nahm er sein Mobiltelefon aus der Hosentasche. „Sagen
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