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Im Dienst ihrer Majestat

Titel: Im Dienst ihrer Majestat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ihnen auf, und der Kontrollturm Kloten schaltete sich ein: »FL-BGS. Sie haben den zivilen Luftraum verletzt. Landen Sie sofort und melden Sie sich bei der Flugkontrolle. Ich wiederhole: Landen Sie und melden Sie sich.« Empört erwiderte der Pilot: »Was soll das heißen: >Landen Sie und melden Sie sich?< Haben Sie denn kein Gefühl für die leidende Menschheit? Wir transportieren Blutserum für einen todkranken italienischen Wissenschaftler nach Como. Haben Sie denn kein Herz? Wollen Sie einen Mord verantworten?« Dieser gallische Ausbruch verschaffte ihnen Ruhe, bis sie den
    Zürichsee hinter sich hatten. Bond lachte in sich hinein. Dann meldete sich wieder die schweizerische Flugsicherung: »FL-BGS, FL-BGS! Wer hat Amen die Erlaubnis für diesen Flug gegeben? Ich wiederhole: Wer hat Ihnen die Erlaubnis für diesen Flug gegeben?«
    »Sie natürlich!«
    Jetzt lagen die Alpen vor ihnen - schön und gefährlich in der Abendsonne. Bald waren sie im Schutz der Täler, den Radarschirmen entzogen. Die Flugsicherung mußte sich inzwischen darüber klargeworden sein, daß die lange Debatte auf jedem Flugplatz und von jedem Piloten, der an diesem Abend die Schweiz überflog, mitgehört würde. Die Stimme meldete sich sehr höflich, aber energisch: »FL-BGS, wir haben keine Unterlagen über Ihren Flug. Es tut mir leid, aber Sie verletzen den schweizerischen Luftraum. Kehren Sie bitte zum Flugplatz Kloten zurück, und melden Sie sich dort bei der Flugkontrolle.«
    Der Hubschrauber schwankte. Ein Düsenjäger mit dem Schweizer Hoheitszeichen zischte an ihnen vorbei, zog eine große Schleife und kam wieder auf sie zu. Der Pilot sprach ärgerlich in sein Mikrophon: »Flugsicherung! Hier ist FL-BGS. Für weitere Auskünfte setzen Sie sich mit dem Internationalen Roten Kreuz in Genf in Verbindung. Ich bin nur der Pilot. Wenn Sie die Papiere verloren haben, so ist das nicht meine Schuld! Ich wiederhole - setzen Sie sich mit Genf in Verbindung. Und inzwischen rufen Sie bitte Ihre gesamte Luftwaffe zurück. Meine Passagiere werden davon luftkrank!« Die Stimme fragte zurück: »Wer sind Ihre Passagiere?« Der Pilot spielte seinen letzten Trumpf aus: »Vertreter der Weltpresse! Sie haben den ganzen Unsinn mit angehört. Viel Vergnügen bei der Lektüre der morgigen Zeitungen, meine Herren! Und tragen Sie bitte in Ihren Flugbüchern ein, daß ich nicht die russische Luftwaffe bin, die die Schweiz angreift!«
    Nun trat Stille ein. Der Düsenjäger war verschwunden. Bond sah auf seine Uhr. Noch etwa zehn Minuten. Er drehte sich um und spähte durch die Luke hinunter. Die Gesichter von Marc-Ange und seinen Leuten waren angespannt und blaß. Bond hielt ermutigend den Daumen hoch und streckte alle zehn Finger aus.
    Marc-Ange nickte. Bond wandte sich wieder nach vorn und suchte den steilen Gipfel, den er haßte und fürchtete.
    24
    Dort war er ja! Der Gipfel glänzte noch golden, das Plateau und die Gebäude waren schon in dunkelblaue Schatten gehüllt.
    Bond deutete nach vorn. Der Pilot hielt den Motor auf der höchsten Tourenzahl.
    Als er nach links abdrehte, ertönte im Lautsprecher eine scharfe Stimme, erst auf deutsch und dann auf französisch: »Landung verboten! Das ist Privatbesitz. Ich wiederhole: Landung verboten!« Der Pilot schaltete das Funkgerät aus. Er hatte sich an Hand des Modells seinen Landeplatz ausgesucht, schwebte darüber und ließ sich langsam nieder. Die Maschine machte noch einen Sprung auf ihren Gummikufen und blieb dann stehen. Eine Gruppe Männer erwartete sie bereits. Acht! Bond erkannte einige. Alle hatten die Hände in den Taschen. Die Tür hinter Bond wurde aufgerissen, und die Union-Männer sprangen die Leiter hinunter. Die zwei Gruppen starrten einander an, und Marc-Ange sagte mit überzeugender Autorität: »Patrouille der Eidgenössischen Gebirgspolizei. Am Heiligen Abend hat es hier eine Schießerei gegeben. Wir müssen das untersuchen.«
    Fritz, der »Oberkellner«, knurrte wütend: »Die örtliche Polizei ist bereits hier gewesen und hat ein Protokoll aufgenommen. Es ist alles in Ordnung. Bitte, verlassen Sie sofort das Gelände. Was ist überhaupt die Eidgenössische >Gebirgspolizei    Der Pilot stieß Bond an und deutete nach links zu dem Gebäude, das den Grafen und das Laboratorium beherbergte. Ein Mann in Sturzhelm und Bobkleidung rannte auf dem Pfad zur Seilbahnstation. Marc-Anges Leute konnten ihn von Unten nicht sehen. Bond schnellte von seinem Sitz

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